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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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hielt es für besser, gleich die Wahrheit zu schildern und sich nicht in Lügen zu verstricken. Dies waren keine Verdunkelten, sondern ganz normale Menschen – ob sie Manuskristalle hatte, konnte Cademar wegen ihrer Handschuhe nicht sehen, jedenfalls fühlte er bei ihnen keine magische Kraft –, und die Reiter wollten ihnen offensichtlich nichts Böses antun. Sie verfolgten Cademars Gesicht, ohne irgendwelche Reaktionen zu zeigen, und Malkom und Flana schwiegen die ganze Zeit.
    An diese beiden wendete sich der Anführer schließlich, als Cademar geendet hatte. »Sagt er die Wahrheit?«, fragte er.
    »Ja«, sagte Malkom ohne zu zögern. »Ich bin mit Cademar auf der Flucht vor den Magiern gewesen. Alles, was er gesagt hat, ist die Wahrheit.«
    Flana nickte nur. Cademar vermutete, dass sie nicht erzählen wollte, wie sie geholfen hatte, die Zuflucht zu infiltrieren.
    »Doch nun berichtet uns bitte, was dies für ein Ort ist«, sagte Cademar. »In Asugol redet man von den Verdunkelten, die hier leben sollen und von –«
    Das brüllende Lachen der Reiter unterbrach Cademar.
    »Ammenmärchen«, sagte der Anführer, noch immer lachend. Er machte eine wegwischende Handbewegung, dann beruhigte er sich. »Ihr seid im Land Tennla, das Asugol umschließt.«
    »Umschließt?«, fragte Malkom überrascht.
    »Ja, es ist euch nicht bewusst, das ist uns bekannt«, sagte der Anführer. »Tennla nimmt den größten Teil dieses Kontinents ein. Im Norden und im Osten gibt es noch andere, unabhängige Länder, mit denen wir derzeit in Frieden leben, anders als mit Asugol, das uns in ferner Vergangenheit immer wieder in Kriege verstrickt hat und wir seitdem misstrauisch bewachen. Allerdings … hätte der Bewahrer eine Feuerwalze übers Land geschickt, wie ihr es berichtet habt, so hätte sie uns zumindest hier und Glimmberg ausgelöscht. Und der Rat von Tennla hätte dies nicht einfach hingenommen.«
    »Ihr sprecht von der goldenen Stadt?«, fragte Cademar.
    »Nicht Gold«, sagte der Anführer, »sondern das gelbe Gestein des Glimmgebirges, das sich weiter nördlich befindet. Auf die Entfernung leuchtet es im Sonnenlicht wie Gold.«
    Cademar nickte und bemerkte, dass ihm fast die Augen zufielen. Sein Körper verlangte dringend nach Ruhe.
    Der Anführer bemerkte es. »Legt euch schlafen«, sagte er. »Ihr seid hier in Sicherheit.«
    »Kolom könnte mit dem Heer zurückkehren«, meinte Malkom.
    »Das wird er nicht«, sagte Cademar. »Nicht so schnell.« Er wandte sich an den Anführer. »Wie ist Euer Name?«
    »Schened«, sagte der Mann.
    »Habt Dank, Schened. Für alles.«
    Cademar, Malkom und Flana wurden in ein Nebenzimmer geführt, in dem zwei Etagenbetten standen. Sie ließen sich wortlos in die Laken fallen.













Dunkel
    Am nächsten Morgen war Cademar in dem Schlafzimmer allein. Sonnenlicht schien durchs Fenster herein. Alles war still. Er trat in den Hauptraum und fand Malkom und Flana zum Frühstück am Tisch sitzend. Kein Tennlaner war anwesend.
    »Wir sind belogen worden«, sagte Malkom. »All die Jahre hat man uns belogen über Verdunkelte, die eine Bedrohung für Asugol sind. Und fast hätten wir mitgeholfen, diese Menschen zu töten.«
    »Dir auch einen guten Morgen«, sagte Cademar und setzte sich stöhnend. Jeder Muskel schmerzte. Der vorgetäuschte Feuerzauber hatte auch seinen Körper bis aufs Äußerste beansprucht. Er schnitt sich eine dicke Scheibe Brot und schmierte Butter darauf.
    Die Tür wurde aufgestoßen und Schened kam herein. »Noch ein Mann ist aus Asugol herübergekommen«, verkündete er, »und er behauptet, euch zu kennen.«
    »Wer?«, fragte Cademar.
    Der Anführer trat beiseite, und Zahru kam herein.
    Cademar, Malkom und Flana fuhren in die Höhe.
    Zahru sah müde aus, doch als er die drei ehemaligen Günstlinge erblickte, lächelte er warm. »Ich will wissen, was ihr dem Bewahrer angetan habt«, sagte er freudig.
    Nachdem Zahru in Halburg verstoßen worden war, hatte er einen Freund namens Raukar aufgesucht, sagte er. Dieser Vertraute war es, der Jahr für Jahr für die Zuflucht nach Günstlingen Ausschau gehalten und ihnen Ratschläge gegeben hatte, wenn sie vor den Magiern fliehen wollten. Er hatte Zahru einen Tag lang bei sich versteckt und ihn am nächsten Tag aus der Stadt geritten. Zahru war klar gewesen, dass Kolom etwas an der Dämmerschlucht plante, und er wollte sehen, was es war. Sein Freund hatte ihn bis zum Rand der Westlande bringen können. Unterwegs hatten sie schon viele

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