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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Stahl-Nickel-Kugel festgehalten und zu harter Arbeit gezwungen wurden. Xander war der Beweis dafür, oder nicht?
    Entweder waren sie verrückt, oder Minako war es, und in Minako keimte der Verdacht, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben die am wenigsten verrückte Person weit und breit war.
    Sie zog sich um und war sich nur allzu sehr der Tatsache bewusst, dass sie hier selbst dann beobachtet wurde, wenn sie sich umzog. Außer, wenn sie auf die Toilette ging oder duschte. An Bord des Puppenschiffs gab es keine Geheimnisse. Es war auch kein Bedarf an Geheimnissen, wo doch alle so glücklich waren, dass sie sich in Trocknern einschlossen.
    Sie folgte dem Strom der Menschen, der sich nach unten, zum flachen Boden der Kugel, bewegte. Es blieb ihr nichts anderes übrig, und sie hoffte, dass diese Großen Seelen wenigstens vernünftig waren. Auf jeden Fall würde sie die Leute sehen, die für die Existenz dieses Orts verantwortlich waren, die Götter dieser monströsen Kugel. Vielleicht würden sie einsehen, dass die Entführung Minakos ein furchtbarer Fehler gewesen war, und dass man sie – da sie irgendwie anders war als die anderen Bewohner – wieder heimbringen musste.
    Das Wort »heim« schnürte ihr die Kehle zu.

    Durch die Kabinenhaube aus Plexiglas konnten die Zwillinge das Schiff sehen. Man konnte es mit keinem anderen Schiff verwechseln, denn es gab nur wenige solcher Flüssigerdgastanker: Vier riesige Kuppeln, die so aussahen, als wären sie in einem überdimensionierten Kanu gelandet. Zwei dieser Kugeln transportierten tatsächlich Flüssigerdgas. Dies war die brillante Idee, die es diesem Puppenschiff – es war bereits das zweite, das diesen Namen trug – erlaubte, unbehelligt und ohne dass jemand Verdacht schöpfte, über die Weltmeere zu schippern.
    Dieses Puppenschiff konnte von einem Flüssigerdgashafen zum nächsten fahren, konnte in Bontang in Indonesien Gas tanken und es nach Punta Guayanilla in Puerto Rico bringen. Oder nach Kochi in Indien. Und niemand würde jemals fragen, weshalb es hier oder dort war. Kein Zollbeamter würde jemals in einen der Tanks schauen wollen. Warum auch? Die unterschiedlichen Sensoren zeigten alle dieselben, erwartbaren Ergebnisse.
    Was, Sie wollen Ihren Kopf in einen Tank mit unterkühltem, hoch entzündlichem Gas stecken?
    Nein, das wollen Sie nicht.
    Das wollen Sie wirklich nicht, lieber Herr Zollbeamter.
    »Wir werden abstürzen«, grummelte Benjamin. »Charles und Benjamin Armstrong sterben beim Versuch, zu ihren Puppen zu gelangen.«
    »Warum hältst du nicht endlich den Mund?«, fuhr ihn Charles an. Der Hubschrauber sackte ab und bebte, als die Rotorblätter Luftlöcher durchschnitten und keinen Halt mehr fanden.
    Der Hubschrauberlandeplatz war auf dem Achterdeck, hinter dem Aufbau, in dem die Mannschaft untergebracht war. Nicht alle Besatzungsmitglieder waren verdrahtet. Nicht einmal die meisten. Es war nicht nötig. Sie brauchten nicht zu glauben, noch nicht, sie mussten nur käuflich sein. Und sie mussten gekauft und eingeschüchtert werden.
    Charles erwog, die Sache abzublasen. Gerade jetzt, wo sie so große Fortschritte bei ihrer Arbeit machten, konnten sie es sich kaum leisten, in einem Hubschrauberabsturz getötet zu werden. Das wäre wirklich eine schmerzliche Ironie des Schicksals, oder? Die Kontrolle oder jedenfalls so etwas ähnliches wie Kontrolle über die Häupter der mächtigsten Länder der Welt zu besitzen und dann zu sterben, weil sich eine Kufe verfing und man ins Meer geschleudert wurde.
    Dann prallten die schmalen Kufen mit einem heftigen Stoß auf das Deck.
    »Ah!«, rief Charles.
    Aber nun ließ das Jaulen der Rotoren nach, und Besatzungsmitglieder in hellgelben Regenmänteln eilten herbei, um die Halteleinen festzumachen, während die Wolken ihren Regen abluden.
    Zwei Matrosen erschienen mit Schirmen und öffneten die Hubschraubertür. Ein, kalter Windstoß fuhr herein, und plötzlich wurde das Dröhnen der Turbinen und das Flappen der Rotorblätter vom Tosen des Sturms und dem Brummen des Schiffsmotors übertönt.
    Mit Mins Hilfe stiegen sie unbeholfen die Stufen hinab, wobei sie das nahezu nutzlose dritte Bein hinter sich her schleiften und bedenklich hin- und herschwankten.
    Ein Besatzungsmitglied erbleichte und sah weg.
    »Schafft den Kerl außer Sichtweite!«, brüllte Benjamin.
    Der Matrose wirkte erleichtert, als der Kapitän ihn auf die Schulter antippte und ihm mit einer ruckartigen Kopfbewegung bedeutete, dass er sich einen

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