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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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Lichtfeste entstanden war. Sie verband an der schmalsten Stelle der Schlucht Asugol mit dem Land auf der anderen Seite … dem Land der Verdunkelten. Das Überqueren der Brücke war streng verboten, und in einem Wachhaus bei der Brücke waren Magier stationiert, die sowohl darüber wachten, dass niemand aus Asugol die Brücke betrat, wie auch dass die Verdunkelten nicht vorrückten.
    Nun fuhren die fünf Kutschen durch ganze Reihen von Zelten, aus denen neugierige Soldaten strömten. Und Malkom wurde bewusst, in welch jämmerlichem Zustand die Garden waren.
    Die Soldaten trugen gepflegte Rüstungen und geschärfte Waffen, die schon durch viele Hände gegangen waren, aber niemals irgendwelche Schlachten erlebt hatten. Obwohl die Magier nicht müde wurden, den Einwohnern des Landes von der Grausamkeit der Verdunkelten zu berichten und eine hohe Zahl von Soldaten für die Garden von Asugol zu verpflichten, so konnte niemand von einem echten Kampf berichten, an dem er teilgenommen hatte – es hatte sogar niemand Großeltern, über die er sagen konnte, dass sie Asugol mit dem Schwert verteidigt hatten, und die Magier erklärten, dies sei auf die Anwesenheit ihrer Grenztruppen an der Dämmerschlucht zurückzuführen. Daher rekrutierten die Magier immer wieder neue Männer für die Garden, und niemand außer ihnen wusste, wie viele Hundertschaften es im Land gab.
    Malkom schätzte, dass es fünfzig Hundertschaften waren, die nun hier ihr Lager aufgeschlagen hatten.
    Er war noch nie an der Dämmerschlucht gewesen, und die Magier mussten keinen Bann aussprechen, um zu verhindern, dass sich ein Bewohner Asugols ihr näherte. Die Schlucht zog sich wie ein gewaltiger Riss vom Südwesten in einem weiten Bogen bis zum Nordosten von Asugol. Am südlichen Ende ging sie in eine schroffe Lavalandschaft über, die nur ein Vogel überqueren konnte und die über eine Strecke von mehreren Kilometern bis ins Meer hineinragte, wo sich die Untiefen fortsetzten, die den Schiffsverkehr an der Küste unmöglich machten. Direkt am nördlichen Ende begann das Schwarzgebirge, das im Norden Asugol begrenzte. An diesem Ende der Schlucht ragte eine steile Felswand hoch. Es sah so aus, als hätte ein riesiges Schwert in den Berg geschnitten und sei dann im Boden quer durch das Land gezogen worden. Doch niemand wusste, wie die Dämmerschlucht wirklich entstanden war, ob das Wirken von Magie damit zu tun hatte, oder ob die Verdunkelten an ihrem Entstehen beteiligt waren.
    Es hieß, die Dämmerschlucht habe unter ihrem Nebel keinen Boden. Wer hineinstürzte, fiel so lange, bis er verhungerte. Nie hatte man das Geräusch eines Aufpralls gehört, und nie hatte es jemand gewagt, sich in die Tiefe abzuseilen.
    Abrupt kamen die Kutschen zum Stehen, und Malkom konnte sich gerade noch am Rahmen der Tür festhalten, bevor er nach vorn geschleudert wurde. Die Magier in der Kutsche stiegen aus, und schließlich taten es auch Flana und Malkom.
    Asugol schien nur noch drei Farben zu haben. Der Himmel war strahlend blau – keine Wolke war zu sehen. Der Boden war schwarze, verbrannte Erde, deren Staub bei jedem Schritt aufwirbelte. Und das Heerlager der Garden leuchtete weiß.
    Den schwarzen Landstrich, der sich auf etwa einem Kilometer Breite vor der Dämmerschlucht erstreckte, hatte Malkom bislang nur von weitem gesehen. Mit vielen Tausend Soldaten stand er nun mittendrin.
    Von der Dämmerschlucht selbst waren sie keine 50 Meter entfernt. Nebelschwaden zogen aus der Tiefe hoch und lösten sich auf, wenn sie vom Sonnenlicht getroffen wurden. Die andere Seite der Schlucht war genauso schwarz wie der Boden auf dieser Seite. Ein Wall erhob sich dort, der verhinderte, dass man von hier zum Horizont blicken konnte. Nirgendwo konnte man mit Augen diesen Wall überwinden. Malkom fragte sich, ob die Magier hier an der Brücke nicht nur Wache hielten, sondern auch schon hinüber gegangen waren, um einen Blick hinter diesen Wall zu werfen. Wer die Verdunkelten waren und welche Gefahr sie für Asugol darstellten – wenn, dann würden es nur die Magier wissen, sonst niemand.
    Die Dunkelbrücke spannte sich an der engsten Stelle der ganzen Dämmerschlucht über den Abgrund. Sie war aus zwei verschiedenen Steinsorten gebaut, jeweils genau bis zur Mitte. Diesseits bestand sie aus dem grauen Gestein, wie es in Asugol überall anzutreffen war, doch die andere Hälfte bestand aus gelbem Stein, der fast zu leuchten schien, und der auch in Teilen der Lichtfeste verbaut war.
    Die

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