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Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Titel: Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
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dabei die vielen Vorteile der Eisenbahnexpansion in diesem Staat. Jahrelang hat man sich wärmstens für die Ausdehnung nach Westen eingesetzt, doch wenn wir uns um unseren eigenen Staat bemühen sollen, wollen wir nicht investieren. Das muss anders werden.“
    Jamie nickte höflich. „Deswegen kam ich ja nach Washington - um die Dinge zu ändern.“ Er deutete auf die ausgedehnten, dunstverhangenen Felder, auf denen hier und da noch Korngarben standen. In der Ferne mühte sich ein Farmer mit dem von einem dürren Maultier gezogenen Pflug ab, während seine Kinder hinter ihm herumtollten.
    Jamie hätte sich kein besseres Anschauungsmaterial für den Senator wünschen können; so sah das amerikanische Leben auf der niedrigsten Ebene aus.
    „Dieser Mann dort gehört genauso zu Ihrem Wahlvolk wie die Eisenbahngesellschaften“, sagte Jamie. „Und sogar noch mehr. Die Eisenbahnen werden von Industriellen aus Pennsylvania und New York betrieben. Dieses Land hier wird von den Menschen aus Virginia bearbeitet. Und nun erklären Sie mir, welchen Nutzen die Eisenbahn für sie haben sollte.“
    Cabot lehnte sich in seinem Ledersitz zurück und legte die behandschuhten Hände über seinen Knien zusammen. „Ich bewundere Ihren Ehrgeiz, Mr. Calhoun, doch ich möchte Sie daran erinnern, dass Politik ein kompliziertes Geschäft ist. Allianzen sind etwas sehr Zerbrechliches; sie ändern sich mit der Windrichtung, und man muss sie mit Feingefühl und Geschick aufbauen.“
    „Ein ausgezeichneter Rat, Sir.“ Jamie bemühte sich, nicht in den gleichen gönnerhaften Ton zu verfallen. „Ich freue mich, an Ihrer Weisheit und Erfahrung teilhaben zu können.“
    Abigail hielt sich ein Spitzentuch vor den Mund, um einen Aufschrei zu ersticken.
    „Ich hoffe, du bist nicht gegen Seeluft allergisch.“ Ihr Vater blickte sie finster an.
    „Nicht doch.“ Sie sah aus, als hätte sie sich am liebsten unter den Polstern verkrochen. „Es ist nur ein wenig stickig hier drinnen.“
    Jamie hätte sie in diesem Augenblick am liebsten erwürgt. „Nur keine Sorge, Miss Cabot“, beruhigte er sie. „Wir sind gleich da.“
     
    Jamies Gäste reagierten auf Albion, wie er es erwartet hatte - mit angemessener Bewunderung. Das Haus lag auf einer leichten Anhöhe am Meer und war eingetaucht in das geheimnisvoll anmutende Licht der See, das typisch war für die Chesapeake Bay. Hier hatte er seine Kindheit verbracht.
    Immergrüne Eichen bildeten einen Baldachin über der langen, geraden, zum Haupthaus führenden Auffahrt. Zu beiden Seiten dehnte sich von endlosen weißen Zäunen eingerahmtes Weideland, das sich über die sanften Hügel bis hinunter ans Meer zog.
    Stuten und Jährlinge, die über die höher gelegenen Weiden tollten, hoben den Kopf, als sie den Geruch und die Geräusche der herankommenden Kutschpferde wahrnahmen.
    Der Kutscher lenkte den Wagen bis vors Haus. Die mit zerkleinerten Austernmuschelschalen bestreute Auffahrt knirschte unter den eisenbeschlagenen Rädern.
    Zwei Diener kümmerten sich um die Gäste. Freundlich, aber auch unterwürfig klappten Seamus und Will die Wagenstufen heraus und halfen den Damen beim Aussteigen. Helena lächelte anerkennend über das altmodische Verhalten der Diener, denen bei ihrem Anblick der Mund offen stehen blieb. Wie nicht anders zu erwarten, ließ sich Abigail beim Aussteigen kaum helfen.
    Jamie beobachtete sie, wie sie den Kopf zurücklegte und mit einer Hand ihren Hut festhielt, um Albion zu betrachten. Das imposante Gebäude mit den hohen Fenstern, den schlanken Säulen, die den Eingang flankierten, und der den Linien eines antiken griechischen Tempels nachempfundene Ziergiebel - all das spiegelte sich in ihrem erstaunten Blick.
    „Das ist also Ihr Familienbesitz“, bemerkte sie. „Ein sehr hübsches Anwesen.“
    Rowan strich sich über den Bart und sah sich die handgeschnitzte Verzierung an, die sich über die gesamte Länge der Veranda zog. „Ich sollte Ihnen eine höhere Miete berechnen, Calhoun.“ In diesem Moment öffnete sich die Vordertür, und Jamies Eltern erschienen. Kerzengerade standen sie da. Sein Vater trug einen maßgeschneiderten Gehrock mit dazu passender, eleganter Hose, und seine Mutter sah in dem Gewand aus goldfarbenem Satin hinreißend aus. Die beiden lächelten ihnen ein herzliches Willkommen zu, und keinem der Gäste schienen die winzigen Details aufzufallen, die Jamie umso deutlicher ins Auge fielen: Falten der Unzufriedenheit zeigten sich im Gesicht seiner Mutter,

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