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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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einen bestimmten Abend«, erinnerte sie Merced. »Sie können unsere Gastgeber ja ein paar Tage warten lassen.«
    »Ja, das stimmt, morgen geht es ebenso wie heute, denke ich.« Sie stand vom Tisch auf. »Sicher. Das werde ich ihnen jetzt sagen und mich umziehen.« Dann sah sie plötzlich zu Cora hinüber und fragte besorgt: »Kommst du mit, Mutter?« Was für eine seltsame Stimmlage, dachte Cora. Ich verhalte mich doch ganz normal. »Natürlich komm ich mit. Das klingt sehr aufregend.«
    »Gut.« Mataroreva steckte seinen Block weg, auf dem die Zeichnung des Kephalopoden bereits wieder verblaßte. »Am nordöstlichen Ende der Stadt finden Sie einen langen einzelnen Pier. Ganz in der Nähe reicht das Riff fast bis an die Meeresoberfläche.« Er sah auf seinen Chronometer. »Die Sonne geht etwa in einer Stunde unter. Wir sollten uns um zwei Uhr morgens treffen.«
    »So lang?« Rachael blickte zum Fenster hinaus. »Es ist doch schon dunkel.«
    »Wolken«, erwiderte er und folgte ihrem Blick. »Es ist nicht die Dunkelheit – die Kephalopoden haben eine ganz bestimmte Zeit in der Nacht. Wir müssen alle einfach eine Weile wach bleiben. Der Regen stört sie nicht, falls er kommen sollte.«
    Die Erregung war stärker als ihre Müdigkeit, und so schritt Cora durch die schwach beleuchteten Straßen der Stadt. So spät in der Nacht (frühmorgens, verbesserte sie sich) schlief der größte Teil der Stadtbewohner bereits.
    Sie erreichte den Stadtrand und hörte den Wellenschlag am Rande des Polymerfloßes. Vor ihr lag der Pier. An seinem äußersten Ende konnte sie einige schattenhafte Gestalten ausmachen.
    »Wir sind alle da«, meinte Rachael, als Cora zu ihnen trat. Sie trug ihren Gelanzug bereits, während Merced seine Maske anpaßte. Tatsächlich waren sie mehr als alle. Jetzt standen fünf Gestalten am Ende des Pier.
    »Das ist unsere Führerin.« Sam wies auf eine weitere Gestalt, die mit der Anpassung ihrer Tauchgeräte beschäftigt war. »Nachts an einem fremden Riff zu tauchen, ist gefährlich. Nicht, daß jemand verloren gehen könnte, aber so ist es sicherer.«
    »Das weiß ich. Halten Sie mich für blöd?« Rachael sah ihre Mutter scharf an, und Cora las trotz der Dunkelheit und der dicken Gesichtsplatte in den Zügen ihrer Tochter die Verwirrung.
    »Entschuldigung – ich weiß schon«, entschuldigte sie sich. »Natürlich ist es vernünftig, jemanden mitzunehmen, der sich auskennt.«
    »Ich werde mir Mühe geben, Miß Xamantina«, sagte eine Stimme. Die fünfte Gestalt wandte sich zu ihr um. Cora starrte sie an. Sie zitterte ganz leicht, aber das ging schnell vorüber. Es war das Mädchen, mit dem Sam im Büro kopuliert hatte.
    Sie streckte ihr die Hand hin. Selbst in dem schwachen Licht konnte Cora die Gespanntheit in den jugendlichen Zügen erkennen. »Ich heiße Dawn. Ich bin die Stadtbibliothekarin.« Cora widerstand dem Drang, etwas wie »Das ist nicht alles, was Sie sind«, hinzuzufügen. Schließlich war sie inzwischen mit sich ins reine gekommen und wollte nicht wieder kindisch werden. Sie streckte ihrerseits die Hand hin und versuchte, ihre Gefühle zu unterdrücken, als sich ihre Hände berührten.
    »Es ist mir eine Ehre, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Das klang aufrichtig. »Wir alle wissen, daß die Regierung und die Verwaltung Sie von Terra hierhergeholt haben, um uns in unserem Unglück zu helfen. Wenn jemand dieses Problem lösen kann, dann, da bin ich sicher, sind Sie das.«
    Komm schon, Kleines, dachte Cora, jetzt übertreibst du. Trotzdem spürte sie, als sie in das glatte, jugendliche Gesicht blickte, daß dies eine Frau war, die sie vielleicht würde sympathisch finden können, wenn sie Gelegenheit dazu bekam. Im Augenblick war sie unsicher, ob sie sie noch haßte oder nur bedauerte. Doch dies war eine ozeanographische Expedition, auch wenn sie ästhetische Züge trug. Nicht eine Szene aus einem müden, alten Tridichip. »Gehen wir«, sagte sie munter. »Es ist spät. Sehr spät.« Das stimmte. Noch ein paar Stunden, und die Sonne würde aufgehen. Wolken verdeckten die Sterne. Ein paar Tropfen, Vorboten nächtlichen Niederschlages, fielen auf ihre maskierten Gesichter. Mataroreva holte einen Satz Tauchlampen heraus, winzige Hochleistungsstrahler, die man leicht in der Hand halten konnte.
    »Wie steht es mit Raubfischen?« Merced sprach jetzt über sein Sprechgerät. »Ich würde meinen, daß es davon eine ganze Menge gibt, es sei denn die Fleischfresser von Cachalot sind alle

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