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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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bösen Frauen, die im Spiegel wohnten, beschützen zu müssen. Und so spürte ich alle paar Sekunden eine Faust knapp an meinem Ohr vorbeisausen oder bekam einen heftigen Tritt vors Schienbein. Trug diese Frau etwa Stahlkappen in den Halbschuhen?
    Behrman starrte uns mit offenem Mund an. Mein Partner drehte sich zu ihm. »Das ist tausendmal besser, als ich’s mir je vorgestellt hätte«, lobte er.
    »Agent Thyme, lassen Sie – autsch – das. Au! Sie gehören zu den – argh! – Leuten – au – , denen ich nicht wehtun will. Au, was für scheißspitze Schuhe! Jetzt gehören Sie nicht – stopp! – mehr zu den Leuten, denen ich nichts antun will!«
    »Lassen Sie mich – ich muss sie unschädlich machen!«, keuchte sie. Plötzlich fiel ihr wieder ein, dass sie bewaffnet war. Nur schemenhaft war ihre Hand, die an die Hüfte fuhr, wahrzunehmen. Dort allerdings traf sie klatschend auf meine Hand, denn die hatte ich Sekundenbruchteile zuvor auf ihre Waffe gelegt. »Sie bringt uns um, wenn ich nicht schneller bin.«
    »Es reicht.« Ich lockerte den Griff meiner anderen Hand, fing mir einen weiteren Fausthieb ein (ach, wär ich doch ein Tintenfisch!) und drückte so lange auf ihre Halsschlagader, bis sie die Augen verdrehte und zu Boden ging.
    Nach diesem Manöver trat ich einen Schritt zurück. Ich keuchte jämmerlich. Agent Thyme sah überhaupt nicht danach aus, aber sie war stärker und schneller, als ich erwartet hatte. Sie hatte sich glänzend geschlagen.
    Applaus brandete auf. George und Behrman klatschten Beifall, und zwar (das war das Kranke daran) mit ehrlicher Anerkennung.
    »Klasse, Shiro«, lobte George. »Wirklich. Irre Vorstellung.«
    »’ne Vorstellung war’s wirklich«, pflichtete Behrman ihm bei. »Was war denn eigentlich los?«
    George grinste anzüglich. »Meine Mädchen-mit-Mädchen-Gelüste sind fast befriedigt worden. Puh! Sonst noch jemand so rot geworden? Ich kann euch gar nicht genug danken.«
    Ich rieb mir den unteren Rücken. »Mach dich auf einen Splenda-Einlauf gefasst, du Schwein.«

23
    Viel später, nachdem wir Behrman verhört hatten, um ihn von unserer Liste streichen zu können (obwohl es wunderbar gewesen wäre, ihn für irgendein Verbrechen zu verhaften), stellte ich George auf der Herrentoilette und trieb ihn in die Ecke.
    »Endlich siehst du ein, was für einen tollen Schwanz ich habe«, sagte er und urinierte voller Besitzerstolz. »Wie sieht’s aus, willst du’s gleich hier machen, oder sollen wir uns ein Motelzimmer nehmen? Oder es doch einfach hier treiben? Ist allerdings ziemlich widerlich, ich weiß wirklich nicht, ob .. «
    »Hör sofort mit dem Geseire auf!«
    »In meiner Vorstellung«, er zeigte mit kreisendem Finger auf sein linkes Ohr, »treiben wir’s im Postraum genau neben dem großen Kopierer, der vibriert, sobald er eine Stunde gelaufen ist … «
    »Zeig ja nicht mit dem Finger auf mich«, befahl ich. »Und wenn du nicht sofort mit deinem Schwachsinn aufhörst, wird man Bücher darüber schreiben, was ich mit deinem Körper angestellt habe, bevor ich dich endlich sterben ließ.«
    George zuckte die Achseln. »Du bist mir auf eine Toilette gefolgt, Shiro. Was, hast du gedacht, würde ich da wohl tun?«
    Jetzt hatte er mich drangekriegt, der verdammte Bastard, doch das würde ich ihm nie verraten. »Nimm dich mal zehn Sekunden lang zusammen. Also. Da Agent Thyme eine, äh, Nachbesprechung mit unserer liebenswürdigen Vorgesetzten hat, dachte ich, ich frag dich mal nach einer Erklärung.«
    »Erklärung … ?« Zipp. Wasserrauschen. Wohliges Strecken. Gähnen. »Was denn erklären?«
    »Spiel nicht den Idioten!«
    »Wer spielt was?«, fragte er ehrlich verblüfft.
    »Willst du etwa behaupten, du hattest keinen Schimmer von Behrmans Inneneinrichtungsvorlieben? Du weißt so gut wie ich, dass es bei BOFFO gewisse abnorme Verhaltensweisen gibt … «
    »Abnorme Verhaltensweisen!«, jauchzte er. »Das ist ehrlich gut, Shiro. Das muss ich unbedingt auf Facebook posten.«
    »Mitnichten. Willst du mir weismachen, du hättest nichts über Behrmans riesigen Spiegel gewusst, den wir in dieser Situation absolut nicht gebrauchen konnten?«
    »Klar hab ich von dem Spiegel gewusst.« George zuckte mit den Achseln. »Hab sein Leben schließlich in allen Einzelheiten von seinem Bewährungshelfer vorgekaut bekommen.« Ich nickte; so war es schließlich Vorschrift. Auf Bewährung Entlassene mussten eine feste Adresse und eine Arbeit nachweisen und durften in ihrer Freizeit weder

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