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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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das hat euch als Grund genügt?«
    Scharf blickte Schened ihn an. »Tennla ist ein Land ohne Magie. Für ihn war hier kein Platz. Was hätten wir sonst tun sollen? Ihn ein Leben lang ins tiefste Verlies werfen, fernab von jedem Sonnenstrahl? Wäre das gnädiger gewesen?«
    »Aber so kam er nach Asugol und wurde der Bewahrer! Ihr habt ihn zu uns gejagt!«
    Cademar legte seine Hand auf Malkoms Schulter. »Sie konnten nicht ahnen, was Kolom tun würde. Es war nicht ihr Fehler.«
    Langsam beruhigte sich Malkom wieder.
    Cademar sprach weiter. »In dem magischen Duell, bei dem sein halber Körper verbrannt ist, muss er sich übernommen haben. Dabei hat er wohl seine ganze Magie für immer aufgebraucht … und es ist ihm gelungen, es geheim zu halten.«
    »Das ist Sache von Asugol«, sagte Schened scharf. »Wir haben Späher in eurem Land, die beobachten, wie sich die Dinge entwickeln, doch wir mischen uns nicht in die Angelegenheiten Asugols ein. Wir verteidigen uns nur, wenn es uns nötig erscheint.«
    »Auf den bevorstehenden Angriff wart ihr offenbar nicht vorbereitet«, sagte Cademar.
    »In Glimmberg sind mehr Soldaten stationiert, als Asugol je besessen hat. Wären die Heere über die Dämmerbrücke marschiert, hätten wir sie im Handumdrehen vernichtet. Tennla ist ein weites Land. Selbst wenn wir hier an der Brücke eine Niederlage erlitten hätten und alle Heere Glimmbergs verbrannt wären, so hätte der Rat Tausende und Abertausende unserer Soldaten nachrücken lassen.«
    »Aber die Macht der Magier …«, begann Malkom.
    »… ist irgendwann erschöpft, spätestens in der ersten Nacht ihres Aufmarsches. Dann sind sie auch nur Menschen, wie du weißt«, sagte Schened.
    Cademar stand auf und ging zum Fenster. Er schaute nach Glimmberg. Die Stadt glänzte im Sonnenlicht.
    Schened kam zu ihm. »Der Rat von Tennla wird entscheiden müssen, ob ihr in unserem Land bleiben dürft. Zwar habt ihr magische Fähigkeiten. Aber ihr habt bewiesen, dass ihr gegen die Magier seid. Viel leicht gestattet der Rat Euch, in unserem Land zu bleiben … ohne Euch den Manuskristall zu nehmen. Zahru – du bist ohne Beschluss des Rats bei uns willkommen. Du kannst bei uns in Frieden leben, wenn es dein Wunsch ist.«
    Cademar schaute zu Flana … zu Malkom … seine Augen verharrten bei Zahru. Lange blickten sich die beiden an, und es gab ein stilles Einverständnis.
    »Ich danke Euch«, sagte Zahru. »Aber dieses Angebot kann ich nicht annehmen.«
    Überrascht zog Schened die Augenbrauen hoch.
    »Wir müssen noch etwas in unserer Heimat erledigen«, sagte Cademar und stand auf.
    Die Tennlaner gaben ihnen zwei Pferde und genug Proviant für einige Tage mit auf die Reise.
    Malkom machte keinen Hehl daraus, dass er am liebsten auf dieser Seite der Dämmerschlucht bleiben würde, um vor dem Rat der Tennlaner vorzusprechen, und Cademar sagte ihm, dass er es gern alleine tun konnte, doch dadurch fühlte er sich bei seiner Ehre gepackt und stieg mit grimmigem Blick aufs Pferd zu Zahru, der auch mit einer Hand ein sicherer Reiter war.
    Cademar ritt das andere Pferd, und Flana setzte sich hinter ihn. Sie bedankten sich bei Schened, der ihnen die besten Wünsche mit auf den Weg gab. Er sagte ihnen, sie könnten jederzeit nach Tennla zurückkehren, und er würde dem Rat auf alle Fälle von ihrer Begegnung berichten. Dann ritten die vier den Wall hinauf und auf der anderen Seite wieder hinab zur Dunkelbrücke, die sie ebenso überquerten.
    Sie waren wieder in Asugol.
    Mit den Pferden waren sie viel schneller unterwegs als mit den Kutschen. Schon nach einem Tagesritt hatten sie einen großen Teil der Westlande durchquert. Sie näherten sich Fuhrberg, aber beschlossen, die Stadt zu umgehen, sondern kehrten in einem Gasthof südlich davon ein. Niemand erkannte sie als Angehörige der Magier, aber um nicht aufzufallen, gaben sie sich als reisende Zimmerleute aus. Cademar übernahm zunächst das Reden und Zahru hielt sich im Hintergrund, damit niemand seine abgeschlagene Hand bemerkte und daraus schließen konnte, dass er ein Geächteter war.
    Der Wirt wusste zu berichten, dass es bei der Dämmerschlucht zu einem schrecklichen Kampf gekommen war. Man sagte, die Verdunkelten hätten Flammen über die Dämmerschlucht gejagt und so das tapfere Heer von Asugol zu töten versucht …
    Schnell fasste der redselige Wirt Vertrauen zu ihnen. Cademar staunte über Zahrus Fähigkeit, den Mann um den Finger zu wickeln, um von ihm jede Neuigkeit zu erfahren.
    Und der

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