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Calendar Girl

Titel: Calendar Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Hille
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noch sein zustimmendes Murmeln, dann schlafe ich schon.
    Seine Stimme weckt mich. Er spricht leise und klingt ärgerlich und überrascht gleichzeitig. »Ja, aber ungern«, höre ich ihn sagen. »Ich wollte heute wirklich nicht reinkommen. Meine Güte, Steffen, hätte das nicht Zeit bis morgen?« Dann schweigt er. Ich blinzele durch die Wimpern und sehe, dass er telefoniert. Seine Miene ist finster. Er seufzt und blickt seine Hand an, die fest geballt auf dem Oberschenkel liegt. Ich höre das leise Quaken der Stimme am anderen Ende der Leitung. »Gut«, unterbricht er schroff seinen Gesprächspartner. »Halt die Luft an, ich habe ja schon gesagt, dass ich komme. Ich bin in zwanzig Minuten ... ja. Bis dahin wird er sich ja wohl gedulden können. Er kann ja ein bisschen rumschnüffeln.« Ohne ein weiteres Wort beendet er das Gespräch und murmelt einen unterdrückten Fluch.
    Ich strecke mich und gähne, um anzuzeigen, dass ich wach bin. »Entschuldige, dass ich dir hier einen vorschlafe«, sage ich.
    Er dreht sich zu mir und ich sehe keine Spur mehr davon, dass er sich geärgert hat. Er beugt sich über mich, küsst mich, dass mir die Luft wegbleibt und streichelt meine Brüste. »Ich muss mich entschuldigen«, sagt er. »Ich muss kurz weg. Magst du hier bleiben? Ich lasse dir von Annelie etwas zu essen bringen, wenn du möchtest. Du kannst dich hier frei bewegen, auch oben. Es tut mir leid, wirklich. Oder soll Jay dich nach Hause fahren?«
    Ich sehe in sein ehrlich betrübtes Gesicht und lege meine Hände darum, um ihn zu küssen. »Geh nur«, sage ich. »Ich werde einfach noch eine Runde schlafen, dann bin ich frisch und ausgeruht für dich, wenn du wiederkommst.«
    Er erwidert meinen Kuss und steht auf. »Ich bin schnell wieder zurück«, verspricht er.
    »Was gibt es denn so Dringendes?«, frage ich der Form halber - nicht, dass es mich wirklich interessiert.
    Er knöpft sein Hemd zu und zuckt die Schultern. »Ein Polizeibeamter will mich zu einem unserer Modelle befragen. Sie hatte anscheinend einen Unfall.«
    Mit einem Mal bin ich vollkommen wach. »Ich habe heute morgen in der Zeitung gelesen, dass ein Fotomodell umgebracht worden ist. Ist es das?«
    Er nickt, Unbehagen im Gesicht und in der Miene. Ich lege die Hände vor dem Mund, eine theatralische Geste, die ich von mir nicht kenne - aber ich bin wirklich erschrocken. »Philipp, wie grässlich! Kanntest du sie?«
    Er schüttelt den Kopf. »Nur als Bild«, sagt er. »Ich weiß auch nicht, was die Polizei von mir wissen will, wahrscheinlich überprüfen sie alle ihre Kontakte.« Sein Lächeln wirkt gezwungen. »Mach dir keine Gedanken. Soll ich Annelie bitten, dir einen Imbiss zu bereiten?«
    Ich habe keinen Hunger. Außerdem habe ich keine Lust, mich von seiner Haushälterin bedienen zu lassen, die mich immer böse ansieht, wenn ich ihr über den Weg laufe. Keine Ahnung, was sie gegen mich hat, ich habe kaum mehr als drei Worte mit ihr gewechselt. Wahrscheinlich ist sie eifersüchtig.
    Ich rolle mich auf dem Bett zusammen und versuche wieder einzuschlafen. Aber natürlich bin ich jetzt hellwach und kribbelig. Eine Dusche? Ein bisschen durch die Schränke des Zimmers schnüffeln und nachsehen, was Philipp hier alles an Spielzeug versteckt? Er hat gesagt, dass ich mich umsehen darf, also werde ich das auch ungeniert tun.
    Nach der Dusche bin ich so frisch, dass ich ernsthaft überlege, eine kleine Runde auf Philipps Geräten zu trainieren. Ich schlendere durch den Raum, knie mich neben das Bett und schiebe eine der Schranktüren auf. Der Inhalt ist der Erwartete: Spielzeug in allen Größen, Farben, Formen und Materialien. Ich grinse und sehe mir alles genauestens an. Es sind Gerätschaften darunter, deren Verwendungszweck mir nur bei längerem Nachdenken einfällt. Der gute Philipp ist ein verdammter Fetischist. Mein erster in der Sammlung. Ich wundere mich, dass er mir noch keine diesbezüglichen Avancen gemacht hat - vielleicht, weil ich ihm gesagt habe, dass ich es nicht hart mag?
    Ich lasse eine kleine Lederpeitsche durch meine Finger gleiten. Sie läuft in viele, dünne Riemen aus, und als ich probeweise damit auf meinen Schenkel schlage, tut es gar nicht mal so weh, es ist eher sogar angenehm. Das gleiche Instrument hat er auch mit weichen Ausläufern aus Gummi, deren Schlag einem Streicheln gleicht. Ich lecke mir über die Lippen und lege beide Peitschen demonstrativ gekreuzt aufs Bett. Hübsch.
    Die festen Peitschen schiebe ich schnell wieder in den

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