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Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia König
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hielten sich abwechselnd Kleider vor. Die beiden waren eben erst von ihrem gemeinsamen Rundum-Pflegetermin zurückgekommen. Heute hatten sie es sich richtig gut gehen lassen. Massiert, manikürt, pedikürt, gezupft, gestriegelt und geschminkt, waren sie exzellent präpariert, heute Abend im Blitzlichtgewitter zu stehen. Nur das richtige Kleid fehlte noch. Sie hatten sich ein paar Designerroben zur Auswahl kommen lassen und mussten sich nun nur noch jeweils die schönste aussuchen. Chanel hier, Vivienne Westwood dort oder doch lieber Dolce & Gabbana?
    „Welchen deiner Kavaliere hast du für heute Abend eingeladen?“, fragte Valerie, nachdem sie sich für einen Traum aus changierender Seide entschieden hatte.
    „Lass dich überraschen“, gab Katharina lässig zurück und stieg in ein bodenlanges rotes Kleid, dessen Rückenausschnitt geradezu atemberaubend war. Sie hatte Daniel eingeladen. Wäre Dimitri wie ursprünglich geplant und versprochen tatsächlich letzte Woche aus Russland zurückgekommen, hätte sie beide Männer für heute Abend um ihre Begleitung gebeten. Langsam wurde es Zeit, die Beziehung zu Daniel mal ein wenig … aufzupeppen!
    Keine der beiden Frauen rechnete allerdings damit, dass Claus ebenfalls einen Plan für den heutigen Abend verfolgte. In den letzten Tagen hatte er unter Hochdruck gearbeitet. Erst vor einer Stunde war alles fertig geworden. Claus war eben noch schnell bei der kleinen Druckerei gewesen, die ihm von Herrn Cabuhn empfohlen worden war, und hatte seine Bestellung abgeholt. Eines der Papiere hatte er für den heutigen Abend vorsichtig zusammengerollt und sicher verstaut. Nun wanderte er zufrieden und in sich ruhend durch die Villa und sah sich um. In der Eingangshalle blieb Claus stehen und betrachtete sich nachdenklich in dem großen Spiegel. Wie oft in den letzten Jahren war er hier vorbeigehastet, nur um nicht hineinsehen zu müssen? Doch nun nahm er sich Zeit. Was er dort sah, gefiel ihm. Ein noch recht gut aussehender Mann in den besten Jahren, der in den letzten Wochen mehr und mehr Selbstsicherheit und eine Art natürliche Autorität zurückgewonnen hatte. Claus lächelte sich zu und streckte sich in einer spontanen Anwandlung den hochgereckten Daumen entgegen. Es ging doch nichts über ein klein wenig Unterstützung aus den eigenen Reihen.
    Daniel stand ebenfalls vor dem Spiegel. Er hatte sich beim Rasieren geschnitten, etwas, das ihm schon lange nicht mehr passiert war. Ungeduldig riss er ein Taschentuch aus der Packung und tupfte die hellroten Tropfen von Kinn und Kehle. Offenbar war er nicht konzentriert genug. Was war nur los mit ihm? Ärgerlich sah er sich im Spiegel in die Augen. Er wusste verdammt gut, was das Problem war, und das hing nicht damit zusammen, dass Katharina heute Morgen darauf bestanden hatte, alleine zu dem Fest ihrer Eltern vorzugehen. Im Gegenteil. Er wusste, sie hatte mit Widerspruch gerechnet. Vielleicht wollte sie sogar, dass er von ihr verlangte, gemeinsam dort aufzutauchen. Doch um ehrlich zu sein, hatte Daniel überhaupt keine Lust, auf diese Veranstaltung zu gehen. Immer häufiger fragte er sich, was das für eine Beziehung war, die Katharina und er führten. Zugegeben, im Bett war es toll mit ihr. Außerdem war sie charmant, und sie schaffte es, dass er sich lebendig fühlte. Die meiste Zeit jedenfalls. Sie ließ ihm jeden nur erdenklichen Freiraum und hatte noch kein Mal von Liebe gesprochen. Nein, Katharina war perfekt. Warum also schloss er in letzter Zeit immer häufiger die Augen, wenn sie miteinander schliefen? Warum konnte er das Zusammensein mit Katharina nicht genießen? Warum nur konnte er die Erinnerungen an diese eine Frau, mit der es keine gemeinsame Zukunft für ihn geben würde, nicht für immer vergessen? Das Schlimme war, dass er es von Anfang an geahnt hatte. Ihm war bewusst gewesen, dass es für sie nur diese eine Nacht geben würde, und trotzdem konnte er nichts gegen seine Gefühle tun. Nun ja, um ehrlich zu sein, war diese eine Nacht auch die Erfüllung eines sehr, sehr langen Traumes gewesen. Er hatte schon zu Schulzeiten für sie geschwärmt. Daniel schlüpfte in sein Hemd und band sich die Krawatte. Vielleicht sollte er heute Abend noch mal versuchen, mit ihr zu reden. Vielleicht sollte er kämpfen.
    Luisas „Mensch, sehen Sie aber schnieke aus, direkt zum Anbeißen“ hatte Johann Rieger gutgetan. Umso mehr, als er Eleonores Blick dabei bemerkte. Hatte sie da eben tatsächlich beifällig genickt? Nein, Johann

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