C001 - Truckers Tod
Chef der Garage vor etwa zwei Stunden ermordet wurde?«
»Ach nein«, antwortete er kurz und sah mich interessiert an. »Tut sich wohl allerlei hier?«
Ich nickte.
»Deshalb lässt sich auch keiner von den Leuten sehen. Glauben Sie, dass man die Garage in Brand gesteckt hat?«
Ich zuckte die Achseln, obwohl ich mir darüber ziemlich klar war. Ein Feuerwehrmann kam aufgeregt und meldete dem Leutnant etwas, worauf dieser hastig Weisungen an seine Untergebenen weitergab.
Die Sirene des Löschzuges begann erneut zu heulen. Der Leutnant kam auf uns zu. »Unsere Bemühungen haben nicht viel gefruchtet«, erklärte er. »Gleich wird der Benzintank in die Luft gehen. Eine Zapfsäule hat Feuer gefangen. Es ist besser, Sie gehen ein paar Yards zurück.«
Ich nahm Brown und Phil am Arm, wir gingen mit dem Leutnant einige Yards nach hinten. Je stärker die Dunkelheit wurde, desto intensiver schien das Feuer zu wüten. Wir starrten gebannt und warteten auf die Detonation.
Sekunden ehe wir etwas hörten, barst die Erde unheimlich lautlos vor uns auseinander wie ein Vulkan. Steinbrocken wurden in die Höhe geschleudert und ein giftig gelber Strahlenpilz schoss aus dem Boden. Dann brach das Getöse einer ungeheuren Explosion über uns zusammen, hallte an den Hauswänden wider und verlor sich in dem Geprassel der herabfallenden Steine und Balken. Aber mit dieser Detonation schien der Brand seine Kraft verloren zu haben.
Ich blickte in die Rauchschwaden die aus den hellen Flammen nach oben wuchsen, vor den Silhouetten der Häuser schwebten und sich langsam in den dunklen Abendhimmel hinein auflösten.
Brown trat zu mir. »Seltsam, wie schnell alles vorbei ist«, murmelte er. »Die Leute munkeln hier alle, Pat Conella sei wieder da.«
»Conella?«, fragte ich überrascht zurück.
»Ja, so sagt man. Er soll hinter der ganzen Sache stecken. Keiner weiß etwas Genaues. Jeder vermutet etwas anderes.«
Brown starrte noch eine Weile in das langsam sich erschöpfende Feuer. Dann nahm ich ihn beim Arm.
»Wir werden für dich bald eine neue Arbeitsstelle finden. Jetzt gehen wir. Man braucht uns woanders.«
***
Wir stiegen in den Jaguar und fuhren zum FBI zurück. Ich sah zu Phil und Brown und musste lächeln. Sie waren beide für den kurzen Augenblick der Fahrt eingenickt. Auch in mir fraß die Müdigkeit. Wir hatten seit achtundvierzig Stunden keinen Schlaf mehr bekommen. Ich hatte kaum den Jaguar zum Stehen gebracht, da riss Phil schon die Tür auf und wir stürmten am Pförtner vorbei ins FBI-Gebäude.
Mr. High, den wir über den Sprechfunk über die Ereignisse informiert hatten, kam uns entgegen. »Wo ist MacDuffs Leiche?«, rief ich, während ich drei Stufen in einem Satz ihm entgegeneilte.
»Alles in Ordnung. Wir haben sie im Keller aufgebahrt.«
»Okay. Dann kann’s losgehen.«
Wir fuhren mit Lift in den Keller. Hier waren die Zellen, in denen wir die Inhaftierten unterbrachten, bis sie freigelassen oder in ein ordentliches Gefängnis überstellt wurden. Hier waren außerdem Versorgungsräume für das ganze Haus und einige leere Räume, die immer wieder für einen anderen Zweck benötigt wurden.
Mr. High führte uns durch die Gänge und blieb vor einer eisenbeschlagenen Tür stehen. Zwei Arbeiter gingen an uns vorbei in den Raum. Wir traten ein. In der Mitte des Raumes lag auf einem schmalen, hohen Tisch die Leiche MacDuffs aufgebahrt.
»Sehr gut«, nickte ich. Brown betrachtete neugierig und betreten zugleich MacDuff, ohne sich näher als zwei Schritte an seine Leiche zu wagen.
»Was hat der Doktor festgestellt?«, fragte ich Mr. High.
»Nichts, was Sie überraschen dürfte. Sechs Einschüsse, davon mindestens drei tödlich. Der Tod muss zwischen halb sieben und viertel vor sieben Uhr eingetreten sein. Also eine halbe Stunde bevor Sie ihn gefunden haben. Der Arzt meinte, den Einschüssen nach zu urteilen, hätten die ersten Schüsse MacDuff völlig überraschend aus naher Entfernung von hinten getroffen. Dann habe er sich entsetzt zu dem Angreifer umgedreht und bereits im Zusammensinken noch vier weitere Schüsse abbekommen.« Wir blickten auf MacDuff.
»Saubere Arbeit«, murmelte Phil tonlos. »Dieses tote Gesicht verrät nichts mehr«, sprach er vor sich hin, während er in MacDuffs Zügen zu lesen versuchte. »Was hat er gedacht? Wollte er uns helfen? Gehörte er zu den Mördern?«
»Ich kann mir nicht helfen, für mich ist es undenkbar, dass er einer der Verbrecher ist«, stieß Brown hervor.
»Nichts ist
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