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Café Eden - Roman mit Rezepten

Titel: Café Eden - Roman mit Rezepten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kalpakian
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auch Demokrat. Sehen Sie, jetzt habe ich alle gesellschaftlichen Regeln auf einmal gebrochen. Rede niemals über Religion oder Politik.«
    Lachend faltete Eden ihren angefangenen Brief und steckte ihn in die Tasche. »Ich bin auch Demokratin, deshalb macht es mir nichts aus, ein paar gesellschaftliche Regeln zu brechen.«
    Faye kam hinzu und stellte sich Logan vor. Sie schwärmte von der Toilette des Ritz. Sie hatte ein Faible für schöne Toiletten. »Sie haben mit Rosen bemalte Porzellanbecken«, rief sie gerade aus, als Lieutenant Willing zu ihnen trat.
    Â»Es ist alles bereit.« Er zwinkerte Faye zu. »Die Reservierung im Hotel läuft auf Mr. und Mrs. Smith, Baby. Das geht nicht gegen dich, Logan.«
    Â»Das habe ich auch nicht so aufgefasst.«
    Frank schüttelte Eden die Hand. »Ich bin Frank, jederzeit bereit.«
    Â»Hey!«, warf Faye ein. »Vergiss nicht, wer dir die Butter aufs Brot schmiert.«
    Frank Willing lachte. Er wirkte ebenso lebhaft wie Faye. »Wie ich sehe, haben Sie meinen Freund, den Anwalt aus Philadelphia, bereits kennengelernt. Passen Sie bloß auf! Die sind gerissen!«
    Â»Worin unterscheiden sich Anwälte aus Philadelphia denn von anderen?«
    Faye lachte. »Sie kennt den Ausdruck nicht, sie ist aus Idaho.«
    Logan lächelte. »Aus dem Wilden Westen?«
    Â»Na ja, Fairwell, ist schon lange nicht mehr wild. Vor fünfzig Jahren gab es dort Silberminen.«
    Â»Wenn Sie aus Philadelphia kommen«, erklärte Logan, kommt einem selbst Pittsburgh wild vor. Meinen Vater wird es freuen, dass ich jemand aus dem Westen kennengelernt habe. Seine Generation hat noch an den Wilden Westen geglaubt.«
    Der Tee kam auf einem Silbertablett, in einer Porzellankanne mit Sahne im Silberkännchen. Es gab sogar eine kleine Schale mit Zucker, schließlich war man hier im Ritz. Die hübsch anzusehenden, delikaten kleinen Kuchen und Sandwiches kamen Eden immer so vor wie etwas, das Victorine St. John ihren Puppen serviert hätte. Sie amüsierten sich auf jeden Fall prächtig. Faye und Frank waren in Hochstimmung. Faye hatte Eden allerdings vorher nicht gesagt, dass sie vorhatten, ins Hotel zu gehen und sie mit Lieutenant Smith allein zu lassen. Sie saß ihm gegenüber und lauschte seinen Erzählungen über einen Freund seines Vaters, Owen Wister, der den Wildwestklassiker The Virginian geschrieben hatte, ein Buch, von dem Eden noch nie etwas gehört hatte.
    Â»Mit diesem Buch hat Owen Wister den edlen Cowboy erfunden, und er hat im ersten Jahr hunderttausend Exemplare davon verkauft.«
    Â»Es ist doch auch verfilmt worden, oder? Hat Ernest March nicht mitgespielt?«
    Â»Im Tonfilm von 1929 hat Gary Cooper jedenfalls die Hauptrolle gespielt«, erwiderte Logan.
    Â»Sieht denn Owen Wister aus wie Gary Cooper?«, fragte Faye.
    Â»Kein bisschen. Als Junge bin ich immer mit meinem Vater und Owen Wister zum Mittagessen in den Philadelphia Club gegangen, und ich weiß noch, dass ich ihn immer angeschaut und gedacht habe: Wie kann er nur dieses ganze Zeug über den Wilden Westen schreiben? Er war die Melancholie in Person.«
    Â»Ist The Virginian denn ein gutes Buch?«
    Â»Das hängt von Ihren Ansprüchen ab. In Philadelphia galt es natürlich als gutes, ja sogar exzellentes Buch, weil es so männlich war. Owen Wister stammt aus einer alteingesessenen Familie in Philadelphia, und er würde nie ein vulgäres Wort über die Lippen bringen, geschweige denn zu Papier. Allerdings mangelt es dem Buch dadurch auch an einer gewissen Vitalität. Mr. Wister hat mir jedenfalls zu meinem siebten Geburtstag ein Exemplar des Buches mit einer persönlichen Widmung geschenkt und mir ans Herz gelegt, ein aufrechter Virginier zu werden.«
    Â»Was zeichnet denn einen aufrechten Virginier aus?«
    Â»Ich weiß nicht, ob Mr. Wister überhaupt eine Ahnung davon hatte. Er war überhaupt nur ein einziges Mal in seinem Leben in Wyoming gewesen. Wenn ein Junge damals schwächlich oder kränklich war, wurde er nach Montana oder Wyoming geschickt, um einen Mann aus ihm zu machen.« Logan schwieg nachdenklich. »Vielleicht haben sie sie auch nach Idaho geschickt.«
    Zwinkerte er ihr zu? Eden überlegte, dass ein Abend mit Logan allein - ohne Faye - vielleicht sehr unterhaltsam sein könnte. Natürlich sah sie den goldenen Ehering an seinem Finger, aber wem schadete es schon, wenn sie ins Kino

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