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Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Titel: Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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… weshalb ich mir nicht vorstellen kann, dass Adrienne auftauchen wird. Ich seh Sie dann im Wagen.« Und damit schlug er mir meine Wohnungstür vor der Nase zu.
    Mir!
    »Ach, herrjemine!« Ich begutachtete mich im Flurspiegel. Ich hatte mich angezogen und die Haare frisiert, bevor ich beschloss, dass es kein Date geben würde, deshalb blickte mir aus dem Glas eine blondgelockte Erscheinung in schwarzem Minikleid mit Spaghettiträgern entgegen. Nur das Make-up fehlte noch.
    In diesem Augenblick fing er an zu hupen. Es war ein kräftiger Tenorton
    Drei Tenöre
    der mich zusammenzucken ließ. Ich knirschte mit den Zähnen.
    MIEP . MIEP . MIEP . MIEEEEEEEEEP .
    »Okay, ich bin gl–«
    MIEP - MIEP - MIEP . MIEEEEEEEP . MIEP . MIEP .
    »Ich komm ja scho–«
    MIIIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEP .
    Ich riss die Haustür auf und fauchte: »Heiliger Strohsack auf Eis am Stiel, kann ich vielleicht erst mal mein Schminktäschchen und meine Schuhe holen?!«
    Patrick beugte sich herüber und grinste mich durch das Beifahrerfenster an, ohne jedoch die Hände vom Lenkrad zu nehmen.
    MIEP .
    Dreißig Sekunden später saß ich barfuß auf dem Beifahrersitz und schlüpfte in meine schwarzen Riemchen-Highheels, während ich gleichzeitig versuchte, das verflixte Schminktäschchen festzuhalten.
    »Du solltest besser einen Schminkspiegel in deiner Kutsche haben, Bursche.«
    Patrick klappte die Sonnenblende herunter. »Haben wir – mit Licht sogar. Und wir haben auch noch jede Menge Zeit, bis wir … «
    Ich ohrfeigte ihn. Aber nicht zu fest.
    Überrascht biss er sich auf die Lippe. »Okay. Sorry. Dass ich gehupt habe, war abscheulich.«
    »Freundchen, lass dir mal eine Lektion in Sachen Dating erteilen: Mach einem Mädchen niemals Druck. Niemals. Lass sie einfach gewähren, wenn sie ihr Bestes gibt, um gut auszusehen. Ist es dir ernst mit diesem Date?«
    »Sehr ernst.«
    »Starr mir nicht so auf die Brust, während du das sagst. Sag es noch einmal.«
    Er tat es.
    »Nun, wenn es dir ernst ist, hättest du mit deiner Stoffeligkeit nicht fast alles verderben dürfen.«
    »Aber du hast doch gesagt, dass du nicht mehr wolltest … «
    »Hast du jemals ein Date gehabt? So wie sonst fast jeder?«
    Beredt wies er auf Anzug und Wagen. Was glaubst du denn? , lautete die unausgesprochene Frage.
    »Schön. Und irgendwann muss dir doch mal ein Mädchen über den Weg gelaufen sein, das etwas gesagt hat, das es nicht so meinte.«
    »Die eine oder andere.«
    »Tja, und jetzt kennst du drei von der Sorte. Auf einmal. Und nun fahr endlich los, du Affenpinscher.«
    Patrick drehte den Zündschlüssel, stoppte, wandte sich wieder mir zu. »Und du hast noch nie in deinem Leben geflucht … ?«
    Unverwandt hielt ich den Blick auf den Spiegel gerichtet, während ich meine Puderdose aufklappte. »Noch nie. Aber wenn du so weiterquatschst, Freundchen, werd ich wohl noch dazu kommen.«

35
    Das Ottavio’s an der Grand Avenue in St. Paul ist eines jener geheimnisvollen hochpreisigen Restaurants, an denen ich immer vorbeifahre, um in einem der benachbarten sozialen Brennpunkte auf Verbrecherjagd zu gehen (und die Brennpunkte sind gar nicht so weit entfernt vom Ottavio’s, da können Sie sicher sein). Das Etablissement befand sich in einer restaurierten Villa mit einem handgeschriebenen Schild in Schwarz und Gold. Als Patrick auf den winzigen Parkplatz fuhr, war ich geneigt, ihm zu vergeben.
    »Schon mal hier gewesen?«, fragte er.
    »Ja, klar doch, das ist der Lieblingstreff von uns Bundes-Mädchen nach ’nem harten Arbeitstag. Hier besaufen wir uns wie die Fische und locken die Männer reihenweise ins Bett.«
    »Ich dachte, die sarkastische von euch dreien wäre Shiro.«
    »Shiro musste sich schließlich nicht in einem fahrenden Wagen auf der Interstate 94 schminken.«
    »Hey, ist ja gut.« Er stellte die Zündung aus und legte seine Hände auf mich. Auf meine Schultern, zu seinem Glück. »Es tut mir wirklich leid. Wenn ich dich nach Hause bringen und in Ruhe lassen soll, dann tu ich das. Aber ich hoffe, dass du immer noch mit mir essen gehen möchtest. Ich habe wirklich vor, einen schönen Abend mit dir zu verbringen.«
    Ich verdrehte die Augen und betrachtete den Himmel durch das Glasschiebedach. »Ich könnte es nicht ertragen, eine Reservierung in einem so tollen Restaurant sausen zu lassen. Gute Restaurants sind in den Twin Cities nämlich dünn gesät. Und ich hab gehört, dass dieses Haus sowieso mit der Rezession zu kämpfen hat, deshalb braucht es uns

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