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Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Titel: Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
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Absicht und ein wenig Kreativität. Und von beidem haben wir zwei jede Menge.“
    „Einen Mann kann man ebenso wenig zur Liebe zwingen, wie man eine Sonnenblume davon abhalten kann, sich immer der Sonne zuzuwenden. Die Natur hat uns gewisse Triebe geschenkt, und das ist der Grund, weshalb man von der Magie der Liebe spricht.“ „Einspruch! Liebe ist eine Wissenschaft wie die Astronomie.“ Abigail lachte laut und spöttisch auf. „Sie machen sich ja schon wieder lächerlich.“
    „Nicht doch. Das Werben ist schlicht eine animalische Balz und hat nichts mit Magie zu tun. Lassen Sie uns einen Handel schließen, Abby.“ Er hielt ihren Blick gefangen; langsam machte ihm das Ganze wirklich Spaß. „Sie helfen mir, die Unterstützung Ihres Vaters gegen die Eisenbahngesellschaften zu gewinnen, und ich zeige Ihnen dafür, wie Sie sich unwiderstehlich machen können.“
    „Ich - unwiderstehlich?“ Sie lachte aufs Neue. „Da hätten Sie aber viel zu tun!“
    Jamie zog Abigail die kleine Aster aus dem Mieder und steckte sie ihr hinters Ohr. „Sie sind bereits auf dem besten Weg dorthin!“ „Und wie wurden Sie eigentlich zu einer solchen Autorität auf dem Gebiet der Herzensangelegenheiten?“
    „Ach Liebes“ - er lächelte anzüglich - „wenn ich Ihnen das sagte, würde ich mich schuldig machen, die Moral einer Dame zu korrumpieren.“

11. KAPITEL
    W ie konnte ich nur diesem wahnwitzigen Handel zustimmen? Ich hätte es besser wissen müssen, als mein Vertrauen in einen Mann zu setzen, der mit einem
    Rennpferd namens Sultan in den Kongress reitet.“
    An der Kreuzung M Street und Virginia Avenue betrachtete Abigail skeptisch den Damenmodesalon, dessen Aushängeschild eine schwarze Silhouette in Form einer Garnspule sowie den Namenszug „Madame Broussard - Moderne Mode für die Dame“ zeigte.
    In der Schaufensterscheibe spiegelte sich Jamie Calhouns Schmunzeln. „Erstens lautet sein Name gar nicht Sultan, sondern Oscar, doch ich wollte die Leute beeindrucken, und zweitens handelt es sich um ein Rennpferd im Ruhestand. Zu seiner Zeit war Oscar ein Champion, aber jetzt ist er mein Lieblingstier. Er frisst den ganzen Tag Hafer und macht den Deckhengst für eine Anzahl Stuten, die einen wirklichen Sultan vor Neid erblassen lassen würden.“
    Abigail schnaubte, schürzte missbilligend die Lippen und wandte sich ab.
    „Und nun geben Sie wieder Missfallen vor!“ sagte Jamie scheinbar ärgerlich. „Dabei steht Ihnen das gar nicht.“
    „Woher wollen Sie wissen, dass ich das nur vorgebe?“
    Jamies Lächeln wurde noch breiter. „Ich habe Ihren Brief an Butler gelesen. Zu diesem Zeitpunkt war ich zwar betrunken, doch ich werde nie vergessen, dass Sie sich dazu bekannten, eine sinnliche Natur zu sein.“
    Abigail ballte die Fäuste, und ihre Wangen glühten. „Das heißt noch lange nicht, dass mich Hinweise auf das Geschlechtsleben von Pferden nicht beleidigen.“
    „Selbstverständlich sind Sie nicht beleidigt. Sie sind doch Naturwissenschaftlerin und würden niemals Anstoß an natürlichen Vorgängen nehmen. Das wäre ja so, als nähmen Sie Anstoß an den Bewegungen der Planeten.“ Er legte ihr die Hand an die Taille. „Kommen Sie. Madame Broussard wartet.“
    Abigail sträubte sich.
    „Was ist denn nun schon wieder los?“ fragte er ein wenig unwillig.
    „Ich versuche festzustellen, was ich eigentlich tue. Ich betrachte mich als selbständige Frau, und dennoch denke ich nur daran, wie ich es meinem Vater recht machen und einem Mann gefallen kann, der kaum weiß, dass ich überhaupt existiere.“
    „Sie wären nicht Abigail, wenn Sie sich nicht ständig hinterfragten. Sehen Sie es einmal so: Was könnte Ihnen schlimmstenfalls passieren, falls Sie tatsächlich versagten?“
    „Demütigung, gesellschaftliche Achtung, unverhohlene Verachtung.“
    „Hat die Angst vor einem Fehlschlag Sie jemals davon abgehalten, ein wissenschaftliches Experiment durchzuführen? Natürlich nicht. Sehen Sie, Sie waren doch hiermit einverstanden. Und wenn Butler Sie das nächste Mal sieht, werden ihm die Augen aus dem Kopf fallen.“
    „Ich begehe einen schrecklichen Fehler“, beharrte sie. „Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe.“ Das war natürlich eine Lüge. Sie wusste es sehr wohl. Denn sie begehrte Boyd Butler, in den sie verliebt war, seit sie beide die Tanzstunde besucht hatten.
    Das Problem bestand darin, dass sie tollpatschig geblieben war, während der Leutnant zu einem jungen Gott herangewachsen war.

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