Café Eden - Roman mit Rezepten
hatte. Noch nicht.
In diesem Moment brandete Jubel auf. Eden und Matt waren nach Hause gekommen.
Mr. und Mrs. Matt March traten in den Garten. Eden trug einen goldenen Ehering an der linken Hand und die Kette mit dem Smaragdanhänger um den Hals. Ein breitkrempiger Hut schützte ihr Gesicht vor der Sonne. Sie strahlte vor Glück. Die tief ausgeschnittene mexikanische Spitzenbluse betonte ihre gebräunte Haut und ihre schönen Brüste. Sie hatten einen weiten Rock an und Sandalen an den bloÃen FüÃen, als ob sie gerade vom Strand käme. Matt grinste und hatte ihr den Arm um die Taille gelegt. Mit der anderen Hand hielt er sein Jackett fest, das er sich über eine Schulter gehängt hatte. Er war sichtlich überrascht, auf eine so groÃe Menschenmenge zu treffen.
Er trat auf Stella zu, nahm seine Mutter in die Arme und hielt sie fest. Stella streichelte weinend sein Gesicht und murmelte etwas auf Italienisch. »Englisch, Mama«, forderte Matt sie lächelnd auf.
»Ich weiÃ, Liebling«, schniefte Stella. »Das ist nur die Rührung.«
»Mama, das ist meine Frau Eden.« Matt strahlte.
Stella zog auch Eden in eine tränenreiche Umarmung, küsste sie auf beide Wangen und sagte: »Oh, meine Liebe, du bist viel hübscher als seine erste Frau.«
»Mama!«
»Es stimmt doch.« Stella nickte Matt zu. »Sie ist doch hübscher.«
Stellas Bemerkung verbreitete sich in Windeseile unter den Gästen, während Eden zusammenzuckte, als sei sie geschlagen worden. Sie empfand den gleichen Schock wie damals, als der junge Stuntman sie aufs Hinterteil geschlagen hatte, nur dass sie dieses Mal nicht bäuchlings im Dreck lag. Matt wurde knallrot, und um sie herum schwiegen alle erwartungsvoll. Ihre Zunge fühlte sich ungewohnt schwer an, als sie hervorstieÃ: »Was soll das heiÃen, Matt?«
»Ach, Prinzessin, es ist nichts!«
»Hast du mich angelogen?«
»Hey! Es war wirklich nichts. Nichts! Du bist die Einzige, die ich jemals heiraten wollte. Das ist die Wahrheit! Gott ist mein Zeuge, dass du die Einzige bist, die ich jemals heiraten wollte!«
»Aber nicht die Einzige, die du geheiratet hast?«
Er lachte verlegen. »Ach, Eden!«
Ein Kellner von Oasis trat mit einem Tablett voller Champagnergläser auf sie zu, aber Eden stieà ihn beiseite.
»Matt? Warst du schon einmal verheiratet?«
»Ich wollte es dir ja erzählen«, wehrte er ab. »Es tut mir leid, ich hätte es dir schon längst erzählen müssen. Ach, Mama, warum musstest du auch...«
»Ich wusste ja nicht, dass du es ihr noch nicht gesagt hast«, erwiderte Stella unschuldig.
»Sind wir überhaupt verheiratet?«, fragte Eden. »Oder bist du...«
»Ich bin geschieden. Das ist die Wahrheit. Jetzt ist es heraus. Ich hatte Angst, du würdest mich nicht heiraten wollen, wenn ich dir die Wahrheit sagte. Ich liebe dich, Eden.« Er drehte sich zu der Menge um und schrie: »Ich liebe sie!«
»Aber du hast mich angelogen, Matt. O Matt.«
Er blickte sie eindringlich an. »Ich kann es dir erklären«, sagte er und ergriff sie am Arm. »Aber nicht hier.«
Er zog sie über den Innenhof in die Küche und über die breite Treppe in ein unmöbliertes Schlafzimmer. In der Ecke lagen zusammengerollte Teppiche. Im Raum war es stickig, die Fenster waren offensichtlich schon lange nicht mehr geöffnet worden.
»Es hat kein Jahr gedauert«, sagte er. »Es hatte was mit dem Krieg zu tun. Ich habe dir doch erzählt, dass ich Captain Propaganda war. Sie war Sekretärin. Ich dachte, ich müsse nach Europa und würde dort sterben, aber dann starb ich gar nicht. Ich musste noch nicht einmal nach Europa. Sie verliebte sich in jemand anderen, und ich habe praktisch gar nicht mit ihr zusammengelebt. Sie hat sich in Reno scheiden lassen und ihn geheiratet. Es war ein blöder Fehler, mehr nicht.«
Eden dachte daran, wie oft sie sich vorgestellt hatte, dass Logans Frau sich in Reno scheiden lassen würde. »Du hättest es wenigstens erwähnen können.«
»Ja, das hätte ich tun sollen. Es tut mir leid. Es ging alles so schnell.«
»Das stimmt nicht. Wir sind seit Monaten zusammen.« Aber in diesen Monaten hatte Eden auch Logan Smith nicht erwähnt, an den sie sich zwar noch erinnerte, den sie sich aber nicht mehr vorstellen konnte. Selbst die Erinnerung war seltsam
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