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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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Soldaten gesehen, und Zahru wollte nicht, dass sein Freund in Gefangenschaft geriet, sondern ging zu Fuß weiter durch die Westlande in Richtung Dämmerschlucht, auch wenn die Reise einige Tage dauern sollte.
    Gestern waren ihm desertierende Soldaten entgegengekommen.
    Hunderte.
    Sie hatten ihre Rüstungen alle abgelegt und erzählten ihm, dass die Magier an der Dämmerschlucht einen feurigen Wahnsinn entfesselt hatten, der ihnen gezeigt hatte, wie sie verbrannten. Alle waren davongerannt, hatten erst Stunden später wieder ihre Umgebung wahrnehmen können, wie sie wirklich war, und erst dann war ihnen bewusst geworden, dass sie auf eine Täuschung hereingefallen waren.
    Und niemand von ihnen war zur Dämmerschlucht zurückgekehrt.
    Es hieß, dass Kolom und seine getreuen Magier zurück zur Lichtfeste eilten. Kein einziger Magier war auf dem Weg zurück zur Dämmerschlucht.
    So war Zahru alleine an der Dämmerschlucht angekommen, hatte die Toten auf dem Schlachtfeld gesehen – ihm stiegen Tränen in die Augen, als er erzählte, Senro gefunden zu haben – dann hatte er sofort die Brücke überquert und war auf die Reiter gestoßen, die ihm sagten, sie hätten zwei junge Männer und eine junge Frau bei sich, die am Vortag gekommen waren.
    Eine unmittelbare Gefahr gab es also nicht, wie Cademar erleichtert feststellte. Selbst wenn die Magier sich neu formierten, würde es noch einige Tage dauern, bis sie zur Dämmerschlucht zurückkehrten. Er erzählte Zahru, was er über Tennla erfahren hatte, und die Miene des alten Magiers wurde zusehends nachdenklicher. Als Cademar geendet hatte, wandte er sich zu Schened, der sich zu ihnen an den Tisch gesetzt hatte. »In Tennla wird keinerlei Magie gewirkt?«
    Zur Antwort streifte er den rechten Handschuh ab und hob die Handfläche.
    Darin war ein dunkler Manuskristall, in dem keinerlei magischer Glanz zu sehen war. »Wir sind Verdunkelte, da habt ihr Leute aus Asugol wohl Recht.« Er zog den Handschuh wieder an.
    »Besitzt jeder Mensch in Tennla einen Manuskristall?«, fragte Cademar.
    »Nein. Nur wenige«, antwortete Schened. »Aber niemand von ihnen entwickelt magische Kräfte. Ob man in Tennla einen Manuskristall besitzt oder nicht, ist irrelevant. Er ist für uns nichts anderes als … eine Warze.«
    »Unglaublich …«, murmelte Malkom.
    »Magische Manuskristalle gibt es seit Ewigkeiten nur noch in Asugol. Deswegen ist das Land unser Feind. In Tennla sind alle Menschen gleich. Vielleicht gab es in früheren Zeiten auch bei uns Menschen mit magischen Fähigkeiten, aber wenn, dann ist das sehr lange her. Heute hat niemand mehr Macht über den anderen. Gäbe es Menschen mit magischen Fähigkeiten in Tennla, wäre das Gleichgewicht verloren. Dass eure Magier gern von den bösen Verdunkelten auf dieser Seite der Dämmerschlucht berichten – nun, ihr werdet euch denken können, warum sie das tun.«
    »Wüssten die Menschen in Asugol von einem Land ohne Magier, würden sie dorthin gehen«, sagte Zahru.
    »So ist es. Wenn sie aber fürchten, dort zu Tode zu kommen, bleiben sie in Asugol – und damit unter dem Einfluss der Magier.«
    Malkom wandte sich an Cademar. »Wusste der Bewahrer, was wirklich jenseits der Dämmerschlucht liegt?«
    Nicht Cademar antwortete, sondern Schened: »Ja.«
    Alle Blicke wanderten zu ihm. »Kolom stammt nicht aus Asugol. Er ist ein Tennlaner.«
    Stille … die Cademar schließlich durchbrach. »Also ist sein Manuskristall nicht erloschen, sondern er hat nie magische Fähigkeiten besessen.«
    »Das kann nicht sein«, sagte Zahru. »Er ist Bewahrer geworden, weil er aus einem magischen Duell um die Nachfolge des verstorbenen Bewahrers seinerzeit siegreich hervorgegangen ist. Er hat die Macht einer Kristallkugel gebannt, dabei hat er so viel Magie beschworen, dass sie seinen halben Körper geschmolzen hat …«
    »Ja, er hat tatsächlich Magie besessen«, sagte Schened. »Er war der erste Magier in Tennla seit Menschengedenken. Wie bei euch, zeigte sich die Magie erst, als er ein junger Mann war. Der Rat beschloss, seine Hand mit dem Manuskristall abzuschlagen, aber dank seiner magischen Kraft konnte er uns entkommen und nach Asugol fliehen.«
    »Deswegen dieser Hass auf Tennla«, sagte Zahru, der sich an seinen eigenen Armstupf griff. »Er will Rache.«
    »Ihr wolltet ihn verstümmeln?«, fuhr Malkom dazwischen, er klang empört. »Er war also auch nur ein Günstling der Magie, ein Junge, der nicht wusste, was mit ihm geschah, der verwirrt war – und

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