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Café Eden - Roman mit Rezepten

Titel: Café Eden - Roman mit Rezepten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kalpakian
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erzählen? Wie konntest du das alles nur hinter meinem Rücken machen?«
    Â»Was soll das heißen, hinter deinem Rücken? Es war eine Überraschung, Baby! Hey, ich dachte, du freust dich! Der Kuchen und das alles! Unser Hochzeitstag!«
    Â»Unser Hochzeitstag ist erst nächsten Monat.«
    Wortlos stieg Matt weiter die Treppe hinauf.
    Eden folgte ihm. Er leugnete einfach alles. Sie traten in ihr Schlafzimmer und schlossen die Tür hinter sich. Die Balkontüren standen offen, es war eine warme Nacht. Matt ging ins Badezimmer und Eden folgte ihm.
    Â»Kann ich nicht mal in Ruhe pinkeln?«, sagte er.
    Â»Ich stelle dir Fragen, und ich habe ein Recht darauf, dass du mir antwortest.«
    Â»Frag später, ich bin verdammt müde.« Er schlug ihr die Badezimmertür vor der Nase zu und betätigte die Toilettenspülung, um sie zum Schweigen zu bringen.
    Eden konnte sich nicht erinnern, dass er ihr jemals diese Tür - und auch keine andere - vor der Nase zugeschlagen hatte. Sie hatte einen Kloß im Hals. Langsam trat sie an den Spiegel, legte ihre Smaragdohrringe und die Kette mit dem Anhänger ab. Matt war der Mensch, dem sie rückhaltlos vertraute, mit dem sie ihr Leben teilte, Beruf, Kinder, Zuhause, eine unzerstörbare Verbindung. Eine Ehe, eine starke, dauerhafte Gemeinschaft. Natürlich hatte er manchmal allein Entscheidungen getroffen, hatte sie nicht in alles einbezogen und ihr sicherlich auch nicht alles erzählt, aber eine Lokomotive? Wie konnte er eine Eisenbahn kaufen, ohne seiner Frau ein einziges Wort davon zu sagen?
    Endlich kam er aus dem Bad und setzte sich aufs Bett. Er zog seine Cowboystiefel aus und warf sie quer durchs Zimmer. »Das ist dein Problem, Eden, du machst nie etwas Spontanes.«
    Â»Das war nicht spontan, Matt. Du musst seit Monaten daran gearbeitet haben. Vielleicht sogar schon seit Jahren, ohne mir einen Ton zu sagen.«
    Er ignorierte ihren Einwand, zog Hose und Hemd aus und warf sich rücklings auf das Bett. Unablässig schwadronierte er weiter darüber, dass er die Eisenbahn nach Lariat bringen wolle, und dann könnten sie auch endlich Zugüberfälle filmen. Er würde Chinesen engagieren, die die Schienen verlegten, und er würde sie in Kostüme stecken und sie bei der Arbeit filmen, sodass er die Szenen in The Lariat Lawman einbauen könne.
    Â»Matt«, unterbrach Eden ihn schließlich. »Du brauchst Lariat nicht in die Zukunft zu bringen. Es ist keine echte Stadt. Spud, Rex und Lois sind Schauspieler, sie sind nicht wirklich Sheriff, Deputy oder Lehrer. Niemand wird auf dem Friedhof beerdigt, und niemand wird am See gehängt. Niemand dreht Hühnern den Hals um, pumpt Wasser in den Trog, stirbt an Tetanus oder Schussverletzungen. Die Leute in Lariat sind nur Darsteller. Es ist kein wirklicher Ort, und er braucht keine Eisenbahn. In Lariat gibt es keinen Fortschritt. Es ist statisch und existiert nur im Film. Und anschließend bekommt jeder sein Geld und geht nach Hause. Niemand lebt dort.«
    Â»Ich lebe dort! Sieh mir in die Augen.« Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und zog sie an sich. »Ich wollte immer schon eine Eisenbahn haben! Du weißt doch, was es für mich bedeutet! Oder?«
    Â»Ich weiß von deinem Traum, eine Eisenbahn zu haben...«
    Â»Nein, es ist kein Traum. Es ist eine echte Dampflok von 1887.«
    Â»Wie konntest du das alles nur im Geheimen planen? Du hast mir nichts gesagt. Und was kommt als Nächstes? Eine Büffelherde?«
    Â»Wo bleibt dein Vertrauen in mich?«
    Â»Mit welchem Geld hast du sie bezahlt?«
    Er lachte kurz auf und ließ sie los. »Mit dem Geld aus einer Million Lunchboxen, Baby! Mit Rex’ Gesicht auf einer Million Gläsern mit Erdnussbutter! Das elfte Gebot: Kontrollier deine eigenen Lizenzen.« Erneut lachte Matt rau auf. »Scoop liebt uns. Durch uns haben sie mehr von ihrer blöden Erdnussbutter verkauft, als sie sich je erträumt haben. Verstehst du denn nicht, Eden? Du denkst zu klein. Ich hingegen habe Visionen!«
    Â»Du hast mir einmal versprochen, es gäbe keine Überraschungen mehr.«
    Â»Das habe ich nie behauptet«, fuhr er sie an. »Ich habe nur gesagt, du seiest das einzige Mädchen, das ich jemals heiraten wollte. Hör zu, Eden.« Sein Tonfall wurde weicher. »Ich kann nicht leben wie ein blöder Büroangestellter, bei dem jeder Tag so aussieht wie der nächste oder der

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