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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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vernichten, die die Spur auf sie lenken könnten.«
    »Piraten«, sagte Rachael.
    »O Rachael, ich weiß nicht, ob ein solch archaischer Begriff… «
    »Warum nicht?« fragte Mataroreva. »So viele Millionen Credits, so viele Todesfälle wie wir sie hier haben? Ich könnte mir keinen passenderen Ausdruck vorstellen.«
    Sie trennten sich. Merced machte sich wieder über seine Liste her. Rachael schlug ihr Neurophon. Sie hatte das Instrument auf geringe Reichweite geschaltet, und so ließ Cora die stimulierenden Projektionen hinter sich, als sie aufs Deck ging und dort ans Heck des Schiffes schlenderte. Mataroreva ging mit.
    »Aber warum?« murmelte sie und starrte ins klare Wasser hinunter. Purpurfarbene und gelbe Fische trieben unter ihr dahin, verschwanden unter dem Heck. »Ganze Städte, ganze Bevölkerungen… «
    »Ob du nun zehn Leute oder tausend tötest, die Strafe ist dieselbe«, sagte Sam leise. »Sobald einmal der erste Schritt, der erste Massenmord begangen ist, um die Spuren zu verwischen, wird das weitere zur Routine. Für die erste Tat wirst du genauso gelöscht und mit einer neuen Persönlichkeit versehen, wie für die zweite oder dritte. Warum also Zeugen riskieren?«
    »Wahrscheinlich hast du recht.« Sie versuchte, die Situation nüchtern zu betrachten, als eine Frage von Statistiken, nicht einzelnen Lebens. »Zumindest wissen wir jetzt, was wir suchen, wenn auch nicht wen.«
    »Ich glaube, daß sie aus dem Raum kommen«, meinte er. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß selbst zeitweilige Bewohner von Cachalot um des Profites willen einen Massenmord begehen würden. Nicht um des Profites willen und auch aus sonst keinem Grund. Aber in einem Punkt hast du unrecht. Wir werden diese Leute nicht suchen. Du zumindest wirst das nicht tun. Ich werde unsere Information und unsere Theorie an die Verwaltung durchgeben, und die wird sie meinen Leuten übermitteln. Das hier ist Arbeit für Friedenshüter, nicht für Biologen.«
    »Ich würde gerne weiterarbeiten«, wandte sie ein. »Vielleicht haben wir wirklich eine gute Idee, wonach wir suchen müssen, aber nicht, wie man es anstellen muß. Sie haben ihre Arbeit gründlich getan. Wie können deine Leute sie finden?«
    Er überlegte. »Wenn dies eine technologisch höher entwickelte Welt wäre, würde ich jedes fliegende oder ankommende Shuttlefahrzeug anhalten und nach Kontrabande durchsuchen lassen. Aber Cachalots Satellitensystem ist bei weitem nicht modern genug, um den ganzen Planeten zu überwachen. Aber sie müssen die gestohlene Ware via Shuttle in den Raum schaffen.
    Noch schwieriger wird die Suche nach dem hiesigen Teil der Operationen sein. Wir können nicht jede Stadt und jedes unabhängige Fahrzeug durchsuchen. Nicht nur, daß es kaum durchführbar ist – man könnte leicht illegale Ware über Bord werfen oder vernichten – nein, die Cachalotianer würden es sich nicht gefallen lassen.« Er grinste schief. »Unsere Bürger sind sehr unabhängig, wie du dir wahrscheinlich schon vorgestellt hast.«
    »Was wirst du dann tun?«
    »Ich werde versuchen, sie zu fangen, ehe sie zuschlagen.« Seine Stimme klang jetzt grimmig und entschlossen. »Mir gefällt das gar nicht.«
    »Waren die anderen verlorenen Städte ebenfalls im Begriff, Sendungen abzufertigen?«
    »Tut mir leid. Ich hatte gerade denselben Gedanken. Das war eine Liste, die ich überprüft habe. Sie hatten nicht nur unterschiedliche Warenbestände, sondern I’a, die zweite überfallene Stadt, hatte gerade ihre Quartalsproduktion abgesandt, und zwar nur wenige Tage vor ihrer Vernichtung.«
    »Schlechtes Timing seitens der Angreifer.«
    »Möglich.« Er zuckte die Achseln. »Es hat nichts zu besagen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich glaube, daß wir beim Überprüfen der Akten feststellen werden, daß alle Produkte, gleichgültig um welche Menge es sich handelte, verschwunden sind.« Er ging unter Deck.
    Er blieb eine Weile weg. Cora regte sich nicht von der Stelle und fuhr fort, die Bewohner des Meeres zu studieren, sie von ihrer Freiheit von lastenden Gedanken zu beneiden. Viel besser, sich nur auf Instinkte verlassen zu können, sinnierte sie.
    »Nun?«
    »Alles versandfertig in Kisten verpackt«, erklärte er. »Keine Spur davon. Und das ist nicht alles. Merced und ich haben die Listen mit den geborgenen Gegenständen gründlich studiert. Es fehlt gerade genug an wasserresistenten Wertartikeln – Generatoreinheiten, Konverter, persönliche Gegenstände wie Schmuck und dergleichen – um

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