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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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nickte. »Das ist eine gute Idee, Cademar. Zeig ihnen, was aus ihnen hätte werden können, wenn sie sich wie du bemüht hätten.« Kolom trat an Malkom und Flana heran. »Ihr werdet tun, was er sagt. Ihr werdet keinerlei Magie anwenden, wenn es euch nicht erlaubt ist. Erhebt ihr die Hand gegen Cademar oder versucht ihr, ihm mit Magie zu schaden, wird euch nicht nur die Hand abgehackt. Ihr seid fortan Leibeigene von Cademar, Famulus des Bewahrers, und er wird auf seiner Reise über euer Leben verfügen, wie sein Wille ist.«
    Damit wendete sich der Bewahrer ab und schritt zurück zu seinem Turm.
    »Kommt«, befahl Cademar harsch und ging in Richtung der Haupthalle.
    Die Versammlung zerstreute sich, und Malkom und Flana schauten sich verzweifelt an, dann folgten sie Cademar. Malkom erinnerte sich an den Tag, an dem er wie die anderen Flüchtigen der Zuflucht von Bord der Jakkura auf die Lichtfeste getragen worden war. Anders als er es eigentlich geplant hatte, verlies er sie heute wieder, und zwar auf dem Schiff, das ihn hergebracht hatte. Vor sich sah er noch Zahru, der auf Deck geschleift und dort nach unten gebracht wurde.
    Malkom und Flana erging es nicht anders. Sie wurden getrennt. Malkom steckte in einem Lagerraum voller leerer Fässer und Kisten. Er konnte nichts tun, als zu warten.
    Irgendwann war Malkom eingeschlafen, als die Aufregung der letzten Stunden von ihm abgefallen war und sich reine Erschöpfung in ihm ausgebreitet hatte.
    Als er aufwachte, fiel kein Sonnenlicht mehr durch die Ritzen in den Bohlen über ihm, und es herrschte Stille. Malkom schaute auf seinen Manuskristall, in dem noch ein wenig Magie glomm. Doch welchen Sinn hätte es, diese einzusetzen – das Schiff hatte sich nicht von der Stelle bewegt, er befand sich noch immer auf der Lichtfeste.
    Es war kalt geworden. In der Dunkelheit durchsuchte Malkom jedes Fass und jede Kiste, bis er einige Fellfetzen fand, in die er sich einhüllte und zusammengerollt auf den Morgen wartete.
    Er wurde vom Öffnen der Tür geweckt. Malkom fuhr in die Höhe, und alle Eindrücke stürzten gleichzeitig auf ihn ein. Das Schiff schwankte. Es segelte übers Meer, und einige Fässer rollten hin und her. Über ihm waren trampelnde Schritte und Rufe zu hören, Sonnenlicht blitzte durch die Ritzen über ihn und strahlte den in der Luft wirbelnden Staub an.
    Cademar war hereingekommen.
    Wie immer trug er seine Robe und schien am ganzen Körper gespannt zu sein, als rechne er mit einem Angriff – und seine Miene war ausdruckslos. Malkom schaute hinter ihn, ob er jemanden mit sich gebracht hatte, doch Cademar war allein.
    »Was willst du?«, fragte Malkom.
    »Wenn wir in Halburg ankommen, wirst du nicht von meiner Seite weichen. Ab sofort bist du mein Schildknappe.« Cademar sagte dies mit einer befehlsgewohnten Stimme und wollte sich schon abwenden.
    »Warte«, entfuhr Malkom, und Cademar hielt inne. »Dein Schildknappe? Ich? Bist du von Sinnen?« Malkom stand auf und wurde immer lauter. »Hast du vergessen, woher du kommst? Woher wir beide kommen? Du betrügst alles und jeden, du betrügst dich selbst!«
    Kalt blickte Cademar ihn an. »Weiche nicht von meiner Seite«, sagte er, »du würdest es sonst bereuen.« Mit diesen Worten trat er hinaus und sperrte Malkom wieder ein.
    Als Malkom in Halburg von Bord ging, traf ihn der Frühling wie ein Schlag.
    Die Lichtfeste war so weit draußen auf dem Meer, dass der kalte Wind dauernd durch sie hindurchpfiff. Dort gab es nur wenige Zeichen des erwachenden Frühlings. Am Festland aber, obwohl es nur wenige Kilometer entfernt lag, war es ungleich wärmer. Die Bäume hatten schon ausgeschlagen, und die Halburger hatten die dicken Fellmäntel bereits abgelegt.
    Ein Matrose hatte Malkoms Gefängnis aufgeschlossen, und er war an Deck getreten, während die Jakkura gerade anlegte. Flana kam zu ihm, die von den zwei Tagen an Bord erschöpft und durchgefroren war. »Er hat gesagt, ich müsste seine Wäsche waschen, seine Stiefel putzen und seine Knöpfe polieren. Ich bin seine Dienstmagd.«
    »Und ich sein Schildknappe«, sagte Malkom bitter.
    Schweigend schauten sie zu den Halburgern, die sich am Anleger versammelten. Es standen Kisten bereit, die mit Weizen, Mehl, Mais, Äpfeln, Orangen und vielen anderen Leckereien gefüllt waren, ebenso vernagelte und vermutlich bis obenhin mit Wein gefüllte Fässer.
    »Ich soll immer in seiner Nähe bleiben«, sagte Flana. »Wohin wird unsere Reise gehen?«
    »Cademar hat einen Auftrag für

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