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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Mares
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geschwind hineinzuschlüpfen. Hinter Caesar schloss sich das seltsame Portal donnernd. 
    Ein langer Gang empfing ihn muffig und feucht, von Fackeln schwach beleuchtet. Dass Dämonen das Tageslicht meiden, war Caesar schon aus den alten Tagen Roms bekannt. Teufel, Werwölfe, sogar Vampire trieben bereits zu jener Zeit ihr Unwesen und waren keinesfalls ein Hirngespinst neuzeitlicher Horrorschreiber. 
    Für alle lichtscheuen Geschöpfe ein prächtiger Ort, dachte er schaudernd. Wer mag wohl hinter der Einladung stecken? Wie theatralisch!
    Caesar setzte wegen des holprigen, düsteren Weges vorsichtig einen Fuß vor den anderen, seine Schritte hallten krachend von den Wänden wider und deuteten auf eine weite Ausdehnung unterhalb des Höhlenlabyrinths hin.
    Da! Ein zweiter Hall! Weitere Schritte. Ein kalter Luftsog blies in seine Fackel, die er aus einer Fassung gezogen hatte, und ein heftig lodernder Feuerschein gebar ihm einen mächtigen, wabernden Schatten an der Wand. Caesar blieb stehen.
    Seltsam! Stoppe ich, stoppt auch mein Verfolger, dachte er, ging jedoch ohne Argwohn weiter. Nach mehreren Schritten stoppte er wieder abrupt, und auch sein Verfolger verharrte sofort.
    „Wer da? Zeig dich mir!“, brüllte er in den dunklen Weg hinter sich und starrte erfolglos in das schwarze Nichts. Da war nur Stille. Caesar vernahm lediglich seinen eigenen Atem und sein Herzklopfen. Er war weiß Gott kein ängstlicher Mann. Aber eine solche Situation vermochte auch den heldenhaftesten Menschen an seinem Verstand zweifeln zu lassen. War es eine Falle?
    Caesar fühlte sein Schwert in der Scheide und umkrampfte den schön verzierten Knauf mit seiner Hand. Er marschierte weiter. Die knarrenden Schritte des Unheimlichen verfolgten ihn. Das Spiel wiederholte sich, bis sie an einer Wegkreuzung angelangt waren. Hier entfernten sich nun die mysteriösen Schritte langsam im Nebengang. Sein Verfolger hatte sich anscheinend nur einen Spaß mit ihm erlaubt.
    „Blöder Mistkerl!“, fluchte Caesar vor sich hin und schalt sich einen Narren, an seinem sonst so scharfen Verstand gezweifelt zu haben.
    Er schüttelte den Kopf und wählte, wie in der Einladung beschrieben, den linken Eingang, der ihn in eine Art Warteraum führte. Mit dem Unterschied zu einem weltlichen, wurde dieses höllische Wartezimmer an der hohen Gewölbedecke von einer Unzahl von Fledermäusen bevölkert. Neben Schlangen waren das für Caesar die wohl ekelhaftesten Tiere, die es gab und die nicht unbedingt von den Göttern hätten erdacht werden müssen. Hier in der Wüste? 
    Die uralten Sagen um die Vampire sind wohl nicht aus der Luft gegriffen? Caesars Blick verdüsterte sich.
    Schon damals in Rom waren sie unruhig des Nachts einhergeflattert und hatten so manchen Liebesspaziergang mit einer Angebeteten beendet, die sich dann laut schreiend davongemacht und den Liebeshungrigen in einer Gasse einfach stehen gelassen hatte. Eine hysterische Frau zu beruhigen, erwies sich als eine der schwierigsten Aufgaben eines jeden Mannes, der man nicht so schnell gerecht werden konnte. Leider hatte dieses flatternde Übel auch vor Don Juan Caesar in jungen Jahren nicht Halt gemacht, und seine Geliebte war kreischend seiner vor Leidenschaft bebenden Brust entwichen. Zusätzlich zum Ekel hatte sich daraufhin auch großer Hass auf diese unpossierlichen Tierchen entwickelt. 
    „Warum zum Teufel gibt es nur solche Kreaturen? Sind auch die Götter der Wissenschaft verfallen und kreieren solche sinnlosen Geschöpfe, die niemandem Freude bereiten?“, sinnierte er laut, um seinen aufsteigenden Ekel zu unterdrücken. Wie die Beduinen lenkte nun auch er sich mit Überlegungen ab und murmelte leise vor sich hin.
    Vom Teufel sollte man nicht sprechen, sonst erschien er unaufgefordert. 
    Kaum hatte Caesar seine Gedanken laut ausgesprochen, ertönte aus einem verborgenen Winkel eine krächzende Stimme: „Tritt ein, und unterwirf dich meinem Befehl!“ 
    Die Wand dröhnte wie bei einem Erdbeben der Stärke 5 und wurde mechanisch zur Seite geschoben. 
    Caesar trat, verblüfft über die Worte, ein. Meinem Befehl? Wer wagte es, ihm zu befehlen? Erwartungsvoll blickte er sich um.
    Der sich ihm darbietende Raum maß knapp 900 Quadratmeter und wurde an den Wänden heller als die Gänge von Fackeln erleuchtet. Im vorderen Teil thronte eine Gestalt, die in der Tat wie der Herr der Unterwelt wirkte und ihn in gebieterischer Weise mit einer Handbewegung zum Näherkommen aufforderte. 
    Caesar folgte

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