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Byzanz - Konstantinopel - Istanbul

Titel: Byzanz - Konstantinopel - Istanbul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schweizer , Stephan W. E. Blum , Ruestem Aslan
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Konvertit brachte er es bis zum Wesir und gehörte zu den Günstlingen des Sultans Mehmed II. Fâtih. Dem Betsaal der Moschee
     vorgelagert ist eine Vorhalle, deren Gewölbe mit seinen fünf Kuppeln von wiederverwendeten antiken Säulen getragen wird. Vergleicht
     man die Kuppelornamente im Inneren des Gebäudes und die geschlossene, nur mit wenigen Fenstern durchbrochene Form, wird deutlich,
     welche enorme, sprunghafte Entwicklung einige Jahre später durch die größten osmanischen Architekten, insbesondere unter Sinan,
     vollzogen wurde. Vor dem Zentralgebäude befindet sich ein eleganter Brunnen, der im 17. Jh. von Kara Davut Paşa gestiftet
     wurde, dessen Grabstätte sich nahe der Moschee befindet. Im 17. und 18. Jh. wurde die Murad Paşa-Moschee mitsamt ihren angeschlossenen
     Gebäudeteilen und dem dichtbesiedelten Stadtgebiet von Aksaray wiederholt das Opfer von Brand- und Erdbebenkatastrophen; zudem
     wurde der Bau im Jahr 1640 während eines mehrtägigen Unwetters durch einen Blitzschlag schwer beschädigt. Eine grundlegende
     Restaurierung der Moschee erfolgte 1946, wobei sie u. a. einen neuen Mihrab sowie ein neues Minbar erhielt; wenn auch die
     wesentlichen Merkmalszüge der ersten osmanischen Architekturperiode bewahrt werden konnten, ging bedauerlicherweise die ursprüngliche
     Ornamentik des Gebäudes im Zuge der umfassenden Sanierung verloren.
    Für viele westeuropäische Besucher Symbol muslimischen Glaubens: das Minarett.

[ Menü ]
    |93| Beyazıt-Moschee
    Die älteste Sultansmoschee der Stadt
    Wer sich zwischen Universität und Beyazıt-Moschee bewegt, ist sofort von unzähligen Tauben umgeben, die den Platz nicht nur
     deshalb bevölkern, weil sie dort von Besuchern reichlich Futter erhalten, sondern weil sie alle von einem einzigen Paar abstammen,
     das Sultan Beyazıt II. hier einer armen Frau abgekauft und daraufhin freigelassen hatte – so weiß zumindest der Volksmund
     zu berichten. Aus diesem Grund wird die Moschee umgangssprachlich auch
Güvercin Camii
(»Taubenmoschee«) genannt.
    Der Kuppelbau der Beyazıt-Moschee aus dem frühen 17. Jh. zeigt deutliche Anklänge an die Hagia Sophia.
    Bevor sich hier jedoch die Tauben breit machten, gehörte der ganze Bereich, in dem die Beyazıt-Moschee liegt, zum Friedhof
     Byzantions und bildete in späterer Zeit das Theodosius-Forum. In den ersten Jahren des 16. Jhs. ließ dann Beyazıt II., Sohn
     Mehmeds des Eroberers, an dieser Stelle |94| nach Plänen des Baumeisters Hayrettin eine Moschee errichten. Eine Inschrift über dem Portal nennt als Bauzeit die Jahre 1500
     bis 1506; damit ist sie Istanbuls älteste noch heute erhaltene Sultansmoschee. Sie liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum
     heutigen Universitätsgelände, wo einst der
Eski Saray
, der alte Palast des Sultans, stand. Als Kuppelmoschee, die deutliche Anklänge an die Hagia Sophia erkennen lässt, steht
     sie am Beginn der klassischen Periode osmanischer Sakralbauten, die allmählich die traditionelle Hofmoschee ablösten, und
     ist zugleich ein Musterbeispiel klassischer osmanischer Architektur.
    Mit den Tabhane (wörtl.: Gästehäuser), den kreuzförmigen Seitenräumen, lassen sich aber auch Bezüge zum frühosmanischen Gefüge
     des sog. Bursa-Typs (s. o.) feststellen. Die seitlich in einiger Entfernung zum Zentralraum liegenden Minarette, sind mit
     acht auffallenden Ziegelbändern horizontal gegliedert, eine seldschukische Tradition, auf die hier zurückgegriffen wurde.
     Die Bögen der Arkadengänge im quadratischen Vorhof sind ebenfalls weiß-rot unterteilt und hinterlassen zusammen mit den antiken
     Säulen aus rotem und grünem Porphyr, hellem Granit und schwarzem Marmor, die alle vom
forum tauri
stammen, sowie dem achtsäuligen Reinigungsbrunnen schon vor dem Betreten des Gebetsraumes beim Besucher einen bleibenden Eindruck.
     Zum Stiftungskomplex gehört u. a. auch ein Türbengarten, in dem Sultan Selim I. einen schlichten Grabbau für Beyazıt II.,
     dessen Tochter Selçuk Hatun ebenso hier ihre letzte Ruhestätte gefunden hat, errichten ließ.
    Taubenfüttern auf dem Beyazıt-Platz. Gegenüber der Moschee wir der Platz durch das Universitätsgelände mit seinem repräsentativen
     Torbau begrenzt.

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    |95| Sultan Selim I.-Moschee
    Fast eine Kopie
    Eine der drei großen Sultansmoscheen erhebt sich weithin sichtbar über dem Goldenen Horn und bildet, trotz ihrer Schlichtheit,
     einen markanten Punkt in der Silhouette Istanbuls – die Sultan Selim I.-Moschee

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