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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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keine weiteren Fingerabdrücke auf der Pappe zu hinterlassen. Byrnes Gesicht sprach Bände. Er legte sein Streichholzheftchen neben das Stück Pappe. Identisch.
    Das Rivercrest Motel.
    Adam Kaslov war im Rivercrest Motel gewesen.

22.
    Er kam freiwillig ins Roundhouse, und das war auch gut so. Sie hatten nicht genug gegen ihn in der Hand, um ihn abzuholen oder festzuhalten. Sie hatten ihm gesagt, es seien noch ein paar Dinge zu klären. Ein klassischer Trick. Wenn er während der Befragung zusammenbrach, würden sie ihn richtig durch die Mangel drehen.
    Terry Cahill und Staatsanwalt Paul DiCarlo beobachteten das Verhör durch den Venezianischen Spiegel. Nick Palladino wartete vor Ort auf die Ergebnisse der Spurensicherung, die den Wagen auseinandernahm. Die Fahrgestellnummer war kaum noch zu entziffern; daher würde es eine Weile dauern, bis sie den Besitzer identifiziert hatten.
    »Wie lange leben Sie schon in Nord-Philadelphia, Adam?«, fragte Byrne. Er saß Kaslov gegenüber. Jessica stand mit dem Rücken vor der geschlossenen Tür.
    »Ungefähr drei Jahre. Seitdem ich zu Hause ausgezogen bin.«
    »Wo wohnen Ihre Eltern?«
    »Bala Cynwyd.«
    »Und dort sind Sie aufgewachsen?«
    »Ja.«
    »Was macht Ihr Vater, wenn ich fragen darf?«
    »Er ist im Immobiliengeschäft.«
    »Und Ihre Mutter?«
    »Meine Mutter? Die ist Hausfrau. Darf ich fragen…«
    »Leben Sie gerne in Nord-Philadelphia?«
    Adam zuckte mit den Schultern. »Ist okay.«
    »Sind Sie oft in West-Philly?«
    »Manchmal.«
    »Wie oft genau?«
    »Ich arbeite da.«
    »Im Kino, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Ein guter Job?«, fragte Byrne.
    »Schon, ja«, sagte Adam. »Aber die zahlen nicht gut.«
    »Zumindest haben Sie freien Eintritt ins Kino, stimmt's?«
    »Na ja, wenn man sich zum fünfzehnten Mal einen Film mit Rob Schneider ansehen muss, kommt einem das nicht gerade wie ein Sechser im Lotto vor.«
    Byrne lachte, doch Jessica ahnte, dass er Rob Schneider nicht von Rob Petrie unterscheiden konnte. »Dieses Kino ist in der Walnut, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Byrne machte sich eine Notiz, obwohl sie das alles bereits wussten. Doch die Aufzeichnungen verliehen dem Verhör einen offiziellen Anstrich. »Und sonst?«
    »Was meinen Sie?«
    »Gibt es noch andere Gründe für Sie, nach West-Philly zu fahren?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Was ist mit der Uni, Adam? Nach meinem aktuellen Kenntnisstand befindet sich die Drexel University in diesem Teil der Stadt.«
    »Ja, klar. Ich studiere da.«
    »Sind Sie Vollzeitstudent?«
    »Im Sommer nur Teilzeit.«
    »Was studieren Sie?«
    »Englisch«, sagte Adam. »Englisch im Hauptfach.«
    »Besuchen Sie auch Filmseminare?«
    Adam zuckte mit den Schultern. »Ab und zu.«
    »Was wird in diesen Seminaren behandelt?«
    »Größtenteils geht es um Theorie und Kritik. Ich verstehe nicht…«
    »Interessieren Sie sich für Sport?«
    »Sport? Was zum Beispiel?«
    »Ich weiß nicht. Mögen Sie die Flyers?«
    »Die sind okay.«
    »Haben Sie zufällig eine Baseballkappe von den Flyers?«, fragte Byrne.
    Diese Frage schien Kaslov einzuschüchtern, als wäre sie für ihn der Beweis, dass die Polizei ihn beschattete. Wenn er die Antwort verweigerte, würde es jetzt beginnen. Jessica bemerkte, dass er mit einem Fuß nervös auf den Boden tappte. »Ja. Warum?«
    »Wir müssen alles berücksichtigen.«
    Das ergab natürlich keinen Sinn, aber dieser hässliche Raum und die Nähe der zahlreichen Polizisten hielten Adam Kaslov davon ab, Einwände zu erheben. Im Augenblick.
    »Waren Sie schon mal in einem Motel in West-Philadelphia?«, fragte Byrne.
    Sie beobachteten ihn intensiv und lauerten auf ein Zucken in seinem Gesicht. Er schaute auf den Boden, die Wände, die Decke, überallhin, nur nicht in Kevin Byrnes jadegrüne Augen. Schließlich sagte er: »Warum sollte ich dort ein Motel aufsuchen?«
    Bingo, dachte Jessica.
    »Sieht so aus, als hätten Sie meine Frage mit einer Gegenfrage beantwortet, Adam.«
    »Okay, gut. Nein.«
    »Sie waren niemals im Rivercrest Motel in der Dauphin Street?«
    Adam Kaslov schluckte. Sein Blick schweifte wieder durchs Zimmer. Jessica lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich, indem sie das Streichholzheftchen auf den Tisch warf. Es war glatt gestrichen und lag in einer Plastiktüte. Als Adam es sah, wich alle Farbe aus seinem Gesicht. »Wollen Sie damit sagen, dass sich der … der Vorfall in Psycho im Rivercrest Motel ereignet hat?«, fragte er.
    »Ja.«
    »Und Sie glauben, dass ich…?«
    »Im Augenblick versuchen wir

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