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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Mares
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Scharlatan und auch kein fauler Zauberer. Mit uralten Riten verhelfen Druiden den Menschen zu Fruchtbarkeit ihrer Felderbestellungen oder anderen Lebensverbesserungen. Schon seit Jahrtausenden. Sie leben im Einklang mit der Natur. Du solltest deine irischen Vorfahren besser kennenlernen. Mit den Kelten kamen Druiden auch nach Irland. Ich zeige dir dort drüben gerne magische Stätten, an denen sie bis heute wirken. Dieses wundervolle Land wimmelt vor Druidensagen und Keltenkult. Und insbesondere vor wundervollen, herzlichen Menschen. Du musst diese Herzlichkeit von dort geerbt haben, Bob.“ Nicole sprach diesen Satz mit sehr viel Überzeugung aus. „Und die Augen von der grünen Insel“, warf sie schelmisch hinterher.
    Bob war positiv überrascht von Nicoles Temperamentsausbruch zu seiner Person und seinen Vorfahren. Der Kreis seiner Einsamkeit und seines elenden Daseins wurde plötzlich durchbrochen. Und er nahm diese schicksalhafte Wendung dankbar an. Das Überleben auf der Straße war hart gewesen und sein Sturz tief. In London, wo berauschender Reichtum und bittere Armut so nah beieinanderlagen, erhielt Bob als Ausgestoßener eine intensivere Sicht auf die Dekadenz der heutigen Gesellschaft, die in der Katastrophe gipfeln konnte, eine minderwertige Champagnersorte trinken zu müssen oder in Ascot nicht en vogue gekleidet zu sein.
    Menschen, die im Nichts überlebten, kannten solche Sorgen nicht. In dieser Hinsicht war Bob also vom Stress erlöst worden. Das Schicksal hatte ihn erwählt und ausgestoßen, in eine andere Gesellschaft, ohne Champagner und Glamour. In der Metropole war eigentlich kein Platz für die Ausgestoßenen. Und dennoch drängten sie sich gerade dort dicht auf den belebten Plätzen, um auf ein paar Cent für die nächste Mahlzeit hoffen zu können. Hingeworfen von den vom Glück Begünstigten, die sich für diese gute Tat einen Platz im Jenseits erhofften. Es wäre eigentlich nur gerecht, wenn nach dem Tode alles umgekehrt liefe. Laut Kirche sollte dieser Fall ja eintreffen. Wenn man der unsicheren Prophezeiung auf Wiedergutmachung trauen konnte, hatte Bob sich durch einige widrige Lebensumstände schon einen Platz der Glückseligkeit zwischen den himmlischen Heerscharen ergattert. Zuerst jedoch sollte er auf eine höchst merkwürdige neue Reise gesandt werden, die weder zur einen noch zur anderen Seite tendierte, sondern zu einem wesentlich mystischeren Ort führte. 
     
     
     

Kapitel 3/III – Magie und Visionen
    „Praktiziert euer Druide schwarze oder weiße Magie?“ Bob wollte sein Wissen zu ihm suspekten Dingen erweitern und stellte diese einfältige Frage, während Nicole ihr Fahrzeug Richtung Wales steuerte.
    Jo, der ebenfalls mit von der Partie war, antwortete: „Es gibt weder schwarze noch weiße Magie, Robert. Nur Magie. Es kommt darauf an, wer sie wie einsetzt. Schwarz oder weiß wird sie nur durch den falschen oder richtigen Einsatz. Und auch das ist relativ. Stell dir vor, ein Krieger hat Bomben geworfen. Also hat er sich schwarzer Magie bedient, für den Feind. Wobei der Staatschef des Kriegers es sicher als weiße Magie bezeichnen würde, wenn sein Land gesiegt hat. Es liegt also auch im Auge des Betrachters.“
    Nicole dachte verdrossen: Warum muss der Unglücksrabe gerade dieses Beispiel wählen?
    „Ich verstehe immer noch nicht …?“ Bob schüttelte den Kopf.
    Jo setzte erneut an, den Ahnungslosen aufzuklären: „Robert, schau! Magie ist zum Beispiel wie ein Schiff. Es segelt über die sieben Meere. Steuerst du es als Handelsschiff, vergleiche es mit guter, weißer Magie. Steuerst du dasselbe jedoch als Kriegsschiff, bezeichne es ruhig als falsche, schwarze Magie. Aber ein Schiff bleibt ein Schiff. Auf den Kapitän, der das Schiff steuert, kommt es an. Und auf deinen Betrachtungswinkel!“
    „Aha, jetzt habe ich es so ungefähr kapiert.“ Bob kratzte sich jedoch noch ratlos am Hinterkopf. 
    Nicole sprang ein, um Jos unwissentliche Anspielung auf Bobs Militär-Vergangenheit abzuschmettern. Jo konnte es ja nicht besser wissen. „Bob, Joey hat dir gerade einen Einführungskurs in Magie verpasst. Sehr verwirrend! Vor allem muss man von diesem ewigen Schwarz-Weiß-Denken abkommen, wie wohl in vielen Bereichen. Mir ging es am Anfang nicht anders. Aber glaube mir bitte eines: Es erweitert mit der Zeit garantiert deinen Horizont. Das brauchst du auch, wenn du mit Gowan zusammentriffst. Dieser Mann ist reine Magie. Nur zu erfassen, wenn du aus den engen Zwängen

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