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Café Eden - Roman mit Rezepten

Titel: Café Eden - Roman mit Rezepten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kalpakian
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Fahrzeugen und Pferdehängern an, die sich über die schmale Bergstraße zum Gipfel schlängelte. Das Wetter spielte mit, was bedeutete, dass es heftig schneite. »Je schlechter das Wetter ist, desto besser gefällt es mir«, sagte Matt zu Lois, als er mit ihr ein Chalet bezog, das zur Lodge gehörte.
    Die zehntägigen Dreharbeiten verliefen problematisch. Lois und den anderen gegenüber konnte Matt nicht zugeben, wie sehr ihm seine Frau fehlte, weil sie sich sonst immer um alles gekümmert hatte. Edens Job hatte Gus Baxters Neffe Troy übernommen, der sich jedoch als hoffnungsloser Fall erwies. Hinzu kam, dass es immer kälter wurde und immer heftiger schneite.
    Um nicht zu viel Zeit zu verlieren, arbeiteten sie jedoch weiter, und die Stimmung sank. Sie konnten den Plan nicht einhalten und es wurde Anfang Februar, bis sie wieder ins Tal aufbrechen konnten. Ein Pick-up allerdings sprang in der Kälte nicht an, sie mussten ihn zurücklassen, und so koppelte Matt einen Pferdehänger einfach an seinen Cadillac.
    Mittlerweile war Wind aufgekommen, und die wild tanzenden Schneeflocken behinderten die Sicht, als Matt hinter den Rücklichtern von Les und Ginnys Wagen herfuhr. Auf einmal musste er an den Hammer denken, den er nicht mit in die Sommerferien genommen hatte. Und auch dieses Mal hatte er die Anleitung nicht durchgelesen. Er war nicht an Schnee gewöhnt, und ein vages Gefühl drohender Gefahr beschlich ihn. Lois gegenüber schwieg er jedoch. Sie plauderte fröhlich davon, dass sie endlich die richtigen Wetterbedingungen angetroffen hatten, und schien nichts zu merken. Matt lachte mit ihr, hielt aber den Blick starr auf die Straße gerichtet, die unter den Schneemassen zunehmend verschwand. In einer scharfen Kurve verlor er das Fahrzeug der Doyles aus den Augen und beschleunigte, um wieder aufzuholen. Der Cadillac rutschte auf dem Eis, und Matt trat auf die Bremse. Er spürte, dass der Pferdehänger ausbrach und musste wieder an Zion denken, wo sie den Hänger im Schlamm stehen gelassen hatten. Als er erneut bremste, reagierte der Wagen jedoch nicht. Sie kamen von der Straße ab, und obwohl er verzweifelt immer weiter auf die Bremse trat, schleuderten sie auf den Abgrund zu. Er sah noch, wie Lois ihre blauen Augen aufriss und den Mund zum Schrei öffnete, als sie den Abhang herunterholperten, und dann überschlugen sich der Hänger mit den hilflosen Tieren darin und der Wagen, bis sie aufprallten und es wieder still war.
    Â 
    Am Nachmittag erst klingelte das Telefon im Haus der Marchs. Ginny war am Apparat und sagte zu Liza: »Annie ist auf dem Weg zu euch. Sie kommt gleich. Sorg dafür, dass deine Mutter nicht das Haus verlässt, bevor sie da ist. Annie fährt sie.« Ginnys Stimme klang beherrscht, ohne jede Emotion. »Deine Großmutter muss mit euch zu Hause bleiben. Und jetzt gib mir Eden.«
    Â»Warum? Was ist denn los? Was ist passiert, Ginny? Lüg mich nicht an.«
    Â»Ich habe dich nicht angelogen.« Hinter Ginny hörte man Stimmen, die nach Ärzten riefen. »Hol mir jetzt Eden ans Telefon und stell keine Fragen mehr.«
    Als Eden und Annie ins Pomona Valley Hospital kamen, wurde Matt schon seit einer Stunde operiert. Afton und Tom waren bereits da und saßen wartend neben Ginny und Les. Annie und Eden traten zu ihnen ins Wartezimmer. Afton ergriff Edens Hand und sagte, sie habe für Matt gebetet.
    Beim Gedanken an eine Welt ohne Matt March drehte sich alles vor Eden. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    Ein Deputy betrat das Wartezimmer und fragte nach Les’ Waffenschein für das Gewehr, mit dem er die Pferde erschossen hatte, die im Trailer zerquetscht worden waren, als er sich immer wieder überschlagen hatte. Eden hörte entsetzt zu.
    Â»Ich habe keinen Waffenschein.« Les Doyle drückte seine Zigarette aus und setzte sich aufrecht hin.
    Â»Ich weiß, wer Sie sind, Mr. Doyle. Sie sind ein guter Mann, und das, was Sie getan haben, war sicherlich ein notwendiger Gnadenakt. Aber wenn Sie keinen Waffenschein haben, muss ich Sie leider anzeigen«, sagte der Deputy und kritzelte etwas auf einen Block. Er riss das Blatt ab, reichte es Les und fügte hinzu: »Ach, verdammt, ich glaube, jetzt habe ich keine Kopie gemacht.« Damit nickte er der Gruppe zu und ging.
    Eden leckte sich über die Lippen und wandte sich an Ginny. »Von Pferden hast du nichts gesagt. Du hast gar nicht erwähnt, dass

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