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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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und folgte dem Klang.
    Köter saß vor der Schiebetür. Ein Glöckchen war mittels einer Schnur an die Türklinke gebunden worden und schwang leicht hin und her. Es hing so tief, dass sie mit der Nase daran reichte. Wieder stupste sie die kleine Glocke an, dann hörte sie mich und kam schwanzwedelnd auf mich zu.
    »Soll das heißen … willst du raus?« Köter trug jetzt ein rotes Halsband und wirkte gepflegter als vorher. Nein, nicht bloß gepflegt – sie war sauber! Sie war gründlich gewaschen und gebürstet worden und roch fantastisch.
    Ich kniete mich hin, um sie zu streicheln und … boah! »Was hast du denn gefressen?« Ihr kleiner Bauch war förmlich aufgebläht. Überhaupt war der ganze Hund lebhafter, als ich ihn je zuvor erlebt hatte. Voll mit gutem Hundefutter und Leckerlis, wetten? Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie mehr zu fressen bekommen als die paar Brocken, die ihr ein Mistkerl mit Hundekacke im Hirn zugeworfen hatte.
    Ich öffnete zuerst das Schloss der Schiebetür, dann das der Fliegengittertür und schob beide auf. Und schnappte erschrocken nach Luft … argh! Immer noch Dezember. Köter trottete aus der Tür, hielt geradewegs auf ein paar Bäume zu, die ungefähr sechs Meter hinter meinem Haus standen, hockte sich hin, erledigte ihr Hundegeschäft und kam brav wieder zurück. Netter Zug von ihr, denn ich hatte zu spät gemerkt, dass ich sie ja nicht an der Leine hielt und dass sie also hätte davonlaufen können.
    Verwirrt schob ich, nachdem Köter fügsam hereingewatschelt war, die Türen wieder zu und verriegelte sie. Während sie draußen war, hatte ich mich mit einem prüfenden Rundumblick vergewissert, dass in meiner Wohnung keine unangenehmen Überraschungen auf mich lauerten. Keine heimlichen Haufen und auch keine mysteriösen Flecken auf dem Teppich.
    Und Köter musste während meiner Abwesenheit eine Menge Zeug angeschleppt haben. Im Wohnzimmer lag Hundespielzeug herum, am Mantelhaken hing eine Leine, in der Küche stand eine Futternapf-und-Wasser-Kombi … und das waren nur die Dinge, die ich auf den ersten Blick sah.
    »Wow«, sagte ich zu Köter und beugte mich vor, um ihren glänzenden (und sauberen) Kopf zu streicheln. Köter beschnüffelte meine Hand und tanzte dann ausgelassen um meine nackten Beine herum. »Du hast dich ja … « Schnell eingelebt. Ja. Das konnte man wohl sagen. Vielleicht aber auch nicht. Wie lange war ich diesmal eigentlich fort gewesen?
    Ängstlich starrte ich mein Handy an. Ein Tastendruck, und ich würde genau wissen, wie viel Uhr es war und welchen Tag wir heute hatten. Und das war bei Weitem nicht alles. Shiro hatte jede Menge hilfreicher Apps auf mein Handy geladen (ich benutzte es ja hauptsächlich zum Telefonieren und Koifüttern).
    Wenn ich die richtigen Tasten drückte, konnte ich meine relative Position zur BOFFO -Zentrale bestimmen – stellen Sie sich nur meine Überraschung vor, als ich einmal aufgewacht war und den Mississippi auf der falschen Seite hatte, bis die App mir mitteilte, wo ich mich befand. Das ist allerdings gar nichts im Vergleich zu den Verwicklungen, wenn man aufwacht und den Ozean auf der falschen Seite hat.
    Ich konnte jederzeit herausfinden, wie das Wetter derzeit war (klar, eigentlich eine dämliche Überinformation, aber zuweilen kann eine Wettervoraussage doch sehr hilfreich sein) beziehungsweise wie es in den nächsten Tagen werden würde.
    Eine App teilte mir mit, wo sich die nächste Apotheke, der nächste Supermarkt, Post, Krankenhaus, Autovermietung, Flughafen, Tankstelle oder Bar befanden. Wieder eine andere übertrug Sprachmitteilungen von Shiro: »Reg dich nicht auf, aber du bist gerade in Südvietnam und hast dem Mann, der dich im Ehrenduell töten will, die Ehe versprochen. Außerdem haben wir keine Milch mehr«, oder von Adrienne: »Duck dich duck dich! Duck duck graue Schrotflinte! Oooooh, die Schrotflinte! Glänzt. Wo ist die Milch?«
    Ich konnte Flugbewegungen in Echtzeit verfolgen, mithilfe von Google Earth die Erde googeln, übersetzen (mein Spanisch ist leidlich gut, mein Deutsch leidlich schlecht, mein Französisch nicht zu gebrauchen und mein Arabisch ein Witz) und … wie bitte? Ich blinzelte erstaunt, als ich eine brandneue App entdeckte, die ich auf meinem Handy noch nie gesehen hatte. Es war ein weißes Kreuz vor rotem Hintergrund: Die Hunde-Nothilfe. »Wow«, sagte ich zu Köter. »Shiro will aber wirklich kein Risiko eingehen.«
    Was ich damit sagen will: Shiro hatte sich große Mühe gegeben,

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