Caitlin, du bist zauberhaft
Nachtisch. Doch Caitlin hatte eine Bemerkung ihrer Freundin nicht vergessen: Lindsey hatte gemeint, dass Nathan sich nun nach einer Ehefrau umsehen würde, die ihm mit Isabelle half. Und Caitlin konnte diese Vermutung nicht so einfach abtun, so sehr sie sich auch bemühte.
7. KAPITEL
Am Dienstagmorgen brachte Nathan tatsächlich lsabelle wieder mit ins Büro. Caitlin warf einen Blick in sein müdes Gesicht und zog ihn ins Archiv. „Was ist los? Sie wollten doch lsabelle wochentags irgendwo unterbringen.“
„Ich habe überall angerufen“, entgegnete er gereizt. „Wir haben in Honesty zwei ausgezeichnete Vorschulen, aber beide sind auf die Unterstützung meiner Mutter angewiesen.“
„Sie meinen…“
Nathan nickte grimmig. „Als man dort hörte, um wen es geht, war kein einziger Platz mehr frei.“
„Das ist unglaublich.“
„Das ist inakzeptabel.“ Irene stand empört in der offenen Tür. Das feuerrote Haar erweckte den Eindruck, als würde sie vor Zorn brennen. „Tut mir Leid, Mr. McCloud, aber ich habe das eben mitbekommen. An welche Schule haben Sie sich denn zuerst gewandt?“
„MissThelma’s ist angeblich die beste, aber…“
„Darum kümmere ich mich“, versprach Irene und machte zackig kehrt. „Bereiten Sie sich schon mal auf den Gerichtstermin vor. Ihre Schwester kann bei uns bleiben, bis Sie zurück sind. Mandy und Loretta sollen abwechselnd auf sie aufpassen.“
„Danke, aber…“ Nathan verstummte, weil Irene schon fort war, und wandte sich dann an Caitlin.
„Was halten Sie davon?“
„Ich glaube, dass lsabelle noch vor dem Mittagessen von der Vorschule aufgenommen wird“, stellte Caitlin amüsiert fest, obwohl es eine ernste Sache war.
„Wenn das jemand schafft, dann sicher Irene“, mutmaßte er. „Hoffentlich wird Isabelle wie die anderen Kinder behandelt.“
„Bestimmt“, behauptete Caitlin. „Erstens erliegt jeder ihrem Charme, und zweitens sind Sie Rechtsanwalt. Sie könnten klagen, falls es auch nur den geringsten Hinweis auf eine schlechte Behandlung gibt. Und dann ist da noch etwas. Diese Leute fürchten im Moment noch, Ihre Mutter zu verärgern, aber mit Irene werden sie sich noch viel weniger anlegen wollen.“
„Das stimmt“, bestätigte Nathan und lächelte matt.
„Sie sehen müde aus. Alles in Ordnung?“
„Ich war die halbe Nacht wach und habe mich auf den Fall vorbereitet“, erklärte er. „Gestern Abend, nach dem Kochen und Aufräumen der Küche und Isabelles Bad und der Gutenachtgeschichte war es schon ziemlich spät. Mehr als zwei oder drei Stunden Schlaf waren nicht möglich.“ Caitlin dachte an die allein stehenden arbeitenden Mütter, die sich ebenfalls damit herumschlagen mussten. Und sie dachte an die Frauen, die sich nicht mehr für Nathan interessierten. Und ihr fiel ein, dass er sich angeblich bald nach einer Frau umsehen würde, die sich die Arbeit mit ihm teilte.
„Sie brauchen eine Haushälterin!“ rief sie unvermittelt.
„Eine Haushälterin?“ wiederholte er.
„Natürlich, eine, die kocht, wäscht und sämtliche Hausarbeiten erledigt. Bisher hat es genügt, dass einmal wöchentlich eine Putzhilfe vorbeikam, aber wegen Isabelle brauchen Sie jetzt ständig jemanden. Und wenn Sie Glück haben, kann die Haushälterin auch noch gelegentlich als Babysitter einspringen. Billig ist das natürlich nicht, aber es lohnt sich bestimmt.“
„Das ist eine gute Idee“, bestätigte Nathan. „Sobald ich Zeit habe, gebe ich eine Anzeige auf oder rufe bei einer Vermittlungsagentur an.“
„Ich mache das für Sie, Mr. McCloud.“ Irene kam gerade mit seiner Aktentasche herein. „Ich habe Verbindungen zu mehreren Agenturen für Haushälterinnen. Tut mir Leid, dass ich schon wieder etwas mitgehört habe. Ich habe bei Miss Thelma angerufen und erwarte in Kürze einen Rückruf. Dann wird sie zu hören bekommen, wie ich über ihr Verhalten denke, vor allem im Hinblick darauf, dass Sie Rechtsanwalt sind.“
„ja, also…“ setzte Nathan an.
Irene hob mahnend den Zeigefinger. „Jetzt müssen Sie aber los, Mr. McCloud. Sie wissen doch, wie sehr sich Richter Coleman ärgert, wenn jemand zu spät kommt. Keine Sorge, ich kümmere mich hier schon um alles.“
Caitlin scheuchte ihn lächelnd hinaus. „Was stehen Sie noch herum? Los, los!“ Er wirkte sehr nachdenklich, als er den Raum verließ.
Irene schüttelte den Kopf. „Wie kann eine Mutter ihren Sohn in einer solchen Lage nur im Stich lassen, ganz gleich, was vorher alles
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