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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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an jemanden erinnerten …
    Und dann weiteten sich ihre Augen.
    Ihr Mund formte ein O, und das Mädchen mit Sadie McLures Sommersprossen kreischte.

ZWÖLF
    »Wir gehen«, verkündete Nijinsky, kaum dass Plath hereingekommen war und ihm seinen Labello zugeworfen hatte. »Pack deine Sachen.«
    »Was meinst du damit, wir …«, wollte Plath wissen.
    »Wir verduften hier. Die Zelle in Washington wurde gestern ausgelöscht. Getötet. Lear hat es mir eben erst gesagt, oder er hat es erst jetzt erfahren, jedenfalls … Es gibt nur einen Überlebenden.« Sein Gesicht hatte die Farbe von Zigarettenasche. »Greif dir, was du an Ausrüstung hast. Ihr beide nehmt das Flugzeug. Ich werde mit Wilkes und Anya fahren.«
    Keats kam herein, und Plath hielt ihm ein Snickers hin, das sie in der Drogerie gekauft hatte. Er nahm es, sah es argwöhnisch an und steckte es in seine Jackentasche. »Was ist mit Vincent?«, fragte er Nijinsky. »Du willst ihn doch nicht zurücklassen …« Da kam ihm ein schrecklicher Verdacht. »Sag mir nicht, dass Caligula sich um Vincent kümmert.«
    Nijinsky wischte sich den Mund ab, eine nervöse Geste. Er war ein Wrack. Das konnte man deutlich sehen. »Nein. Lear hat diese Entscheidung mir überlassen.«
    »Dir?«, fragte Plath, obwohl sie eigentlich gar nicht ungläubig klingen wollte.
    »Mir, ganz genau, mir«, blaffte Nijinsky. »Ich werde Vincent mitnehmen. Wir werden ein paar Bioten einer neuen Generation züchten und versuchen, Vincent tiefer zu verdrahten. Wenn das funktioniert …«
    »Wenn es funktioniert, dann überlebt er … Und wenn nicht?«
    »Tu mir einen Gefallen«, unterbrach Nijinsky. »Halt mir keine Vorträge. Und spar dir deine Empörung. Ich habe keine Zeit dafür. Pack deine Sachen. Jetzt. Diesen Unterschlupf könnte es als Nächstes treffen.«
    Keats sagte: »Wenn diese Tiefenverdrahtung bei Vincent funktioniert, könnte sie bei Al… bei Kerouac auch funktionieren.«
    »Lass uns lieber auf dem Boden bleiben«, sagte Nijinsky. »Wir müssen hier erst mal lebend wegkommen.«
    »Damit will er sagen, dass du dir keine Hoffnung machen sollst«, erklärte Wilkes sauer. »Wir sind BZRK. Wir hoffen nicht. Weißt du, wer gehofft hat?«
    Nijinsky knirschte mit den Zähnen. Wilkes trat auf ihn zu, ihr Gesicht dicht an seinem Hals. »Ophelia. Sie hatte Hoffnung.«
    »Das habe ich nicht angeordnet, Wilkes, verdammt!«
    »Nö, aber du würdest es tun, stimmt’s? Denn du tust alles, um bei Lear Eindruck zu schinden. Hab ich recht?«
    Doch Plath hatte einen anderen Gedanken. Sie fragte sich, wieso Lear Vincents Schicksal Nijinsky überließ, nicht aber das von Ophelia. Hatte Nijinsky etwa gelogen?

    Pia Valquist schloss ihren Bericht ab und und speicherte ihn in ihrer Datenbank. Er würde automatisch verschlüsselt werden.
    Und er würde vergessen werden. Die Geschichte war entsetzlich. Gespenstisch. Man würde es nicht glauben, gäbe es nicht den fehlenden Arm und die furchtbaren Narben.
    Was die Armstrongs diesem Mädchen angetan hatten …
    Sophie Morgenstein bestätigte, dass das Puppenschiff im südlichen Atlantik gesunken war, und dass ihre Schwester gestorben war. Sie selbst war beinahe verblutet.
    Valquist nutzte eine Karten-App, um sich zu veranschaulichen, was sie von Morgenstein über die anderen Passagiere erfahren hatte. Bisher hatte Valquist dabei fünf Übereinstimmungen mit Entführungen oder verschwundenen Personen in Küstennähe gefunden. Sincheng in Taiwan, die Funakoshi-Bucht in Japan, Pismo Beach in Kalifornien, Ensenada in Mexiko, Port-au-Prince auf Haiti.
    Doch natürlich waren es in Wirklichkeit vermutlich viel mehr. Sophie Morgenstein schätzte die Anzahl der Gefangenen auf dem Puppenschiff auf über hundert, nicht mitgezählt die Mannschaftsmitglieder, Wachen und das verabscheuungswürdige Arztpersonal, die Drogen und sogar Lobotomie eingesetzt hatten, um die Gefangenen gefügig zu machen.
    Morgensteins Erzählung hatte Pia zutiefst erschüttert. Menschliche Grausamkeit und Niedertracht waren ihr nicht fremd, aber das war einfach nur monströs. Selbst jetzt noch zitterten ihre Hände vor unterdrückter Wut.
    Pia gab die Daten in ihre Karte ein und berechnete die Fahrtzeit zwischen den fünf von ihr ermittelten Punkten. Ja, ein Schiff, das sich mit ungefähr vierzehn Knoten vorwärtsbewegte, konnte es ganz gut schaffen.
    Dann fiel ihr etwas auf. Die Zahl der verschwundenen Personen in Küstennähe nahm nicht ab, nachdem das Puppenschiff gesunken war.
    Valquist runzelte

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