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Byrne & Balzano 1: Crucifix

Byrne & Balzano 1: Crucifix

Titel: Byrne & Balzano 1: Crucifix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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sagte Byrne. »Wir müssen alle Möglichkeiten berücksichtigen.«
    Ehe Parkhurst antworten konnte, klopfte jemand leise an die geöffnete Tür.
    Es war Ike Buchanan.
    »Detective?«
     
    Als sie zu Buchanans Büro gingen, sah Jessica einen Mann mittlerer Größe, der mit dem Rücken zur Tür stand. Er trug einen schwarzen Mantel und hielt einen dunklen Filzhut in der rechten Hand. Sein rasierter Kopf glänzte im Neonlicht. Er hatte eine athletische Figur und breite Schultern. Sie betraten das Büro.
    »Jessica, das ist Monsignore Terry Pacek«, sagte Buchanan.
    Terry Pacek stand in dem Ruf, ein kämpferischer, entschlossener Fürsprecher der Erzdiözese von Philadelphia zu sein, der es aus eigener Kraft so weit gebracht hatte. Er stammte aus dem kargen Umland von Montgomery County, dem Kohlenland. In einer Erzdiözese mit fast anderthalb Millionen Katholiken und ungefähr dreihundert Pfarrbezirken gab es keinen wortgewandteren und zuverlässigeren Fürsprecher als Terry Pacek.
    Er hatte sich im Jahre 2002 während eines Sexskandals – der zur Folge hatte, dass sechs Priester aus Philadelphia und einige aus Allentown entlassen worden waren – einen Namen gemacht. Zum Glück verblasste der Skandal im Vergleich zu den Geschehnissen in Boston, aber dennoch war die Stadt Philadelphia, in der die Katholiken einen hohen Prozentsatz der Bevölkerung ausmachten, zutiefst erschüttert.
    Terry Pacek glänzte in diesen wenigen Monaten durch permanente Medienpräsenz. Er besuchte jede Talk-Show in der Stadt, jeden Radiosender und meldete sich in allen Zeitungsberichten zu Wort. Pacek hatte Jessica damals das Bild eines redegewandten, gut erzogenen Bullterriers vermittelt. Auf sein Lächeln bei dieser ersten persönlichen Begegnung war sie nicht vorbereitet. Gerade sah er noch wie eine Kompaktversion eines Catchers aus, der auf dem Sprung stand, sich auf seinen Gegner zu stürzen. Eine Sekunde später veränderte sein Gesicht sich vollkommen, und sein Lächeln erhellte den Raum. Jessica verstand nun, dass dieser Mann nicht nur die Medien, sondern auch das Vikariat beeindruckt hatte. Sie hatte das Gefühl, dass Terry Pacek noch eine große Zukunft in den obersten Rängen der Kirchenhierarchie bevorstand.
    »Monsignore Pacek.« Jessica reichte dem Geistlichen die Hand.
    »Wie laufen die Ermittlungen?«
    Pacek stellte Jessica die Frage, doch Byrne beantwortete sie. »Wir stehen erst am Anfang«, sagte er.
    »Ich habe gehört, dass eine Sonderkommission gebildet wurde.«
    »Ja«, sagte Byrne kurz und bündig.
    »Sergeant Buchanan teilte mir mit, dass Sie Dr. Brian Parkhurst zum Verhör gebeten haben.«
    »Dr. Parkhurst ist bereit, uns bei den Ermittlungen zu helfen«, sagte Byrne. »Wie sich herausstellte, kannte er beide Opfer.«
    Terry Pacek nickte. »Sie verdächtigen Dr. Parkhurst also nicht?«
    »Keineswegs«, sagte Byrne. »Er ist nur als Zeuge hier.«
    Vorerst jedenfalls , dachte Jessica.
    Sie wusste, dass Terry Pacek auf dünnem Eis wandelte. Wenn jemand in Philadelphia katholische Schülerinnen tötete, hatte Pacek einerseits die Pflicht, sich der Situation entsprechend zu verhalten und dafür zu sorgen, dass den Ermittlungen höchste Priorität eingeräumt wurde.
    Andererseits konnte er nicht untätig zusehen, wie Angestellte der Erzdiözese zum Verhör gebeten wurden, ohne dass die Kirche ihnen zumindest ihre Unterstützung anbot.
    »Sie verstehen sicher, dass diese tragischen Ereignisse mich als Sprecher der Erzdiözese sehr beunruhigen«, sagte Pacek. »Der Erzbischof hat mich persönlich angerufen und ermächtigt, Ihnen jede mögliche Unterstützung der Diözese anzubieten.«
    »Das ist sehr großzügig«, sagte Byrne.
    Pacek reichte Byrne seine Karte. »Wenn mein Büro irgendetwas tun kann, rufen Sie uns an.«
    »Das werde ich«, sagte Byrne. »Es ist pure Neugier, Monsignore, aber woher wissen Sie, dass Dr. Parkhurst zur Befragung hierher gebeten wurde?«
    »Er rief nach Ihrem Anruf in meinem Büro an.«
    Byrne nickte. Wenn Parkhurst die Erzdiözese über seine Zeugenvernehmung informiert hatte, dann hatte er bereits gewusst, dass das Gespräch sich in ein Verhör verwandeln könnte.
    Jessica spähte zu Ike Buchanan hinüber. Sie sah, dass er einen Blick über ihre Schulter warf und ein Nicken andeutete, eine Geste, die jemandem mitteilen sollte, dass das, was sie suchten, im Zimmer zu ihrer Rechten zu finden war.
    Jessica folgte Buchanans Blick in das Großraumbüro und sah Nick Palladino und Eric Chavez genau

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