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Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Titel: Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
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er.
    „Das ist der Türklopfer“, stellte Rowan fest, als er das entsprechende Geräusch vernahm. „Ich sehe eben nach, wer gekommen ist.“ Als er hinausging, ließ er einen Wäschezettel fallen, der das Datum von vor zwei Jahren trug. Zusammen mit dem Apfelgriebs warf Jamie ihn in den Abfalleimer und wischte sich die Hände an einem Tuch ab. Zu seinen Eigenheiten gehörten beispielsweise Reinlichkeit und Ordnung, doch damit würde er sich auf sein eigenes Zimmer beschränken und im Übrigen einfach die Augen schließen müssen.
    Als er Stimmen im Salon unten hörte, ging er auf den Flur und schaute übers Geländer hinab, um festzustellen, wer geklopft hatte. Abigail Cabot war die Besucherin.
    Sie trug noch dasselbe schlichte braune Kittelkleid wie heute Morgen, war ansonsten jedoch wie verwandelt. Als sie und ihre Schwester ihn mit Rowan bekannt gemacht hatten, war sie heiter, beinahe übermütig gewesen, und als der Brief von Leutnant Butler eintraf, hatte sie gestrahlt wie die helle Sonne am Mittag. Jetzt hingegen sah sie aus wie ein verschrecktes Vögelchen, und als sie dem Professor irgendetwas zuflüsterte, ging ihr Blick verstohlen hin und her. Jamie überlegte, was das bedeuten könnte.
    „Hallo, Miss Abigail“, rief er, setzte sein bestes Lächeln auf und stieg die Treppe zu ihr hinunter. „Ich bin gerade beim Auspacken.“ Sie warf ihm einen Blick zu, versuchte jedoch, sich den Kummer, der sich in ihren beeindruckenden Augen spiegelte, nicht anmerken zu lassen. „Wie schön, Mr. Calhoun. Ich hoffe, Sie werden sich hier wohl fühlen.“
    „Kommen Sie. Helfen Sie mir beim Auspacken.“
    „Ich werde nicht...“
    „Gewiss werden Sie.“ Ohne auf Schicklichkeit zu achten, fasste er ihre Hand und zog Abigail die Treppe zu seinem Zimmer hinauf. Sie sträubte sich und stolperte ein wenig auf den Stufen, doch er ging etwas langsamer und zog sie mit sich. „Rowan war zwar sehr hilfreich, doch ich vertraue seinem Organisationstalent nicht recht.“
    Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. „Sie haben ja nicht lange gebraucht, um das festzustellen.“ Sie bückte sich, hob einen Stapel Bücher auf und trug sie zu den an der Wand befindlichen Regalen. Während sie die Bücher einräumte, ordnete sie sie nach Themen und Autoren. Plötzlich hielt sie inne. „Platos Politeia! Schon seit Jahren habe ich davon keine Ausgabe mehr gesehen.“
    „Die meisten Leute, die ich kenne, haben davon überhaupt noch keine gesehen.“
    „Die Schriften des Epiktet, Maß für Maß, der Heilige Thomas von Aquin, Rousseau, Francis Bacons ,Novum Organum“ Sie sortierte weitere Bücher ein und las dabei die Titel mit einer derartigen Verblüffung, dass Jamie es schon fast als beleidigend empfand.
    „Weshalb sind Sie so überrascht? Ist es so erstaunlich, dass jemand aus den Niederungen der Chesapeake Bay lesen kann?“
    „Nicht dass er es kann, sondern dass er es auch tut“, berichtigte sie. „Entschuldigen Sie meine Offenheit, doch die meisten der Abgeordneten aus der Plantagengesellschaft, die mir begegnet sind, haben sich nie die Mühe gemacht, sich eingehend mit den Gesetzesvorlagen zu beschäftigen.“
    „Nein?“
    „Sie waren mehr daran interessiert, Gesetze auf den Weg zu bringen, welche es ihnen ermöglichten, so weiterzumachen, als hätten die Südstaaten niemals den Krieg verloren.“
    Jamies Beweggrund, in den Kongress zu gehen, war ein völlig anderer, doch er musste aufpassen, dass er sich nicht verriet. „Sagen Sie mir, vertritt jeder in der Hauptstadt Ihre Meinung? Auch Ihr Vater?“
    Mit steigender Erregung nahm sie ihre Arbeit wieder auf. „Wenn Sie es unbedingt wissen müssen - mein Vater und ich teilen nur wenige politische Ansichten. Ich kann mir vorstellen, dass es Ihnen um seine Unterstützung für die Chesapeake-Eisenbahn geht, richtig?“
    „Wie kommen Sie darauf?“
    „Solange ich lebe, ist mein Vater Senator. Ich verstehe auch ein, zwei Dinge von der Politik. Den Kongressabgeordneten aus den Südstaaten geht es um verbesserte und erweiterte Eisenbahnstrecken, welche größeres Wachstum versprechen. Und wie bequem es doch wäre, wenn die Regierung das bezahlen müsste statt der Eisenbahngesellschaften, der Landeigentümer und jener, die diesen Dienst nutzen!“
    „Miss Cabot, ich kam nicht her, weil ich es bequem haben wollte.“ Jamie setzte seine eigene Arbeit fort, indem er Papiere und Korrespondenzen auf dem Schreibtisch in der Ecke ordnete. In die Politik zu gehen, das ist keine gute

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