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Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Titel: Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
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leben kann.“
    „Also handelt es sich um den Schriftwechsel, den du mit Leutnant Butler führst, nicht wahr?“
    Abigail hätte beinahe die Teekanne fallen lassen. „Das weißt du? Wer weiß sonst noch davon?“
    Dolly stach ein halbes Dutzend Kreise aus dem Teig aus. „Außer mir niemand, Herzchen. Nur keine Angst.“
    „Da habe ich etwas Schönes angerichtet, nicht wahr?“
    „Aber nicht doch. Deine Schwester braucht einen Ehemann, der auf sie aufpasst, und warum dann nicht der Leutnant? Du hast alles getan, um seine Aufmerksamkeit auf Miss Helena zu lenken. Ich habe das Mädchen wirklich gern, und sie ist so liebreizend wie der Sonnenschein, doch nachdem die erste Verliebtheit vorbei ist, hält ein Mann Ausschau nach mehr als nur einem hübschen Gesicht. Tatsächlich ist Helena nicht gerade die gewandteste Gesprächspartnerin. Doch gerade das macht eine gute Ehe aus.“ Dolly lächelte nun. „Mein Ehemann, Gott hab ihn selig, hat mir stets stundenlang zugehört. Er ließ mich reden und reden ...“
    Also verstand Dolly doch nicht alles. Allein Jamie Calhoun wusste, dass Abigail die Korrespondenz nicht geführt hatte, weil sie einen Freier für Helena suchte, sondern weil sie selbst in Leutnant Butler verliebt war.
    „Ich muss ihm sofort eine dringende Nachricht schicken!“ Die Panik kehrte zurück. „Ich werde ihm schreiben, dass er nicht zu Besuch kommen und nie wieder an Miss Cabot denken darf. Ja, genau das werde ich ...“
    „Abigail.“ Ihr Vater kam in die Küche und strahlte wie ein Sternenhimmel. „Mein liebes Mädchen, weshalb hast du mir denn nichts davon erzählt?“
    Erschrocken stellte sie die Teekanne auf den Tisch und strich sich mit den Händen die Schürze glatt. Noch nie hatte ihr Vater sie so angestrahlt. Dann bemerkte sie den Brief in seiner Hand, und der Magen drehte sich ihr um. Das Siegel war oben auf der ersten Seite eingeprägt. Großer Gott, Leutnant Butler hatte an den Senator geschrieben!
    Abigail schluckte, dann fand sie ihre Stimme wieder. „Ich kann das erklären. Ich ...“
    „Das brauchst du nicht, mein Kind. Ich verstehe vollkommen, und ich kann dir gar nicht sagen, wie viel mir das bedeutet. Ich bin ungemein stolz auf dich.“
    „Siehst du? Ich sagte dir ja, du brauchst keine Angst zu haben.“ Dolly wischte sich die mehligen Hände an einem Handtuch ab und setzte den Wasserkessel auf.
    „Ich wusste nicht, dass du einen Brief von ihm hast, Vater.“ Oh, wie schrecklich! Die Angelegenheit war entschieden zu weit gediehen. Abigail fühlte sich, als ginge sie in Treibsand unter.
    „Mr. Calhoun erzählte mir, was du vorhast.“
    „So?“ Ich bringe den Kerl um, dachte sie. Ich setze ihm die Pistole aufs Herz!
    „Ja. Er erklärte mir, du seiest der aktive Teil bei der Angelegenheit zwischen Leutnant Butler und deiner Schwester. Er meinte, alles sei nur dir zu verdanken. Mein kluges Mädchen! Was würde ich nur ohne dich tun?“
    Die Herzlichkeit, die von ihrem Vater ausging, rührte Abigail, und ihr war beinahe, als wäre der Traum wahr geworden, nach dem sie sich gesehnt hatte, bevor sie noch alt genug gewesen war, um zu wissen, was das für ein Traum war und warum sie ihn unbedingt erleben wollte.
    Gewiss, sie träumte von einer Romanze mit Boyd Butler, doch in ihrem Herzen sehnte sie sich nach sehr viel mehr.
    Das so seltene Lächeln des Senators wirkte auf sie wie Magie, denn statt Leutnant Butler mitzuteilen, er solle von seiner Visite Abstand nehmen, hörte sie sich sagen: „Vater, es macht mich sehr glücklich, dass du dich freust.“
    „Es geht ja nicht nur um mich“, entgegnete er. „Die gesamte Nation schuldet dir ungeheuren Dank.“
    Trotz ihrer Verzweiflung lachte sie ungläubig. Selbst in einer ausweglosen Situation noch Humor zu zeigen, das war eine Fähigkeit, die sie von Jamie Calhoun gelernt hatte. „Ist das nicht ein wenig übertrieben?“
    „Durchaus nicht. Die Unterstützung des Vizepräsidenten ist für mein Anliegen im Senat ausschlaggebend. Er schwankte noch und wäre fast zu den Antireformisten übergewechselt, doch wenn wir erst einmal durch eine Heirat verwandtschaftlich miteinander verbunden sind, wird er bei den Gesetzesvorlagen, die für unsere Nation ungemein wichtig sind, auf meiner Seite sein.“
    Heirat! Allein bei dem Gedanken daran wurde ihr der Mund trocken. Neben all ihrer Furcht und Verwirrung stellte sie sich nun noch Fragen über ihren Vater. Was wollte er eigentlich wirklich - einen Ehemann für seine Tochter oder eine

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