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Calendar Girl

Titel: Calendar Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Hille
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rau und kralle meine Nägel in seinen Rücken. Sie sind eher kurz, das dürfte er kaum merken, aber er zuckt und gehorcht.
    Wir sind beide so erhitzt, dass es beinahe enttäuschend schnell geht. Ich komme kurz und heftig, und ein paar Atemzüge später höre ich ihn stöhnen, er setzt mich behutsam ab sinkt für einen Moment schwer gegen mich. Es war nicht das ganz große Feuerwerk, aber es hat Spaß gemacht, und das sage ich ihm auch, als sein Blick wieder klar ist. Also, nur, dass es Spaß gemacht hat, nicht das andere. Ich will ihn ja nicht demütigen.
    Er lächelt mich an und greift an mir vorbei, um das Wasser wieder anzudrehen. Wir seifen uns gegenseitig ein, kichernd wie Teenager. Ich bin sehr entspannt und gut gelaunt und merke jetzt erst, dass ich in den letzten Tagen ziemlich schlecht drauf gewesen bin.
    Wir trocknen uns ab, ziehen uns an und beobachten uns dabei. Er ist wirklich ein gut aussehender Mann, es ist eine Freude, ihn zu betrachten. In seinen Augen sehe ich ein ähnliches Vergnügen an meinem Körper. Ich lächele ihn an, er lächelt zurück. Wow, es wäre schön, wenn das hier eine Weile Bestand hätte. Keine Verpflichtung, nur Vergnügen. Er ist nicht verheiratet, aber ist er auch Single? Ich glaube schon. Ich will ihn das jetzt nicht fragen, das kann ich nebenbei mal bei einem unserer Läufe aus ihm rausholen. Ich bin nicht mehr scharf auf was Festes, meine Erfahrungen sind nicht allzu angenehm, was das angeht. Aber vielleicht denkt er ja ganz genauso - die Reihe meiner Vorgängerinnen, die ihn trainiert haben, lässt das vermuten.
    »Kann ich dir noch irgendetwas anbieten?«, fragt er mich, als wir mit dem Aufzug hinauffahren. Er hat immer noch feuchte Haare und ich muss mich bremsen, ihn nicht zu kraulen. Das, was da unten passiert ist, sollte auch dort bleiben, so lautet die unausgesprochene Vereinbarung. Wenn ich mit ihm wieder am Tageslicht bin, bin ich nichts weiter als seine Personal Trainerin.
    »Nein, danke«, sage ich höflich. »Ich habe gleich noch einen Termin.«
    Er nickt gleichmütig und bringt mich zur Tür, ganz der Gentleman, und gibt mir zum Abschied einen züchtigen Kuss auf die Wange. Ich finde ihn süß und gehe sehr beschwingt nach Hause.

13
    Fokko brütete über den Fotos für den Kalender. Die Serie, die er von Caro für den »Düsseldorfer« geschossen hatte, wäre perfekt gewesen für das fehlende Monatsbild. Aber die Bilder waren wahrscheinlich schon im Druck und er konnte sie schlecht zurückfordern.
    Er schabte sich über die Wange, die sich unter seinen Fingern seltsam anfühlte. Es war ein verdammter Fehler gewesen, Caro zu fotografieren, Notlage hin oder her. Er hatte es während der gesamten Zeit ihrer Freundschaft vermieden, sie vor seine Linse zu holen und durch den Sucher und auf dem Display mit seinem Fotografenblick zu sezieren. Er hatte doch geahnt, was daraus entstehen würde. Seine Besessenheit, diese vollkommen kranke Fixierung auf eine junge Frau, die ganz offensichtlich kein Interesse daran hatte, ihre Freundschaft gegen eine intimere Beziehung zu tauschen, weckte nun alle Dämonen wieder auf, von denen er gehofft hatte, sie seien lange beerdigt und zu Staub zerfallen. Nun hoben sie ihre hässlichen Köpfe und grinsten ihn an. Hallo, Fo, alter Junge. Wir haben dich vermisst.
    Er stöhnte und legte das Gesicht in die Hände. »Reiß dich zusammen«, murmelte er. »Dein Job wartet.« Er legte die Hände flach auf den Tisch und zwang seinen Atem zur Ruhe. Sein Blick wanderte über die ausgelegten Bilder. Die Monate Januar bis Mai lagen schon seit einer Woche in der Agentur, sie waren abgesegnet, Haken drunter. Juli bis Dezember wurden gerade gesichtet, aber er kannte den Kunden, die Fotos würden anstandslos durchgehen. Also blieb der Juni. Caro.
    Er lehnte sich zurück, sah zur Decke und griff nach dem Glas, das er hinter sich auf dem Regal abgestellt hatte. Der herbe, rauchig-süße Geruch kitzelte seine Nase und seinen Gaumen. Er trank und spielte im Kopf die Möglichkeiten und Szenarien durch, die er sich für den Juni zurechtgelegt hatte. Der Mai war Silke, eine blonde, zarte Schönheit, die er wie eine ätherische Elfe inszeniert hatte, zwischen Blumen und Schmetterlingen. Nicht sein Geschmack, aber die Agentur war begeistert gewesen.
    Im Juli posierte Franca, üppig, brünett, mit einer trägen Sinnlichkeit. Er hatte sie barock inszeniert, wie eine Maitresse des Sonnenkönigs.
    Juni. Die kleine, dunkelhäutige, muskulöse Carlotta. Er brauchte

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