Caitlin, du bist zauberhaft
geschehen ist?“ bemerkte sie. „Ich mische mich ja normalerweise nie ins Privatleben meiner Arbeitgeber ein…“
„Natürlich nicht“, bestätigte Caitlin und war von ihrer empörten Büroleiterin geradezu fasziniert.
„… aber wenn es bei uns im Büro glatt laufen soll, muss ich ihm eindeutig helfen, Ordnung in sein Leben zu bringen – im Büro und daheim.“
„Nathan wird Ihnen sehr dankbar sein“, behauptete Caitlin und amüsierte sich insgeheim über die Situation. „Meinen Sie wirklich, dass Sie eine Haushälterin für ihn finden?“
„Aber ja. Das wäre vielleicht sogar eine Aufgabe für meine Schwester Fayrene Tuckerman. Sie hat sich zwar vor einigen Jahren zur Ruhe gesetzt, aber ihr Mann ist letztes Jahr gestorben, und daher hat sie nun viel Zeit. Sie ist sehr tüchtig, und sie mag Kinder. Ich rufe sie gleich an und frage, ob sie interessiert wäre.“
„Ihre Schwester? Ach, Irene, vielleicht…“
Doch die Büroleiterin war bereits fort.
Nathan verlor in geradezu unheimlichem Tempo die Kontrolle über sein Leben. Als er am Nachmittag erschöpft von einer frustrierenden Gerichtsverhandlung ins Büro kam, erfuhr er, dass Isabelle in der Vorschule eingeschrieben war und er nun eine Vollzeit-Haushälterin beschäftigte, die noch dazu Irene Mitchells Schwester war.
„Sagen Sie bitte sofort, dass das nur ein Scherz ist!“ flehte er Caitlin an. Er stand in ihrem Büro und lehnte sich an die geschlossene Tür. „Irene hat mir nicht ernsthaft ihre eigene Schwester als Haushälterin verschafft!“
Caitlin schloss die Unterlagen über die Scheidung, an der sie arbeitete, und betrachtete ihn mitfühlend.
„Ich wollte Irene dazu bringen, auf Sie zu warten, aber sie hat keinen Grund gesehen, Zeit zu verschwenden. Sie meinte, Sie könnten ihre Schwester ja für eine Probezeit einstellen, und wenn es nicht klappt, suchen Sie sich eine andere.“
„Ja, klar, als ob ich es jemals wagen würde, Irenes Schwester zu entlassen! Stellen Sie sich vor, diese Frau ist ähnlich wie Irene!“
„Ich glaube eher, die Probezeit bezieht sich auf Sie“, bemerkte Caitlin belustigt. „Falls Fayrene Tuckerman Sie nicht mag, kann sie jederzeit gehen.“
„Wie kommt Irene überhaupt auf die Idee, für mich eine Haushälterin einzustellen?“ fragte Nathan frustriert.
„Sie will Ihnen bei den Aufgaben helfen, für die Sie keine Zeit haben. Irene ist eben eine äußerst tüchtige Büroleiterin.“
„Das klappt so nicht. Sie müssen etwas unternehmen.“
„Ich?“ Allmählich ärgerte sich Caitlin.
„Genau. Sie haben mich in diese Lage gebracht.“
„Und wie kommen Sie darauf?“
„Sie haben Irene eingestellt.“
„Das ist doch…“ Caitlin sah ihn gereizt an. „Ich bemühe mich nur, die Kanzlei am Laufen zu halten.
Sie waren es doch, der für Schwierigkeiten gesorgt hat.“
Natürlich hatte sie Recht, und sie traf überhaupt keine Schuld. Bisher hatte sie ihm nur geholfen. „Es tut mir Leid“, versicherte Nathan und kam näher.
„Sie sollten sich wirklich entschuldigen. Ich habe Irene eingestellt, weil Sie mir nicht bei den Vorgesprächen mit den Bewerberinnen geholfen haben. Ich halte sie auch weiterhin für eine großartige Büroleiterin. Sicher, sie schießt manchmal übers Ziel hinaus, aber sie meint es gut und will nur helfen.“
„Stimmt, ich bin ein Dummkopf, aber trotzdem…“
„Ich verstehe ja, dass es im Moment für Sie schwierig ist, aber Irenes Schwester ist vermutlich eine großartige Haushälterin.“
„Genau das befürchte ich ja. Wahrscheinlich werde ich mein eigenes Haus nur noch mit Zittern und Zagen betreten, weil ich Sorge habe, Schmutzspuren auf dem Teppich zu hinterlassen.“
„So schlimm wird es schon nicht werden.“
Nathan fand, dass Caitlin nicht besonders zuversichtlich klang, und das beunruhigte ihn. „Begleiten Sie mich beim ersten Zusammentreffen?“
„Nathan, Sie sind doch schon ein großer Junge. Es ist wirklich nicht nötig…“
„Ich brauche Sie aber!“ Das klang wesentlich ernster als beabsichtigt. „Jedenfalls wäre ich Ihnen sehr dankbar für Ihre moralische Unterstützung.“
Nach kurzem Zögern lenkte Caitlin seufzend ein. „Also gut, wann?“
„Laut Irene kommt ihre Schwester heute Abend um sechs zu mir.“
„Gut, ich habe zwar später am Abend ein Treffen mit einem Mandanten, aber das ist erst um acht. Da bleibt mir genug Zeit, Ihnen das Händchen zu halten, während Sie Ihre neue Haushälterin kennen lernen.“
Das war zwar
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