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Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End

Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End

Titel: Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Worth
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ins Gesicht flatterte, als sie die Treppe hinaufstiegen. Ich habe sie nicht gefragt. Aber ich musste in mich hineinlächeln.
    Conchita schlief mit dem winzigen Baby auf ihrer Brust. Sie hatte eine schützende Hand über das Kind gelegt, die andere lag entspannt neben ihr. Sie lächelte und ihr Atem, wenn auch immer noch flach, ging gleichmäßig und nicht mehr ganz so schnell. Ich trat neben das Bett und fühlte ihren Puls. Er war etwas kräftiger und regelmäßig, aber immer noch sehr schnell. Ich zählte 120 Schläge pro Minute, was zwar immer noch nicht normal, aber dennoch eine Verbesserung war. Liz räumte pragmatisch und in aller Ruhe auf und es herrschte eine friedliche Atmosphäre.
    Jetzt, als die Hand seiner Mutter es ganz bedeckte, sah das Baby noch kleiner aus. Man konnte nur seinen Kopf sehen. Es sah nicht völlig lebendig aus, aber seine Hautfarbe erinnerte nicht mehr an den Tod.
    Der Assistenzarzt wollte Conchita untersuchen. Ich sagte ihm, dass ich die Plazenta aus Zeitmangel noch nicht untersucht hätte, und wir taten es gemeinsam. Sie war stark zerklüftet. »Das sieht nicht gut aus«, murmelte er, »und es kam alles auf einmal heraus, sagen Sie? Ich muss mir die Patientin einmal ansehen.«
    Er schlug die Bettdecke zurück, um ihren Bauch zu untersuchen und die Nachblutung zu begutachten. Conchita schien nicht bei Bewusstsein zu sein und regte sich nicht, als er die Gebärmutter abtastete. Etwas Blut floss heraus.
    »Noch eine Kompresse bitte«, sagte er und wandte sich dann an den Jungassistenten: »Machen Sie mir bitte 0,5 Milliliter Ergometrin zur Injektion fertig.«
    Er stach die Nadel tief in ihren großen Gluteusmuskel, aber sie regte sich nicht. Er breitete die Decke wieder über sie und sagte zu Len: »Ich glaube, ein Teil der Plazenta ist im Körper verblieben. Vielleicht müssen wir im Krankenhaus eine Kürettage vornehmen. Sie müsste nur ein paar Tage dableiben, aber wir können nicht riskieren, dass es zu Hause zu Blutungen kommt. In ihrem Zustand wäre das eine ernste Gefahr.«
    Ich sah, wie Len bleich wurde, und er musste sich an einem Stuhl festhalten, um nicht zu stürzen.
    »Aber vielleicht«, fuhr der Assistenzarzt beruhigend fort, »vielleicht ist das auch gar nicht nötig. In den nächsten fünf Minuten wird sich zeigen, ob die Injektion Wirkung zeigt.«
    Dann maß er Conchitas Blutdruck.
    »Ich kann nichts hören«, sagte er. Die drei Ärzte warfen sich bedeutungsschwere Blicke zu. Len stöhnte und musste sich setzen. Seine Tochter legte ihm die Hand auf die Schulter und er drückte sie.
    Wir warteten. Der angehende Facharzt sagte: »Es nützt jetzt nichts, das Baby zu untersuchen. Es lebt offenkundig, aber keiner von uns ist Kinderarzt. Für die Untersuchung müssen Spezialisten ran.«
    Er fragte nach dem Telefon, um das Great Ormond Street Hospital anzurufen, aber es gab im Haus kein Telefon. Er fluchte leise und fragte nach der nächsten Telefonzelle. Etwa zweihundert Meter weiter auf der anderen Straßenseite gab es eine. Der geplagte Jungassistent wurde mit einer Tasche voller Pennymünzen, die wir für ihn gesammelt hatten, hinaus in den eiskalten Nebel auf die frostige Straße geschickt, um das Krankenhaus anzurufen und alles Nötige in die Wege zu leiten.
    Wir warteten weiter. Es gab keine Anzeichen von Kontraktionen. Fünf Minuten vergingen. Der Jungassistent kam zurück und verkündete, dass das Great Ormond Street einen Kinderarzt und eine Krankenschwester mit Inkubator und Spezialausrüstung schicke, um das Baby sofort abzuholen. Wann sie allerdings ankämen, hänge von der Sicht ab.
    Weitere fünf Minuten vergingen. Eine gleichmäßige vaginale Blutung war zu beobachten, aber Wehen setzten nicht ein.
    »Ziehen Sie mir bitte noch einmal 0,5 Milliliter auf«, sagte der Assistenzarzt. »Wir müssen es ihr intravenös verabreichen. Da ist noch etwas drin, was herausmuss. Wenn wir das nicht schaffen«, sagte er zu Len, »dann müssen wir sie zur Ausschabung mitnehmen. Und wenn Ihnen ihr Leben etwas bedeutet, stimmen Sie bitte zu.«
    Len stöhnte und nickte stumm.
    Ich band den Oberarm ab und versuchte für die Injektion, das Blut in einer Ader zu stauen, aber ich konnte keine entdecken. Ihr Blutdruck war so niedrig, dass ich keine Vene fand. Der Assistenzarzt unternahm mehrere Versuche, die Vene zu lokalisieren, und beim dritten Stich stieg Blut in der Nadel hoch. Er injizierte die 0,5 Milliliter und legte den Arm wieder ab.
    Keine Minute war vergangen, als Conchita vor

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