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Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Titel: Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
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lange und ernsthaft.
    Jamie nickte zustimmend. „Ich erwarte eine vollständige Metamorphose wie die einer Kaulquappe zur Kröte.“
    Abigail starrte ihn wütend an. „Ungeheuer charmant! Sie haben wirklich Talent für Schmeicheleien.“
    „Teuerste, Sie brauchen keine Schmeicheleien. Sie brauchen Madame!“
    „Sie sind ein Repräsentant der Vereinigten Staaten. Sie sollten ihre Zeit im Repräsentantenhaus verbringen, anstatt sich in mein Leben einzumischen.“
    „Ich habe gestern repräsentiert. Sie hörten ja meine Rede vor dem Haus."
    In der Tat, dachte sie, gab jedoch nicht zu, wie sehr sie diese Rede bewundert hatte.
    „Für die nächsten Tage sieht mein Terminplan nichts Wesentliches vor“, meinte er. „Ich beabsichtige, meine Zeit ausschließlich Ihnen zu widmen.“
    Bei seinen Worten und seinem Blick hatte Abigail das Gefühl, von ihm gestreichelt zu werden. Doch sie hatte keine Zeit, lange darüber nachzudenken, denn Madame führte sie in einen rosa- und golddekorierten Raum neben dem Empfangssalon. Hier befanden sich bodenlange Spiegel an allen Wänden, die so angeordnet waren, dass Abigail sich von allen Seiten sehen konnte und dabei feststellen musste, dass sie nicht nur von vorn, sondern aus jedem Blickwinkel unattraktiv war.
    Madame Broussard klatschte in die Hände und rief scharfe Befehle auf Französisch. Sofort erschienen drei Assistentinnen, und alle redeten gleichzeitig. Abigail verstand nur ein paar Brocken Französisch und vermochte dem Gespräch nicht zu folgen; also hörte sie auch nicht länger zu. Offenbar wollte man sie ohnehin nicht an der Unterhaltung beteiligen. Die Französinnen besprachen sich untereinander, als wären sie Chirurgen, die eine lebensgefährliche Operation vorbereiteten.
    Mr. Calhoun stand mit seiner Limonade in der Tür. Eine der Frauen entfaltete einen seidenen Sichtschirm.
    „Ich glaube wirklich, Sie sollten lieber gehen“, rief Abigail. „Meine Amtskollegen spielen heute Golf, oder sie fischen. Ehrlich, ich glaube, ich habe da die bessere Wahl getroffen“, kam seine Stimme von der anderen Seite des Sichtschirms. „Ich hoffe, Ihre übliche Gewandschneiderin ist nicht beleidigt, weil Sie ihr jetzt zu Gunsten von Madame Broussard untreu geworden sind.“
    „Ich hatte gar keine ,übliche' Gewandschneiderin“, gestand Abigail.
    „Ich weiß.“
    „Woher?“
    „Ich dachte es mir.“
    Abigail hörte, wie ein Zündholz angerissen wurde, und einen Moment später kräuselte sich bläulicher Zigarrenrauch über dem seidenen Sichtschirm. Sie schaute in einen der zahlreichen Spiegel und betrachtete ihr schwarz-weißes Oberteil, in dem sie wie ein Arbeiter aussah. Sie biss sich auf die Lippe. Dieser unverschämte Schuft hatte Recht; sie sah wirklich wie eine Puritanerin aus. Nichts gegen Puritaner, doch der Sohn des Vizepräsidenten würde wahrscheinlich etwas mehr Stil vorziehen.
    Vor kurzem hatte Helena versucht, ihr ein modisches Gewand einzureden, aber herausgekommen war dabei eine rosa und weiße Katastrophe aus Taft, in der Abigail aussah wie die böse Fee aus einem kindlichen Albtraum. Von da an hatte sie sich strikt geweigert, noch einen einzigen Gedanken an ihre Kleidung zu verschwenden.
    Durch den Sichtschirm hindurch tauschten Calhoun und Madame französische Kommentare aus, die sich anhörten wie Gewehrfeuer in einer Schlacht. Nun machten sich die Assistentinnen an Abigail zu schaffen und lösten ihre Knöpfe, Häkchen und Schnürbänder, ehe sie wusste, wie ihr geschah. Als sie schließlich nur in ihrem Unterrock dastand, traten die Frauen zurück und beratschlagten sich untereinander.
    Abigail erschien das Ganze so unwirklich, dass sie vergaß, verlegen zu werden. Dann schleppte man Stoffballen herbei, die sie nun neugierig betrachtete. Dies waren nicht die bonbonfarbenen Taftstoffe oder der Tüll, in denen sie immer so albern aussah, sondern Seide von der Farbe eines sonnendurchfluteten Sees, indigofarbener Satin, der schwarz und mitternachtsblau changierte, sowie Rohseide in der Schattierung des Sonnenaufgangs - alles Farben, die in der Natur vorkamen und die nicht in einem Labor entstanden waren.
    Zwar hatte man sie nicht nach ihrer Meinung gefragt, doch Abigail fand die Stoffe einfach wunderhübsch. Jemand hob das Material über den Sichtschirm, damit Mr. Calhoun es betrachten konnte, und der besah sich jeden einzelnen Ballen mit dem Ernst eines Bundesrichters.
    Die Frauen schoben nun auf dem Zeichentisch einen Katalog mit konventionellen

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