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Café Eden - Roman mit Rezepten

Titel: Café Eden - Roman mit Rezepten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kalpakian
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überhaupt nichts zu tun!«, schrie Eden und sprang auf. »Wie kannst du es wagen, so über meine Familie zu reden? Es geht hier gar nicht um meine Familie.«
    Â»Nein, das stimmt. Mein Vater und mein Onkel haben das hier aufgebaut.«
    Â»Ich habe dir den Kredit verschafft.«
    Â»Du hast den Papierkram erledigt, aber das Land gehört mir.«
    Eden erstarrte. Ihre Wangen brannten, als ob er sie geohrfeigt hätte. Leise und beherrscht erwiderte sie: »Du hast mich in einer Angelegenheit angelogen, die du mit mir hättest besprechen sollen. Wenn du mich gefragt hättest, hätte ich dir gesagt, dass ich weder den Zug noch das Depot will.«
    Â»Gott! Du bist blind, was? Du siehst den Fortschritt einfach nicht. Du hast keine Ahnung!«
    Â»Du kannst nicht einfach tun, was du willst. Wir sind Partner. Wir arbeiten zusammen. Wir müssen einander vertrauen können. Du hättest mich fragen müssen, und ich hätte Nein gesagt.«
    Sie hörten ein Kind weinen, und dann tappten nackte Füße über den Flur. Als Eden die Tür öffnete, stand Liza in ihrem Pyjama da und rieb sich die Tränen aus den Augen. »Warum streitet ihr euch denn?«, fragte sie.
    Â»Wir streiten doch nicht, Baby.« Eden hockte sich hin und streichelte ihr süßes Gesicht.
    Matt setzte sich auf. »Diese kleine Lokomotive ist das letzte authentische Überbleibsel des Wilden Westens. Eines Tages wirst du es genauso sehen wie ich, Eden.«
    Â»Ich will es nicht sehen. Niemals.« Eden ergriff Lizas Hand und wandte sich zum Gehen.
    Â»Ich will aber bei Daddy bleiben!«, sagte Liza heulend.
    Matt stand auf und zog seine Hose und seine Stiefel an. Dann schlüpfte er in ein T-Shirt und nahm Liza auf den Arm. Zärtlich murmelte er auf sie ein, als er sie zurück in ihr Bett trug. Eden machte die Schlafzimmertür zu. Zwanzig Minuten später hörte sie, wie er das Haus verließ. Als er seinen Cadillac startete, rannte sie auf den Balkon und blickte ihm nach, wie er in der Morgendämmerung verschwand.
    Er kam zwei Tage lang nicht nach Hause. Und als er wiederkam, roch er nach Lois Bonners Parfüm und Zigaretten.
    â€¢ Stellas Austernsandwiches •
    Austern waschen und trocken tupfen. Die Austern in Mehl wälzen, das leicht mit Salz und Pfeffer gewürzt ist. In heißem Öl oder Butter scharf anbraten und mit dem Saft einer halben Zitrone beträufeln.
    Man braucht kräftige, dicke Brotscheiben für diese Sandwiches oder feste Brötchen. Das Brot im Backofen anwärmen, während die Austern braten. Das Brot mit Olivenöl und ein paar Tropfen Zitronensaft beträufeln und ein wenig Pfeffer darübergeben. Die heißen Austern darauflegen und mit gehackter Petersilie bestreuen. Sofort servieren. Die Brote halten jedoch auch eine Zeit lang, wenn man sie zu einem Picknick mitnehmen möchte. Besonders gut schmecken sie zu Stellas Kartoffelsalat.
    Man kann sie auch mit Hühnchen belegen. Dazu nimmt man Hühnerbrust, legt Wachspapier darüber und rollt sie mit einem Nudelholz aus, bis die Scheiben dünn sind. So schnell anbraten wie die Austern und auch genauso würzen.
MOMENTAUFNAHME
Das Phantom des Depots
    Die Strecke verlief von Los Angeles nach San Diego: einhundertsechsundzwanzig Meilen Gleise durch Ölfelder und Orangenhaine. Bei San Juan Capistrano erreichte sie die Küste, und dort ratterte der Zug an Klippen und Stränden vorbei.
    In der Blütezeit des Stummfilms fuhren Schauspieler wie Ernest March und Blanche Randall im Sommer mit diesem Zug zum Pferderennen nach Del Mar.
    Bevor der Tonfilm entstand, fuhr auch der junge Matt March jeden Sommer mit diesem Zug, um seinen Vater und seinen Onkel zur Pferderennbahn zu begleiten. Stella fuhr nie mit, sie hielt nichts von Wetten. Aber sie packte ihnen Austernsandwiches für die Fahrt ein.
    Für Matt war dieser Zug unauflöslich mit seiner Kindheit verbunden: der Duft nach Parfüm und Zigarettenrauch in der ersten Klasse, die Kartenspiele, mit denen sich sein Vater, Ernesto und die anderen Fahrgäste die Zeit vertrieben, das Rattern und Rumpeln des Zuges und die leckeren Sandwiches, die seine Mutter ihnen mitgegeben hatte. Der Junge saß am Fenster, aß langsam und ließ die dürre, strenge Landschaft an sich vorbeiziehen. Er kam sich vor wie in einem Kino, in dem der Film niemals endete.
    Für gewöhnlich stiegen Ernesto, Nico und Matt für ein paar Tage im

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