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Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia König
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auch wirklich alles hören. „Ich habe ein paar Kontakte spielen lassen“, begann er da auch schon, „und uns einen unglaublichen Deal ausgehandelt. Ein Interessent ist bereit, derart viel Geld für die Rezeptur von unserem Café Luna zu bezahlen, dass der Verlust unseres Großabnehmers überhaupt keine Rolle mehr spielen würde. Mehr noch, vermutlich bliebe genug übrig, um selbst Hansen junior auszubezahlen, falls er noch immer mit dem Gedanken spielt, seine Anteile loszuschlagen. Na, wie klingt das?“
    Luisa schwieg nachdenklich und ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen. Natürlich wäre es schön, die drückenden Geldsorgen loszuhaben. Noch schöner wäre es, Daniel das nächste Mal, wenn er wieder herumtönte und versuchte, Eleonore zu erpressen, einfach mit der richtigen Menge Geld den Mund zu stopfen.
    Piet beobachtete jede Regung der Hansen-Enkelin. Er wusste genau, ohne ihre Unterstützung würde sein Plan in den Kinderschuhen stecken bleiben. Denn es galt, der Patriarchin seine Idee schmackhaft zu machen. Eine Idee, die sie mit Sicherheit nicht gerade toll finden würde. Aber manchmal musste man eben auch eine bittere Pille schlucken, wenn es half, nicht wahr? Luisas Lächeln machte ihm Mut. Etwas lockerer fügte er hinzu: „Abgesehen davon, dass nach so einer Schnell- und Großsanierung vermutlich auch noch genug übrig sein dürfte, um Ihr Lieblingsprojekt – das Kaffeehaus – gleich mitzufinanzieren. Ich weiß, momentan liegt die Entscheidung auf Eis, aber so wie ich Sie einschätze, haben Sie noch nicht aufgegeben, oder?“
    „Nein“, Luisa schüttelte den Kopf. „Das habe ich nicht. Aber ich kenne auch meine Großmutter und weiß, was ihr dieses Rezept bedeutet.“ Was hatte sie damals gesagt? Café Luna zu veräußern käme ihr wie ein Verrat an ihrem verstorbenen Mann vor. Entschuldigend zuckte sie mit den Schultern. Gewisse Prinzipien, das wusste sie aus eigener Erfahrung, warf man eben nicht über Bord.
    „Das verstehe ich“, gab Piet seufzend zu und blickte sie dann offen an. „Aber als Geschäftsmann blutet mir dabei natürlich das Herz. Könnten wir ihr meinen Vorschlag nicht trotzdem unterbreiten? Sie und ich heute Abend? Schauen Sie, Luisa“, verlegte er sich aufs Bitten und bemerkte nicht, dass Luisa etwas unwillig auf die vertrauliche Verwendung ihres Vornamens regierte, „das hier ist die Chance für Hansen Kaffee. Womöglich sogar die letzte. Das Unternehmen zahlt wirklich mehr, als irgendjemand sonst bereit war zu geben.“
    Luisa nickte, er hätte gar nicht so viel Worte machen müssen. Sie wusste genau, was alles davon abhing, dass sie einen Weg fänden, den angeschlagenen Familienkonzern zu stabilisieren. Trotzdem konnte nur ihre Großmutter diese Entscheidung treffen.
    „Einverstanden“, erklärte sie ihm, bevor er ihr alles noch ein weiteres Mal erklären würde. „Packen Sie Ihre Unterlagen zusammen, nach Feierabend gehen wir zu ihr. Aber eines ist klar: Ich werde nicht versuchen, meine Großmutter gegen ihren Willen zu beeinflussen, egal, wie gut dieses Angebot sein mag.“
    Auf dem Weg in ihr Büro holte Luisa sich einen starken Kaffee und setzte sich erneut an die Ausdrucke, mit denen Herr Bongart sie stetig versorgte. Blatt für Blatt nahm sie sich vor und schüttelte insgeheim den Kopf über ihren Bruder. Was konnte der arrogant sein. Gerade hatte sie eine Mail von ihm an das Autohaus, wo er sein Auto gekauft hatte, gelesen, in der er nicht mit Drohungen sparte. Dabei war er es gewesen, der die Raten für seinen viel zu teuren Lamborghini nicht mehr gezahlt hatte. Luisa blätterte weiter und erstarrte. Was war denn das? Eine Korrespondenz zwischen Daniel und Valerie von Heidenthal. Fast hätte sie das Blatt zur Seite gelegt, denn der Anfang klang fast wie eine seiner typischen privaten Flirtattacken: „Schön, von Ihnen zu hören, Sie haben die gestrige Nacht wirklich gerettet – auf mehr als eine Art und Weise.“ Doch als sie weiterlas, kristallisierte sich nach und nach heraus, dass Daniel Valerie Geld schuldete. Auch wenn der genaue Betrag nie zur Sprache kam. Einer Eingebung folgend, griff Luisa nach Daniels ebenfalls ausgedruckten Telefonlisten und verglich ein paar Zeilen. Etwa zur gleichen Zeit, in der die Mails zwischen Daniel und Valerie hin und her gegangen waren, tauchte jene Nummer auf, die Herr Bongart als einen Anschluss der von Heidenthals identifiziert hatte. Ohne zu zögern, griff Luisa nach dem Telefon und wählte.
    „Ja,

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