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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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sich nicht damit abspeisen. »Ja, und trotzdem rufen Sie nicht nach den Bullen, wie?«
    »Lasst mich euch eine Frage stellen«, sagte Burnofsky, indem er seine Taktik änderte. »Wie bekommt ihr eure Bioten zurück?«
    »Indem wir Sie mit uns nehmen«, erklärte der Junge, aber Burnofsky konnte ihm die Bedenken ansehen. Der Junge war neu in diesem Krieg. Er hatte es nicht bis zu Ende durchdacht. Er hatte einfach nur tapfer und dumm gehandelt und nicht bedacht, dass sein Biot nun eine Geisel war.
    »Nicht ganz so einfach, was?« Burnofsky lachte sein Reibeisenlachen. »Wollt ihr mich auf dem Flugplatz über eure Schulter werfen? Mich zu einem Mietwagen schleppen?«
    »Oder Sie einfach lange genug festhalten, bis ich ein paar nette Verdrahtungen vorgenommen habe. Oder Sie blenden«, sagte der Junge.
    Jetzt zuckte Burnofsky zusammen. Es wäre nicht einfach, selbst mit Säure und Klauen, den optischen Nerv zu kappen, aber es wäre auch nicht unmöglich. Und wenn der Junge sich anatomisch auskannte, gab es für ihn auch leichtere Wege. Eine aufgeschnittene Arterie zum Beispiel.
    Er musste es darauf ankommen lassen. Er würde sich losreißen und davonlaufen müssen. Er hatte seine Spezialhydren und eine tragbare Twitchersteuerung dabei. Er durfte nicht zulassen, dass sie seine Sachen durchwühlten.
    Das Problem dabei: Er war alt und langsam.
    »Nein!«, rief Burnofsky plötzlich. »Ich lasse mir nicht einfach das Geld klauen!«
    Er hob die Schultern und zwinkerte dem Jungen zu, dann rannte er zur Tür.
    Das McLure-Mädchen und ihr Freund hielten mühelos Schritt, aber Burnofskys Schreie erregten die Aufmerksamkeit der Leute. Eine Frau mittleren Alters machte eine halbherzige Bewegung, als wollte sie dazwischengehen, überlegte es sich aber noch einmal und rief stattdessen: »Jemand muss diesem Mann helfen!«
    Ein Geschäftsmann sah skeptisch herüber.
    Burnofsky schaffte es zur Tür hinaus, die beiden Teenager dicht auf seinen Fersen. Der Verkehr rauschte vorbei, Busse, Taxis, Pkws, und der Geräuschpegel stieg, sodass Burnofskys heisere Stimme nicht mehr so weit trug. Hundert Meter entfernt parkte eine Polizeistreife, doch der Wagen stand verkehrt herum.
    Ein Shuttlebus polterte vorbei.
    Pkws glitten vorüber.
    »Krall dir ein Taxi«, rief der Junge Sadie McLure zu.
    »Die wollen mich ausrauben!«, schrie Burnofsky, aber nur wenige hörten ihn, und keinen schien es zu kümmern.
    Der Junge näherte sich von hinten und stieß Burnofsky mit dem Knie in die Kniekehle. Dieser verlor das Gleichgewicht, die Tasche pendelte nach vorn und zwang ihn, einen Schritt auf die Straße zu machen, um sich wieder zu fangen, doch da schlang der Junge die Arme um ihn und zerrte ihn zurück. Als Antwort auf die fragenden Blicke der Passanten sagte er: »Mein Onkel hatte einen Schlaganfall. Er weiß nicht so richtig, wo er ist.«
    »Ruft die Polizei«, brüllte Burnofsky.
    »Komm schon, Onkel, du weißt doch, dass das Unfug ist.«
    Allmählich bekam Burnofsky Angst. Dann kam ihm eine Idee. Vielleicht eilte niemand herbei, um einem alten Mann zu helfen. Aber es gab noch eine andere Möglichkeit. »Sadie McLure! Sadie McLure! Es ist das Mädchen vom Stadionmassaker! Das ist Sadie McLure!«
    Den Namen eines Promis zu rufen, zeigte mehr Wirkung als »Hilfe« zu schreien. Allerdings zog das nur Blicke an, aber keine Unterstützung.
    Dann sah Burnofsky die Brandlinie. Sie ging genau durch sein Gesichtsfeld. Er wusste, wie sie für den Biot des Jungen aussehen würde. Tief drunten, tief in der Nanoebene, hatte der Biot eine Säurespur gelegt. Nur ein paar Körperzellen breit und höchstens einen Millimeter lang, aber sie war da, ein Verlust an Sehschärfe, als würde jemand mit einem Diamanten über eine Glasscheibe kratzen.
    Wenn sie ihm Angst einjagen wollten, hatten sie damit Erfolg. Womöglich war es irrational, aber ohne Augenlicht konnte er nicht arbeiten. Blindheit konnte sein Ende bedeuten. Und helfen würde ihm ja sowieso niemand.
    Burnofsky hörte auf zu schreien. Er wehrte sich nicht mehr.
    »Aufhören, aufhören«, sagte er.
    »Ich wollte sehen, ob ich ›BZRK‹ in Ihren Augapfel brennen kann«, erklärte der Junge.
    Ein Pkw raste im Rückwärtsgang herbei, kämpfte sich wie ein Verrückter gegen den fließenden Verkehr und kam quietschend zum Stehen.
    Keats brauchte nicht erst eine Einladung. Er riss die Tür auf und stieß Burnofsky hinein. Er zwängte sich daneben. Plath saß am Steuer.
    »Du hast dieses Auto gestohlen?«, fragte

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