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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Wilkes mit einem bedeutungsvollen Blick in Richtung Plath.
    Keats fielen die letzten Minuten des Gesprächs wieder ein. Seine Miene verfinsterte sich. »Du hast Plath verdrahtet?«
    »Ich habe das Kommando, solange Vin…«
    Mit einem schwungvollen, etwas ungenauen Fausthieb traf Keats Nijinsky am Kinn. Dessen Kopf flog nach hinten, und er rief: »Au! Was zur Hölle?«
    »Ich glaube, bei unserem Knaben hier sind noch nicht alle Legosteine wieder am richtigen Ort«, sagte Wilkes.
    »Du hast einen von uns verdrahtet?«, brüllte Keats, ohne auf Wilkes einzugehen. »Du hast Plath verdrahtet? Wofür? Was hast du mit ihr gemacht?«
    Er ging auf Nijinsky zu, seine drohende Haltung war unmissverständlich. Nijinsky rührte sich nicht vom Fleck, bis Keats’ Nase beinahe die seine berührte.
    Er gab keine Antwort. Deshalb tat es Plath. »Er wollte meine Loyalität sicherstellen, nicht wahr, Jin?«
    »Nichts, was nicht ohnehin schon da gewesen wäre«, sagte Nijinsky. »Ich … habe deine bereits existierenden Bindungen verstärkt. Irgendwann hättest du auch von allein so empfunden. Aber so viel Zeit haben wir nicht.«
    »Bindungen?«, flüsterte Keats gefährlich. »An wen?«
    Nijinskys trotziger, kampflustiger Blick sagte alles.
    »Du Bastard«, sagte Keats. »Du hast sie dazu gebracht, dass sie etwas für mich empfindet.«
    Da meldete sich Burnofsky zu Wort: »Soldaten kämpfen nicht für König und Vaterland. Sie kämpfen für ihre Gefährten. Sie kämpfen für den armen, betrogenen und gefangenen Mistkerl im Schützenloch nebenan.«
    Nijinsky widersprach nicht. Er sagte nur: »Vincent war ausgeschaltet. Lear hat es mir aufgebürdet, der Richtige zu sein. Er hat es mir aufgebürdet.«
    »Vincent hat mir geschworen, dass er mich niemals verdrahten würde, oder einen anderen von uns«, sagte Plath. »Er meinte, wenn wir es jemals merken würden, wäre unser Vertrauen zerstört, und dann wäre er als Anführer nichts mehr wert.«
    Nijinsky wich einen Schritt zurück, fast als hätte ihn jemand geschubst.
    »Und weißt du was, Jin? Er hatte recht.«
    »Na ja, ich bin eben euer Anführer«, blaffte Nijinsky. »Ich bin vielleicht nicht der Richtige, aber ich bin es nun mal.«
    »Nee, das würde ich nicht sagen«, mischte sich Wilkes ein. »Das würde ich nicht sagen. Ich mag dich, Jin, aber ich werde von dir keine Befehle mehr entgegennehmen, Junge.«
    Ein langes Schweigen folgte. Schließlich, fast schluchzend und auf eine seltsame Weise erleichtert, als wäre ihm eine große Last von den Schultern genommen worden, sagte Nijinsky: »Ja? Wer denn dann?«
    Wilkes hielt den Daumen zur Seite. »Das reiche Luder da.«
    Plath spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. »Was?«
    Keats sagte: »Sie hat recht, Sadie. Du weißt, dass sie recht hat.«
    »Du bist ein besserer Twitcher als ich«, bettelte Plath.
    »Ja. Aber ich habe gesehen, wie du mit Thrum und Jellicoe umgesprungen bist. Ich habe gesehen, wie du Caligula herausgefordert hast. Übrigens habe ich auch bemerkt, dass du Stern einen Zettel zugesteckt hast. Du hast das Geld. Du hast deine eigene kleine Armee. Wichtiger noch: Du bist ein Naturtalent. So wie ich eins tief im Fleisch bin, bist du eins in der Makroebene. Bis Vincent wieder ganz bei uns ist, bist du unsere Anführerin.«
    »Ja, genau das, was der hübsche Junge mit den blauen Augen sagt«, pflichtete Wilkes ihm bei.
    »Aber ich bin zu jung«, flehte Plath.
    »Das war Alexander der Große auch.« Zum Erstaunen aller hatte Anya das eingeworfen, die Vincent zu ihnen geführt hatte. Vincent war ruhig und still, aber er war noch immer nicht anwesend. »Und die Jungfrau von Orleans.«
    »David hat Goliath umgelegt und ihm den Kopf abgehackt, als er gerade mal ein Teenie war«, sagte Wilkes. »Was? Ich habe die Bibel gelesen. Da geht es in erster Linie ums Töten und Vögeln.«
    Plath kam sich vor, als würde ihr jemand das Herz in der Brust zusammendrücken.
    Nijinsky sog die Luft ein, als würde er seit fünf Minuten zum ersten Mal Atem holen. »Hm«, sagte er. Und dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, das makellose Zähne entblößte, und er lachte. »Lear hatte recht. Ich bin der Falsche.«
    »Für wen stimmen Sie, Burnofsky?«, fragte Wilkes. »Wer macht Ihnen mehr Sorgen? Der Adonis Jin oder dieser sommersprossige Geldsack?«
    Burnofsky sagte nichts.
    »Es tut mir leid, Sadie, aber du bist es«, sagte Keats.
    Gab es einen Teil von Plath, der sich geschmeichelt fühlte? Ja. War sie vor allem

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