Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
Vom Netzwerk:
viel empfindlicher und sicherer.«
    »Tut mir leid, aber damit kenne ich mich überhaupt nicht aus«, sagte Byrne.
    »Nun, ein Experte bin ich auch nicht gerade«, meinte Mateo, »aber ich sage Ihnen, was ich weiß. Dieses System wird elektronische Artikelüberwachung genannt. Es gibt zwei verschiedene Systeme: harte und weiche Sicherungsetiketten. Bei den harten Etiketten handelt es sich um diese großen Plastikanhänger, die an Lederjacken, Armani-Pullovern, Zegna-Kleidern und so weiter angebracht werden. Das teure Zeug. Diese Anhänger müssen mit einem bestimmten Gerät entfernt werden, sobald der Kunde bezahlt hat. Die weichen Etiketten hingegen müssen deaktiviert werden. Das geschieht entweder mittels eines Handscanners oder indem die Etiketten über einen Deaktivator gezogen werden, der den Etiketten sagt, dass sie das Geschäft verlassen dürfen.«
    »Und wie sieht es mit Videokassetten aus?«, fragte Byrne.
    »Auch Videokassetten und DVDs werden auf diese Weise vor Diebstahl gesichert.«
    »Darum müssen die Kunden diese Schleusen passieren.«
    »Ja, die Sicherungsschleusen«, sagte Mateo. »Ganz genau. Beide Sicherungssysteme basieren auf einer HF-Frequenz. Wenn das Sicherungsetikett nicht entfernt oder deaktiviert wurde und man diese Schleuse passiert, fängt es an zu piepen. Und dann haben sie dich am Wickel.«
    »Und es gibt keine Möglichkeit, das System zu überlisten?«, fragte Jessica.
    »Es gibt immer eine Möglichkeit.«
    »Zum Beispiel?«
    Mateo hob eine Augenbraue. »Planen Sie einen kleinen Ladendiebstahl, Detective?«
    »Ich habe ein Auge auf ein hübsches Paar schwarze Blahnik Leinenschuhe geworfen.«
    Mateo lachte. »Viel Glück. Solche Sachen werden besser geschützt als Fort Knox.«
    Jessica schnippte mit den Fingern.
    »Doch, diese alten Systeme kann man überlisten. Wenn man das Teil vollständig in Alufolie einwickelt, müsste man unbemerkt an den alten Sicherungssensoren vorbeihuschen können. Man könnte das Teil auch über einen Magneten ziehen.«
    »Dann kann man den Laden mit der Videokassette verlassen und ihn wieder betreten?«
    »Ja.«
    »Wenn also jemand eine Videokassette in Alufolie einwickelt oder über einen Magneten zieht, könnte er sie aus dem Geschäft mitgehen lassen, eine Zeit lang behalten und dann wieder einpacken und zurückbringen?«, fragte Jessica.
    »Wäre möglich.«
    »Ohne entdeckt zu werden?«
    »Ich glaube schon«, sagte Mateo.
    »Großartig.« Sie hatten sich auf die Personen konzentriert, die den Film ausgeliehen hatten. Jetzt erweiterte sich die Schar potenzieller Täter auf jeden in Philadelphia, der Zugang zu Alufolie hatte. »Und wenn man eine Videokassette aus einer Videothek mitgehen lässt und eine andere Videothek damit betritt? Wenn man zum Beispiel bei Blockbuster einen Film mitgehen lässt und ihn bei West Coast Video einschmuggelt?«
    »Die Industrie hat bisher noch keinen allgemeinen Sicherungsstandard entwickelt. Man arbeitet an einem einheitlichen System, sodass die Detektoren verschiedene Sicherungsetiketten lesen können. Doch wenn die Leute wüssten, dass diese Detektoren nur sechzig Prozent der Diebstähle entdecken, wären sie wohl kühner.«
    »Ist es schwierig, einen Film zu überspielen?«, fragte Jessica.
    »Überhaupt nicht«, sagte Mateo. Er zeigte auf eine kleine Vertiefung auf der Rückseite der Kassette. »Man muss nur das hier überkleben.«
    »Wenn jemand die Kassette also in Folie eingewickelt aus dem Geschäft schmuggelt, könnte er sie mit nach Hause nehmen und überspielen. Und wenn in den nächsten Tagen niemand den Film ausleihen will, würde keiner bemerken, dass er fehlt«, sagte Byrne. »Dann muss der Täter ihn nur wieder in Folie einpacken und unbemerkt zurück in den Laden bringen.«
    »Das ist vermutlich richtig.«
    Jessica und Byrne wechselten einen Blick. Sie waren wieder da, wo sie angefangen hatten. Im Grunde waren sie keinen Schritt weitergekommen.
    »Danke, dass Sie uns zu diesem erfolgreichen Tag verholfen haben«, sagte Byrne.
    Mateo lächelte. »Glauben Sie, ich hätte Sie gerufen, wenn ich nichts für Sie hätte, capitán, mi capitán?«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Sehen Sie sich das mal an.«
    Mateo drehte sich auf dem Stuhl um und drückte auf ein paar Tasten auf der dTective-Konsole hinter ihm. Das dTective-System konvertierte normale Videokassetten in Digitalformat, sodass die Techniker die Bilder direkt am Computer bearbeiten konnten. Mateo spielte den Detectives die in Psycho eingefügten

Weitere Kostenlose Bücher