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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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Wirt wusste viel. Die desertierten Soldaten waren in Massen auf diesem Weg entlanggekommen. Sie versteckten sich in den Wäldern und fürchteten, von den Magiern gefangen und bestraft zu werden. Leise berichtete der Wirt, dass es hieß, sogar einige Magier selbst hätten desertiert, sich ihrer Roben entledigt und würden als einfache Leute durch Asugol ziehen, um nicht mehr auf die Lichtfeste zu müssen. Malkom und Flana warfen sich schuldbewusste Blicke zu, doch Zahru entfuhr ein überzeugendes »Was Ihr nicht sagt!« Niemand wusste, was mit dem Bewahrer geschehen war. Dass mehrere Schiffe in Halburg abgelegt hatten und zur Lichtfeste gesegelt waren, davon wurde gemunkelt, aber wie viele Magier an Bord gewesen waren, wusste niemand.
    Als der Wirt wieder hinter die Theke gegangen war, steckten die vier ihre Köpfe zusammen. »Was genau haben wir eigentlich vor? Kolom wird mit den seinen zurück zur Lichtfeste gesegelt sein«, sagte Malkom.
    »Die Magier sind schwach«, erwiderte Cademar. »Und wir wissen etwas, das Kolom ein für alle Mal vom Thron des Bewahrers stoßen kann. Er stammt nicht aus Asugol, sondern ist ein Emporkömmling aus fremden Landen, der nicht einmal mehr über Magie verfügt.«
    »Du meinst, das müssen wir einfach in Halburg herumerzählen und Kolom dankt freiwillig ab?«
    »Sicher nicht«, sagte Cademar. »Aber –«
    »Wir gehen zuerst nach Halburg«, warf Zahru ein. »Mein Freund wird uns verstecken. Dort beobachten wir, was geschieht. Vielleicht werden sich andere auf unsere Seite schlagen – dass sich Magier von der Lichtfeste abgewendet haben, können wir zu unseren Gunsten nutzen.«
    »Es ist Selbstmord«, murmelte Malkom. Plötzlich hob er den Kopf und schaute panisch in die Runde. »Holbrach – er hat mir gesagt, sie hätten auf der Lichtfeste einen Günstling mit Manuskristallen in beiden Händen. Vielleicht werden sie nun von seiner Kraft zehren!«
    Zahru schaute ihn ungläubig an. »Das kann nicht sein. Noch nie gab es einen Magier mit zwei Manuskristallen.«
    »Sie haben ihn vor kurzem gefunden, so berichtete Holbrach. Wenn die zwei Kristalle wirklich bedeuten, dass er besonders große Kräfte besitzt …«
    Flana war schweigsam gewesen. Auch jetzt saß sie mit gesenktem Kopf am Tisch. »Was meinst du, Flana?«, fragte Cademar.
    Sie hob den Kopf und schaute einen nach dem anderen an. »Ich werde alles tun, was nötig ist, um die Magier zu vernichten. Ein für alle Mal.«
    Ihre Entschlossenheit war nicht aufgesetzt und jagte Cademar einen Schauer über den Rücken. »Wir folgen Zahrus Vorschlag. In Halburg können wir uns verstecken und beobachten, was auf der Lichtfeste geschieht. Vor allem sollten wir uns umhören, was die Bewohner von Asugol denken. Es ist die Zeit gekommen, sich gegen die Magier zu erheben. Nutzen wir ihren Moment der Schwäche aus.«
    Sie brachen früh am nächsten Morgen auf und ritten nach Süden, bis sie die Küstenstraße nach Halburg erreichten. Unterwegs beobachtete Cademar einige Männer, die fluchtartig von der Straße rannten, als sie sich näherten – es mussten Deserteure sein, die fürchteten, von den Magiern gefangen zu werden. Sie verbrachten eine weitere Nacht in einem Gasthof, der sich an einer Meeresbucht befand. Zahru hatte von seinem Freund Raukar einen Beutel Münzen mit auf den Weg bekommen, mit dem sie für ihre Unterkunft bezahlen konnten. Von den Reisenden in dem Gasthof hörten sie das gleiche wie tags zuvor – Soldaten und Magier waren desertiert, niemand wusste, was auf der Lichtfeste vor sich ging.
    Am nächsten Tag gaben sie ihren Pferden die Sporen und jagten die Küstenstraße entlang. Nach Halburg gelangten sie ohne Probleme, ohne auch nur einem einzigen Magier zu begegnen. Am frühen Abend erreichten sie das offene und unbewachte Stadttor, und Zahru ritt direkten Weges zu einem Haus am Hafen, in dessen Stall sie die Pferde versorgten. Sie hatten kaum abgesattelt, als ein drahtiger, dunkelhaariger Mann durch den Innenhof rannte und in den Stall hinein. Vor Zahru blieb er stehen. »Ich hatte nicht erwartet, dich so schnell wiederzusehen.«
    Zahru lächelte. »Du hast wohl nicht damit gerechnet, mich überhaupt noch einmal wiederzusehen.«
    »Ich müsste lügen, würde ich behaupten, dass es anders wäre.« Er grinste und schüttelte den Kopf, als könnte er es noch nicht glauben, wen er vor sich hatte. Dann lenkte er seinen Blick auf die drei anderen.
    »Das sind Freunde«, sagte Zahru.
    »Diejenigen, von denen du erzählt

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