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C001 - Truckers Tod

C001 - Truckers Tod

Titel: C001 - Truckers Tod
Autoren: Eugen Thomass
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undenkbar und nichts ist unmöglich«, lenkte Mr. High ein. »Wir haben hier schon Grauenhaftes hinter Gesichtern entdeckt, denen man nicht einen schlechten Gedanken zugetraut hätte.«
    »Jedenfalls steht fest«, mischte ich mich ein. »Dass MacDuff mit seinem Mörder die verlotterte Garage betreten hatte, wahrscheinlich waren sie zusammen in einem Wagen vorgefahren, und dass er ohne jeden Argwohn gegen ihn war. Erst als die ersten Schüsse ihn tödlich trafen, ahnte er, was der Mörder mit ihm vorhatte.«
    »Wäre er einem Feind gegenüber so arglos gewesen, hätte er nicht eher Verdacht schöpfen, müssen?«
    Es klopfte. Mr. High steckte seinen Kopf durch die Tür.
    »Es kann losgehen«, flüsterte unser Chef. »Leider bekommen wir Crown nicht. Der Doktor konnte ihn hier nicht operieren. Er wurde in das Central Hospital transportiert und dürfte noch immer unter dem Messer liegen.«
    Ich zuckte bedauernd die Schultern. Crown wäre freilich unser wichtigster Zeuge gewesen.
    Begleitet von zwei Beamten traten die ersten beiden Gefangenen ein.
    Flowery und Pink, die beiden Ganoven, denen man ihr Berufsverbrechertum von den Schuhsohlen bis zu den Haarspitzen ansah, würden uns kaum eine interessante Auskunft geben. Wenn MacDuff zu den Verbrechern gehörte, hätte er sich bestimmt nicht vor solchen Typen zu erkennen gegeben. Ich hatte mich nicht getäuscht.
    »Was soll der Zauber hier?«, fuhr Flowery mich barsch an. »Wir möchten freigelassen werden, und zwar sofort. Wir haben nichts weiter als einen harmlosen Spaziergang gemacht und sind dann von diesem Herrn«, er deutete dabei auf mich, »angegriffen worden.«
    »Kennen Sie den Toten hier?«, herrschte Mr. High sie an.
    Flowery und Pink beugten sich vorsichtig über MacDuff, ängstlich bemüht, ihm nicht zu nahe zu kommen. Man konnte an ihren Gesichtern ablesen, was in ihnen vorging. Sie vermuteten irgendeine Falle, nur wussten sie nicht, wo sie lauerte. Beide sahen sich an, versuchten sich mit einem Blick zu verständigen und schüttelten dann zu uns gewandt ihre Köpfe. »Hab den Herrn nie gesehen. Will tot umfallen, wenn ich lüge«, beteuerte Pink inständig, und ich war fest davon überzeugt, er hätte ihn auch als seinen Vater bezeichnet, wenn er sich nur irgendeinen Vorteil davon versprochen hätte.
    Das war genug. Wir hätten uns die zwei sparen können, aber wir durften ja keine Möglichkeit außer Acht lassen. Ich bedeutete den Beamten, die zwei wieder hinauszuführen.
    »Lassen wir als nächsten Smith hereinführen, den Mann, den Brown erkannt hat«, flüsterte ich zu Mr. High. High nickte, und gab dem Beamten Anweisungen.
    »Vielleicht ist es besser, ich befinde mich allein im Raum«, gab ich zu bedenken. »Ich glaube nicht, dass die Anwesenheit von vier Mann seine Zunge lockert.«
    Mr. High, Phil und Brown zogen sich in einen Nebenraum zurück. Ich stellte mich so, dass Smith, als er den Raum betrat, die Leiche nicht erkennen konnte. Zögernd kam er näher. Aus jeder seiner Bewegungen sprach Unsicherheit. Dann, als er fast vor mir stand, trat ich zur Seite und gab den Blick auf MacDuffs Gesicht frei. Er brachte kein Wort heraus, doch ich hätte schwören können, dass er MacDuff erkannt hatte.
    »Seine Freunde haben ihn hinterrücks erschossen.«
    »Seine Freunde?«, murmelte Smith bestürzt. »Das ist nicht wahr.« Seine Stimme hatte an Festigkeit gewonnen.
    »Es ist wahr, seine Freunde haben ihn umgebracht. Er wurde ihnen zu mächtig, oder er wollte sie verraten. Hat er Ihnen etwas gesagt, dass er sich selbstständig machen wollte, als Sie ihn zuletzt gesehen haben?« Ich sah Smith fest in die Augen.
    »Ja, er sagte so etwas, dass es uns bald besser gehen würde und er das nicht mehr lange mitmachen würde. Und ich es nicht bereuen würde, wenn ich bei der Stange bliebe.«
    Ich rief den Beamten herein und ließ Smith wieder in seine Zelle bringen.
    ***
    Als ich mit Phil und Brown wieder in unserem Büro war, überschlugen sich die Meldungen. Ein Truck war auf der Interstate 80 überfallen und der Fahrer mit einer MP durch die Frontscheibe hindurch erschossen worden. Allerdings hatte man den Lastwagen nicht ausgeraubt. Dann kam die Nachricht eines zweiten Überfalls in New Jersey. Auch da war der Fahrer im Kugelhagel gestorben. Es ähnelte fast einer Hinrichtung. Wir wollten sofort aufbrechen, doch Mr. High meinte, wir sollten Sturdy verhaften. Doch wie passten Conella und Richardson ins Bild? Ich fand diese Idee nicht so gut. Zögernd schloss sich
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