Caesar erwacht!
ließ.
Markus tat es ihm gleich.
Eisige Stille. Nicht mal Atemzüge waren zu vernehmen. Chronos registrierte die Waffen und starrte die beiden kampfeslustig an. Er legte seinen Kopf in den Nacken. Unter seiner dämonischen Maske vibrierte es heftig. Nach endlosem Grollen drang ein schallendes Gelächter darunter hervor, was nicht mehr enden wollte. Die gesamte Höhle war zu einem riesigen Klangkörper geworden und spielte an allen Wänden mit den einzelnen, kreischenden Tönen Pingpong.
Der Hall klang entsetzlich in den Ohren der antiken Herrscher, die mit beiden Händen am Kopf nicht zurückzuhalten vermochten, was der verrückte Gott der Zeit ihnen an Lautstärke entgegensandte.
Caesar befürchtete, dass ihm jede Sekunde der Kopf platzen würde. Sein Schwert glitt auf den Boden, ohne dass der Laut, den das Krachen schweren Metalls auf Gestein verursachte, zu vernehmen war. So sehr übertönte das Gelächter des Wahnsinnigen da vorne alle anderen Geräusche.
Allerdings hatten diese Töne auch Auswirkung auf die anderen falschen Götter. Sie mussten sich ebenfalls die Ohren zuhalten und das überdrehte Gehabe unterbrechen. Entwürdigend für einen Gott, der doch über alle menschlichen Schwächen erhaben sein sollte.
Chronos bemerkte diese Schande, und sein Lachen, was mehr dem Grollen eines urzeitlichen Raubtieres glich, erstarb augenblicklich. Seine erzeugten Töne folgten ihm Minuten später, indem sie bedächtig ihre Schwingungen bis auf den Nullpunkt verringerten.
Die geklonten Herrscher hatten sich währenddessen auf den Boden begeben und hockten nun freiwillig dort, wo Chronos ihnen geboten hatte, zu sitzen.
Einige Zeit verging ohne irgendeine Aktion.
Chronos reizte sein Spielinstrument zu Genüge aus. Was bedeutete für einen Chronos Zeit? Für die Lebenden, denen es teilweise aus den Ohren blutete, waren es unangenehme Minuten, die wie Stunden auf die erschöpften Männer wirkten.
Besonders Ramses litt unter der Situation und krümmte sich auf dem Boden.
Chronos setzte sich wieder auf seinen Thron und betrachtete eine Weile seine Wirkung auf die Männer. Dann zeigte er mit dem Finger drohend auf Caesar und schnappte: „Du! Komm her!“
Weil Caesar nicht sofort reagierte, wiederholte er ungeduldig seine Anordnung. „Komm her!“ zischte er ihn wie eine giftige Schlange an.
Caesar ergriff sein Schwert und begab sich vorsichtig in Richtung Kreatur. Einen Schritt vor den anderen setzend, marschierte er ruhig und gefasst auf die schwarze Gestalt zu. Drei Schritte vor ihr blieb er stehen.
„Du bist mein Werk. Ohne mich würdest du nicht existieren!“ Chronos´ Stimme hatte eine drohende Tonart angenommen. Lauernd beugte er sich nach vorne.
„Ohne dich wäre mir vieles erspart geblieben, du Wahnsinniger! Wer hat dir erlaubt, meine Gebeine aus meinem Grab zu entwenden, meinen ewigen Schlaf zu stören und mich wieder zu erwecken?“ Caesar parierte mit einem Gegenschlag.
Zum ersten Mal nickte auch Ramses und bestätigte Caesars Unmut. Der Fluch einer Mumie war nichts im Vergleich zur Rache eines altägyptischen Klons der 19. Dynastie. Ein Umstand, den die maßlosen Wissenschaftler noch zu unterscheiden lernen würden …
Anstatt wütend zu reagieren, vernahm Caesar unter der Maske des Chronos nun ein Kichern. Nicht schon wieder! Alle bereiteten sich auf einen erneuten Lachanfall vor. Aber Chronos sei Dank lief dieser glimpflich, ja fast human ab.
Er schwieg und starrte Caesar nur an.
„Und wenn mir danach ist, Europa zu einen, tu ich’s einfach. Auch ohne deine Hilfe, Schwachkopf!“ Caesar packte noch eins drauf, um Chronos zu reizen.
Dieser hatte sich jedoch mittlerweile in der Gewalt und reagierte versöhnlich wie ein Vater, der seinen Sohn mit der Peitsche getadelt hatte und nun wieder Zuckerbrot spendete.
„Na, na! Wer wird denn gleich so aus der Haut fahren, mein Sohn? Nimm dir, was dir gehört, und herrsche! Aber teile! Mit denen da!“ Chronos nickte in Richtung der anwesenden Antiker. Obwohl die Maske die Züge des Mannes verbarg, konnte man das Grinsen darunter regelrecht spüren, was ihm übers Gesicht lief.
Caesar wendete sich wütend ab, und aus seinem Mund war ein verächtliches „Ach, was für ein Irrenhaus!“ zu vernehmen.
Er stellte sich zu den anderen Klonen, die sich mittlerweile in der Mitte des Raumes versammelt hatten.
Niemand sprach jedoch ein Wort. Was hätten die Männer sich auch sagen wollen? Obwohl sie durch das
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