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Byrne & Balzano 1: Crucifix

Byrne & Balzano 1: Crucifix

Titel: Byrne & Balzano 1: Crucifix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Kennzeichen mit dem Fabrikat und dem Fahrzeugtyp abzugleichen.
    »Warum überprüfen wir nicht alle Windstars mit dieser Endziffer?«, fragte Byrne. Tony Park stand auf. Byrne hielt ihn auf, schrieb etwas auf seinen Block, riss das Blatt heraus und reichte es Park. Daraufhin verließ Park den Raum.
    Die restlichen Detectives schauten sich das Band zu Ende an. Fahrzeuge fuhren auf den Parkplatz, andere fuhren davon. Mitarbeiter steuerten langsamen Schrittes auf das Krankenhaus zu oder verließen es eilig. Jessica war der Gedanke unerträglich, dass Nicole hinter dem Lieferwagen, der ihren Blick auf den Windstar behinderte, wahrscheinlich gerade mit jemandem sprach, der ihrem Leben bald ein grässliches Ende setzen würde.
    Sie sahen sich das Band noch sechs Mal an, ohne ihm weitere Informationen entlocken zu können.
     
    Tony Park kehrte mit einem dicken Stapel Computerausdrucke zurück. Ike Buchanan folgte ihm.
    »In Pennsylvania sind zweitausendfünfhundert Windstars zugelassen«, sagte Park. »An die zweihundert enden mit der Ziffer sechs.«
    »Mist«, rief Jessica.
    Dann hielt Park mit strahlender Miene einen Ausdruck in die Höhe. Eine Zeile war mit einem gelben Marker hervorgehoben. »Einer davon ist auf den Namen Dr. Brian Allan Parkhurst in der Larchwood Street zugelassen.«
    Byrne sprang sofort auf. Er warf Jessica einen Blick zu und strich mit einem Finger über die Narbe auf seiner Stirn.
    »Das reicht nicht«, sagte Buchanan.
    »Warum nicht?«, fragte Byrne.
    »Wo soll ich anfangen?«
    »Er kannte beide Opfer, und wir können seine Anwesenheit an dem Ort nachweisen, an dem Nicole zum letzten Mal gesehen wurde.«
    »Wir wissen nicht, ob er es war. Wir wissen nicht einmal, ob sie in diesen Wagen gestiegen ist.«
    »Er hatte die Möglichkeit«, erwiderte Byrne. »Vielleicht sogar ein Motiv.«
    »Motiv?«, fragte Buchanan.
    »Karen Hillkirk«, sagte Byrne.
    »Er hat Karen Hillkirk nicht getötet .«
    »Das musste er auch nicht. Tessa Wells war minderjährig. Vielleicht wollte sie ihre Affäre an die Öffentlichkeit bringen.«
    »Welche Affäre?«
    Buchanan hatte natürlich Recht.
    »Er ist Doktor der Psychologie«, sagte Byrne, der seinen Standpunkt durchsetzen wollte. Doch Jessica hatte das Gefühl, selbst Byrne sei nicht wirklich überzeugt, dass Parkhurst ihr Täter war. Doch Parkhurst wusste etwas. »Im gerichtsmedizinischen Bericht steht, dass beide Mädchen mithilfe von Midazolam gezähmt wurden und ihnen dann ein Muskelrelaxans gespritzt wurde. Er fährt einen Van, und auch das passt genau. Er passt ins Profil. Geben Sie mir die Erlaubnis, mir diesen Mann noch einmal vorzuknöpfen. Zwanzig Minuten. Wenn er dann nicht ausgepackt hat, lassen wir ihn laufen.«
    Ike Buchanan dachte kurz darüber nach.
    »Byrne, wenn Brian Parkhurst noch einmal einen Fuß in dieses Gebäude setzt, kommt er mit einem Anwalt der Erzdiözese. Sie wissen es, und ich weiß es«, sagte Buchanan. »Wir müssen genauere Recherchen durchführen, ehe wir diese Punkte zusammenfügen. Wir müssen herausfinden, ob der Windstar einem Angestellten des Krankenhauses gehört, bevor wir jemanden festnehmen. Wir müssen überprüfen, ob wir Parkhursts Tag bis auf die letzte Minute rekonstruieren können.«
     
    Der größte Teil der Polizeiarbeit besteht darin, sich Schwielen am Hirn und am Hintern zuzuziehen. Die meiste Zeit verbringt man an einem wackligen grauen Schreibtisch mit Schubladen, in denen sich der Papierkram stapelt, mit dem Telefonhörer in einer Hand und einem kalten Kaffee in der anderen. Leute anrufen. Leute zurückrufen. Auf Rückrufe warten. In Sackgassen geraten und sie niedergeschlagen wieder verlassen. Vernommene Personen haben keinen Verdächtigen gesehen, nichts Verdächtiges gehört, mit keinem Verdächtigen gesprochen – nur um festzustellen, dass sie sich zwei Wochen später an eine wichtige Einzelheit erinnern. Detectives sprechen mit Bestattungsunternehmen, um zu erfahren, ob an dem Tag ein Trauerzug stattfand. Sie sprechen mit Zeitungsausträgern, Schülerlotsen, Bauarbeitern, Anstreichern, Müllmännern. Sie sprechen mit Junkies, Prostituierten, Pennern, Dealern, Bettlern, Verkäufern – mit allen Personen, die aufgrund ihres Berufes oder aus Gewohnheit an jenen Straßenecken lungern, für die Ermittler sich interessieren.
    Und nachdem sich dann alle Telefonate als wertlos erwiesen haben, fahren die Detectives durch die Stadt und stellen denselben Personen dieselben Fragen noch einmal persönlich.
    Am

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