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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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zu dem muskulösen Mann im Lederjackett ging.
    »Hi«, sagte Jessica.
    »He«, sagte Anthony. »Komm zurück.«
    Der Mann sagte: »Hallo.« Zu Jessica, nicht zu Anthony.
    »Jessica, beweg deinen Hintern wieder auf die Tanzfläche«, blaffte Anthony. »Ich habe dich hierher ausgeführt, weil du mich darum angebettelt hast.«
    »Ich mag den Namen Jessica«, sagte der Typ.
    »Ja, okay, sie gehört zu mir«, sagte Anthony und packte sie am Arm.Das Napalm in ihren Venen entzündete sich. Plötzlich hatte sie das Gefühl, in Flammen zu stehen, als würde die Erde verbrennen, die sie gefangen hielt. Sie wirbelte herum und versetzte Anthony eine schmerzhafte Ohrfeige mit der Rückhand.
    Der große Kerl reagierte mit antrainierter Schnelligkeit. Er trat zwischen die beiden und sagte: »Ho, ho, ho. Jetzt mal ganz ruhig, okay?«
    Anthony jedoch war nicht danach, ruhig zu bleiben. »Verpiss dich, die gehört mir.«
    Und da rastete Jessica völlig aus. Was dann passierte, konnte sie später nicht mehr im Detail sagen. Sie erinnerte sich nur noch an Tritte, Schläge und wütendes Kreischen, und alles war von ihr ausgegangen.
    Schließlich fand sie sich in der kalten Nachtluft auf der Straße wieder. Der Mann setzte sie ab, hielt sie auf Armeslänge von sich weg und sagte: »Okay jetzt, beruhigen Sie sich, Ma’am.«
    Das »Ma’am« verriet ihn genauso wie die Pistole. Normale Menschen sagten nicht »Ma’am« zu Teenagern, das taten nur Polizisten.
    »Beruhigen Sie sich, er ist fort«, sagte der Mann.
    Ihr Zorn kühlte ab, aber die Erinnerung an diesen plötzlichen Ausbruch erfüllte Jessica mit einer anderen Glut. Sie schwitzte und fröstelte zugleich. »Wer sind Sie?«
    Und da kam die Marke zum Vorschein. »Agent DeShawn Franklin, Geheimdienst.«
    Sie war perplex. »Geheimdienst. Dann … Dann wissen Sie Bescheid? Über Anthony?«
    »Ist das Ihr Freund von da drin?«
    »Er ist nicht mein … Er ist mein … Ich …«
    »Holen Sie tief Luft. Es ist in Ordnung. Sie sind in Sicherheit. Was meinten Sie, worüber weiß ich Bescheid?« Er grinste schief, aber wachsam. »Sehen Sie, wenn Sie Drogen dabeihaben, dann interessiert mich das nicht. Ich bin nicht die Drogenfahndung.«
    »Sie kümmern sich um die Präsidentin.«
    »Das gehört zu unseren Aufgaben, Ma’am. Jessica. Sie wollen mir doch etwas sagen, das sehe ich doch.«
    »Anthony«, begann sie, bevor sie über die Schulter spähte, als rechne sie damit, dass er hinter ihr lauerte. Aber er war nirgends zu sehen. »Anthony – ich glaube, er hat etwas mit mir gemacht. Und ich glaube, mit der Präsidentin macht er dasselbe.«

    »Plath«, sagte Keats.
    »Sadie. Sadie und Noah. Lass es uns damit probieren.«
    »Sadie.«
    Sie hatten ein Plätzchen gefunden: den verkrüppelten Glockenturm. Die Stufen hinauf waren eng und klapprig, und sie mussten den Kopf einziehen und sich an den Wänden festhalten, als sie hinaufstiegen. Oben hing jedoch noch immer eine Glocke, eine richtige, altmodische Glocke mit einem Durchmesser von dreißig Zentimetern an der Basis. Sie hatte schon lange nicht mehr geläutet, und heute war sie die Eigentumswohnung von Spinnen.
    Um die Glocke herum war es eng, aber einigermaßen sauber gefegt von den Böen, die durch die tiefen offenen Fensteröffnungen bliesen. Immerhin konnten sie aufrecht stehen, und einige waagrechte Belüftungsschlitze gewährten ihnen einen Film-Noir-Blick auf die Umgebung.
    Es war kalt. Sie konnten ihren Atem sehen. Ein Streifen der hell beleuchteten Kapitolskuppel war zu sehen, aber auch diese sah kalt aus. »Weißt du, was ich mir wünsche?«, fragte Noah. »Ich wünschte, ich wäre Raucher. Es wäre schön, hier oben zu stehen und nachdenklich eine Zigarette zu qualmen.«
    »Nachdenklich?«
    »Natürlich stelle ich mir vor, dass ein Lungenkrebs total die Sehenswürdigkeit auf der Nanoebene sein muss.«
    »Eigentlich mache ich mir gar nicht so große Sorgen wegen Krebs.«
    »Nicht?«
    »Normale Menschen machen sich Sorgen um Krebs.«
    »Und wir sind nicht normal?«
    Sie zwang sich zu einem kurzen Lachen, um den schwachen Versuch, lustig zu sein, anzuerkennen. »Glaubst du, dass wir das jemals waren? Normal?«
    »Ich schon«, sagte er.
    »Dann erzähl mal.«
    »Worüber?«
    »Erzähl mir was von Normalität.«
    »Bei mir? Nun, Miss McLure …«
    »Ms«, verbesserte sie ihn.
    »Wirklich? Na schön, Ms McLure. Das ist meine Normalität. Früh aufstehen. In der Wohnung ist es kalt, weil die Heizung in meinem Zimmer nicht so gut

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