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Byzanz - Konstantinopel - Istanbul

Titel: Byzanz - Konstantinopel - Istanbul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schweizer , Stephan W. E. Blum , Ruestem Aslan
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anderen riecht es nach Tee oder Lederwaren oder aber man findet sich inmitten von billigem Souvenir-Plunder. Zu
     kaufen gibt es jedenfalls nahezu alles, außer Großgeräte.
    |86|
    Noch immer herrscht ein reges Treiben in den zahlreichen Gängen des Großen Bazars.
    |87|
    Mehrere teils aufwendig gestaltete Tore führen in das Labyrinth des Großen Bazars.
    |88| Seit frühester Zeit wurde in dem Gebiet in der Nähe des
Eski Saray
(Alter Palast) Handel getrieben, so befand sich leicht südlich das spätantike Artopolion, der Brotmarkt. Zur Zeit des Kaisers
     Theodosius I. lag hier das
forum tauri
, der größte Platz der Stadt. Auf Anordnung Mehmeds II. wurde 1455 mit dem Bau des
Cevâhir Bedestan
, des zentralen und monumentalen Baukomplexes des Markts, begonnen, der 1460 fertiggestellt wurde. Dieser gehört (wie auch
     andere Teile des Bazars) zum Stiftungskomplex der Hagia Sophia. Zunächst noch ein Holzbau, wurde er im Laufe der Zeit durch
     einen mit 15 Kuppeln überdeckten Hallenbau ersetzt. Die Kaufleute wurden im Inneren in überwölbten Räumen, die in die Außenwände
     eingelassen waren (sog.
Dolap
), untergebracht bzw. hatten Holzstände, wo sie ihre Produkte feilboten. Hier wurden ursprünglich nur die hochwertigsten Waren
     gehandelt. In unmittelbarer Näher war auf Erlass des Sultans der Sklavenhandel angesiedelt. Schnell entwickelten sich zahlreiche
     Läden rund um den Bedestan, die allmählich ebenfalls überdacht wurden. Die gesamte Anlage wurde mit Toren versehen und konnte
     so des Nachts verschlossen werden.
    Zum großen Warenangebot des Bazars gehört Krimskrams für Touristen …
    Im Jahr 1515 fielen Teile des Bazars den Flammen zum Opfer. Von Süleyman I. wurde 1545 nur wenig entfernt ein weiteres Marktgebäude
     errichtet, das heute »
Sandalı-Bedestan
« genannt wird, mit einem aus 20 Kuppeln bestehenden Dach – begonnen vermutlich schon unter Mehmed II. Im Laufe des 17. Jhs.
     stieg die Zahl der Brände dramatisch, was sicherlich in direktem Zusammenhang mit der zunehmenden Bebauungsdichte stand. Ein
     verheerender Brand 1701 machte dann eine komplette Neuplanung nötig. Die führenden Kaufleute und Politiker beschlossen, den
     Markt von Edirne zum Vorbild für einen überdachten Bazar zu nehmen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten aufgrund der etwas schleppenden
     Ziegelproduktion wurde das Vorhaben den |90| noch zügig vorangetrieben. Durch den Großwesir Damad Ibrahim Paşa wurden 1730 ganze Bereiche neu errichtet. Bereits ab 1696
     galten Bauvorschriften, durch die der Brandschutz verbessert werden sollte, nach denen offenbar schon Anfang des 18. Jhs.
     die Bereiche um die beiden Bedestane herum überwölbt wurden. Dennoch kam es auch in den folgenden Jahrzehnten immer wieder
     zu zerstörerischen Bränden. Auch von den häufig auftretenden Erdbeben (so etwa 1766) blieb die Markthalle nicht verschont.
     Weite Teile wurden 1894 stark beschädigt.
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    … aber auch gutes Tuch.
    |90|
    Bunte Tücher in allen Farben warten auf Käuferinnen.
    Die verschließbaren Tore des Bedestan sorgten schon früh dafür, dass nicht nur die teuren Waren auch nachts sicher aufbewahrt
     werden konnten, sondern führten ebenso dazu, dass den Kaufleuten Geld und Dokumente zur Aufbewahrung anvertraut wurden. Nicht
     zuletzt deshalb galten die Kaufleute, die in der Markthalle angesiedelt waren, als Elite der Handel treibenden Zunft. Sicherheit
     spielt auch heute eine mindestens so große Rolle wie in vergangenen Tagen. An den Eingangstoren sind tagsüber Sicherheitsbeamte
     postiert und nachts wird der Bazar von Polizei und Wachdienst mit Hunden bewacht. Inzwischen hat auch die Videoüberwachung
     in den Gassen Einzug gehalten: fortschrittliche Technik, die dem traditionellen Ambiente seinen Reiz nicht nehmen kann.

[ Menü ]
    |91| Murad Paşa-Moschee
    Gotteshaus eines Konvertiten
    Die Murad Paşa-Moschee ist eine der ältesten Moscheen Istanbuls.
    |92| Einer der ältesten von Anfang an als Moschee konzipierten Sakralbauten ist die im Stadtteil Aksaray gelegene Murad Paşa-Moschee,
     die sich mit ihrem T-förmigen Grundriss und dem horizontal rot-weiß gebänderten Äußeren an die etwas früher entstandenen Moscheen
     von Bursa anlehnt.
    Der aus dem Palaiologenhause – der letzten Kaiserdynastie des Byzantinischen Reichs – stammende Hassan Murad Paşa (1465–1471)
     gab im Jahr 1466 den Auftrag zur Ausführung des Baus mit Medrese, Imaret (Armenküche) sowie dem Doppelbad
Aksaray Çifte Hamamı
. Als

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