Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators
Hengst eine Stute deckte. Dieser Drang in ihrem Inneren war etwas Natürliches und Bezwingendes, das eine ganz eigene, ursprüngliche Großartigkeit besaß.
Ihre Hände glitten über seinen Körper mit einem rätselhaften Wissen, von dem sie nicht geahnt hatte, dass sie darüber verfügte.
Jamie küsste sie wieder und wieder; sie drängten sich so nahe aneinander, dass Abigail fast glaubte, die Theorie der Selbstverbrennung könnte durchaus zutreffen. Seine Hände und sein Mund glitten wieder tiefer hinab und gelangten zu Stellen, die so empfindsam waren, dass Abigail kaum noch zu atmen vermochte. Sie fühlte seine Berührung überall; jeder Zentimeter ihres Körpers erwachte gleichzeitig zum Leben. An ihrem Knie, ihrer Wade, dem Fußgelenk und ... ihrem Fuß verweilte seine Hand einen Moment, und Abigail versuchte ihm zu erzählen, was sie fühlte, doch für Worte gab es jetzt keinen Raum; was sich ihren Lippen entrang, ähnelte eher einem wilden Schrei.
Abigail merkte, dass sie jetzt keinen Lehrer, sondern Instinkt benötigte. Sie berührte Jamies starken, narbenbedeckten Körper und versuchte ihm zu zeigen, wie es in ihrem Herzen aussah, und er reagierte mit unverstelltem Entzücken. Der zugleich harte und glatte Körper war für sie ein Wunder; sie ergab sich ihm und der wissenden Zärtlichkeit seiner Liebkosung. Als sie sich vereinigten, schrie sie leise auf und barg das Gesicht an J amies Schulter, weil der süße Schmerz und das Wunder ihres ersten Liebesaktes sie überwältigten.
„Ist mit dir alles in Ordnung, Liebste?“ Er flüsterte ihr Beruhigendes ins Ohr, was sie indes kaum hörte, weil ihr Herz allzu laut in ihrem Kopf zu schlagen schien.
„Ja“, antwortete sie. „Jetzt ist alles in Ordnung.“ Allein von ihrem Instinkt geleitet, bewegte sie sich unter ihm. Das Mondlicht vom Fenster her spielte auf seinen Schultern, die ein wenig bebten, während er sich ihren Bewegungen mit langsamem Rhythmus anglich. Auf seine Art war Jamie ein noch größeres Wunder als der Nachthimmel, der sich voller Träume und Rätsel endlos und verführerisch über ihr spannte.
Sie hatte das merkwürdige Gefühl, dass jeder Augenblick, in dem sie mit Jamie zusammen gewesen war, hierzu hatte führen müssen. Das fing schon an in jenem Moment, da er sie bei der Wil kes-Hochzeit in den Armen hielt, setzte sich dann fort mit viel Gelächter und Spötteleien und ging über die absurden Lektionen weiter bis hin zu dem verführerischen Unterricht in der Kunst des Küssens und Flirtens. Alles das schien nur den Zweck zu erfüllen, sie hier in sein Bett, in seine Arme zu führen.
Abigail schloss die Augen, und die Farben der sieben Himmel drehten sich in ihrem Geist - Smaragdgrün, Ringelblumenorange, Silberweiß und alle anderen, bis sie schließlich nur noch das strahlende Licht sah. Und dann gab es keine Farben mehr, nicht einmal einen zusammenhängenden Gedanken, sondern nur einen Wirbel der Gefühle, während Jamie Abigail an den Ort führte, wo die Sterne geboren wurden.
In den langen Momenten danach lagen sie beide reglos da, und nur das Atmen war zu hören. Nach dieser kurzen Stille legte er sich neben sie und zog sie zu sich heran.
Darüber wird also so viel Aufhebens gemacht, dachte Abigail und fand es immer schwieriger, klar zu denken. Kein Wunder, dass niemand darüber sprach: Es gab einfach keine Worte für diese himmelstürmende Freude.
Das hereinfallende Mondlicht beleuchtete Jamies Gesicht, das ein wenig benommen und viel verletzlicher wirkte als je zuvor.
„Hast du etwas?“ fragte sie flüsternd.
„Bei dir fühle ich mich wie ein anderer Mensch“, antwortete er.
Sie seufzte glücklich und strich schläfrig tastend über seine Brust. „Ich glaube, ich habe gerade einen neuen Himmelskörper entdeckt.“
„Du solltest lieber deine Zeit auf dem Dach verbringen und nach Kometen Ausschau halten.“
„Jamie...“
„Abby
Sie hatten beide gleichzeitig gesprochen, und Abigail lachte ein wenig angespannt. „Irgendetwas geschieht mit uns. Diese Zeit mit dir zusammen bedeutet mir mehr, als du dir vorstellen kannst.“ Im Halbdunkel sah sie ihn die Stirn runzeln. Schnell redete sie weiter, ehe er sie zu unterbrechen vermochte. „Du zeigtest mir so viel, Jamie. Du lehrtest mich, stets mein Bestes zu zeigen, doch nun erkenne ich, dass ich das nur dann kann, wenn ich bei dir bin, weil ein weiterer Wechsel der Zuneigung erfolgt ist.“
Jamie erstarrte, und Abigail merkte, dass er sich für Kommendes
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