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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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etwas zu überlegen«, sagte Silver.
    »Starte den Hubschrauber!«, schrie KimKim.
    Die drei stürzten zum Helikopter. Das Cockpit war nicht abgeschlossen, aber das Fahrzeug selbst war an Deck festgeschnallt.
    »Mach uns los!«, rief Silver und kletterte in den Pilotensessel. Minako warf sich in den überraschend großen und seltsam geformten Rücksitz und klapperte vor Nässe mit den Zähnen. Eins, zwei, drei …
    Als sie bei dreizehn anlangte, stand ihre Mutter draußen im Regen. Die Illusion war vollkommen. Ihr Haar wehte im Wind. Ihre Polizeiuniform nahm ein dunkleres Blau an, während der Regen sie allmählich durchnässte. Das Einzige, was fehlte, war eine Reaktion auf Minako oder ihre Umwelt. Es war, als wäre ihre Mutter ein sehr einfaches Computerprogramm – als wüsste die Illusion nur, wie die Umwelt sie beeinflusste, nicht aber, wie sie darauf reagieren sollte.
    Vierzehn.
    Und ihre Mutter war weg.
    »Sie da unten, entfernen Sie sich von dem Helikopter.« Die Stimme drang aus einem Megafon, wurde aber fast vom Wind übertönt.
    Minako beugte sich vor, um nach oben spähen zu können. Da. Zwei Schiffsoffiziere in gelben Regenmänteln.
    KimKim löste noch immer die Halterungen. Silver legte Schalter im Cockpit um. Minako schloss den Sicherheitsgurt, aber er war nicht für jemanden wie sie gemacht. Ihr wurde mit einem Mal klar, dass der Sitz für Charles und Benjamin gebaut worden war.
    Die Offiziere gaben Zeichen. Männer kamen von Achtern herbeigeeilt, außerhalb von Minakos Gesichtsfeld.
    KimKim zielte kurz und schoss. Ein Mann stürzte und fasste sich ans Bein. Das veranlasste die Besatzungsmitglieder, die Richtung zu wechseln.
    Minako hörte ein elektrisches Surren, eine Art Heulen. Eine Windbö ließ den Hubschrauber erbeben.
    KimKim mühte sich mit der letzten Kette ab, aber sie hatte sich verklemmt.
    Der Rotor über Minako setzte sich in Bewegung. Langsam … langsam … nahm er Geschwindigkeit auf …
    Wie viele Umdrehungen in der Minute?, fragte sich Minako. War es eine gleichbleibende Zahl? War es eine gute Zahl?
    Plötzlich ein Menschenauflauf, der auf den Hubschrauber zustürmte. Das waren nicht die vorsichtigen Mannschaftsmitglieder, sondern die Bewohner von Benjaminia und Charlestown.
    »Nein!«, schrie Minako.
    KimKim warf die letzte Halterung beiseite. Er drehte sich zu der anstürmenden Masse um und schoss in die Luft.
    Niemand blieb stehen.
    »Oh nein, nein, nein«, flehte Minako.
    KimKim senkte die Pistole, zielte und drückte ab.
    Ein roter Fleck bildete sich auf der Brust eines Mannes, wie eine sich öffnende Blüte. Der Mann fiel nach hinten.
    Daraufhin wich der Mob endlich zurück. Zwar nicht sehr weit, doch er griff auch nicht mehr an. Wenn sie den Hubschrauber zum Abheben brachten, könnte ihnen die Flucht immer noch gelingen.
    Der Rotor drehte sich, aber langsam, so langsam.

    »Leute! Unsere Leute! Wir werden angegriffen!«, rief Benjamin. Er sah den Mann, den KimKim erschossen hatte. Tot. Einer seiner Leute. Einmal hatte er mit diesem Mann gesprochen. Oder vielleicht war es auch ein anderer Mann gewesen – das spielte keine Rolle, alle Einwohner von Benjaminia waren seine Leute.
    Er sagte: »Kapitän, öffnen Sie die Kuppeln. Lassen Sie all diese Leute aufs Deck hinaus, ohne Ausnahme. Wir werden bald fertig sein mit diesem Abschaum. Mit jedem Einzelnen! Wir werden sie durch schiere Masse überwältigen.«
    Die Kugeln begannen sich zu öffnen wie geschälte Orangen. Von ihrem Platz auf der Brücke konnten die Zwillinge in die benachbarte Kugel blicken, in das Konstrukt aus Stegen und Streben. Sie sahen, wie sich die Gesichter plötzlich gen Himmel verdrehten, wie sie zum ersten Mal seit Wochen, Monaten oder Jahren den Himmel erblickten.
    »Erhebt euch!«, rief Benjamin berauscht. »Ihr alle, hinaus aufs Deck, und vernichtet mir diese Verräter. Habt keine Furcht, greift an!«
    Sie strömten hinaus in Wind und Regen und hin zum Licht, stolperten über unbekanntes Terrain, stiegen wie Ameisen übereinander hinweg. Die Leute aus Benjaminia, die Leute aus Charlestown, Hunderte, sie schürften sich am scharfen Metall die Schienbeine auf, stießen gegen Schottwände, aufgeregt bis zum Irrsinn.
    »Holt sie euch!«, rief Benjamin. »Tötet die Männer und rettet das Mädchen!«
    Eine Frau stolperte und fiel in das Getriebe der Kugel. Sie fiel und schrie und wurde langsam nach unten und außer Sichtweite gezerrt, wie Fleisch in einem Fleischwolf.
    Doch die nachhaltig Glücklichen

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