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Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End

Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End

Titel: Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Worth
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Schmerz ein kurzes Winseln von sich gab und ihre Beine bewegte. Eine große Menge frisches Blut schoss aus ihrer Vagina und dann folgten, erfreulicherweise, mehrere große, dunkle Klumpen. Nach einer Pause folgte eine zweite Wehe. Der Assistenzarzt packte den Fundus und drückte den Uterus fest nach unten und hinten. Noch mehr Blut und Plazentastücke kamen zum Vorschein.
    Während der ganzen Zeit hatte Conchita reglos dagelegen, aber nun hatte ich den Eindruck, dass sich ihre Hand um ihr Baby schloss.
    »Das könnte es gewesen sein«, sagte der Assistenzarzt, »aber wir müssen noch ein wenig abwarten, bis wir sicher sein können.«
    Er war nun entspannter und plauderte mit allen, die ihm zuhörten, wie gut man doch unten in Greenwich golfen gehen könne, über das Haus, das er sich in Dulwich kaufen wolle, und über seinen Urlaub in Schottland.
    Während der folgenden zehn Minuten verlor Conchita kein Blut mehr und hatte keine weiteren Wehen. Dank der modernen Geburtsmedizin hatte sie die Gefahren postpartaler Blutungen überstanden. Sie sah jedoch immer noch sehr krank aus. Atmung und Puls rasten, ihr Blutdruck war ungewöhnlich niedrig und ihre Körpertemperatur hoch. Sie schien nicht bei Bewusstsein zu sein, aber ihre Augen waren geschlossen, als schlafe sie. Dennoch lag ihre Hand fest auf dem Baby und jeder Versuch, es zu entfernen, stieß auf Widerstand.
    Mit einiger Schwierigkeit bezog ich mit Liz’ Hilfe das Bett wieder neu. Dem Jungassistenten kam die unangenehme Aufgabe zu, die Plazentastücke mit dem größeren Teil, der zuerst geboren worden war, abzugleichen sowie festzustellen, wie viel Blut uns aufzufangen gelungen war.
    »Plazenta scheint vollständig zu sein, Sir, und ich habe hier etwa 850 Milliliter Blut. Dazu kommen vielleicht noch 0,2 Liter, die im Bett ausgetreten sind, dann hätten wir etwas über einen Liter Blutverlust.«
    Der Assistenzarzt murmelte etwas vor sich hin und sagte dann laut: »Sie braucht auf jeden Fall eine Bluttransfusion. Ihr Blutdruck ist wirklich schwach. Können wir das hier bewerkstelligen?«, fragte er den Allgemeinmediziner.
    »Ja, ich werde jetzt etwas Blut für die Kreuzprobe entnehmen.«
    Ich hatte mich gefragt, warum der Hausarzt während der ganzen Zeit geblieben war, wo er doch hätte gehen können. Jetzt begriff ich. Er erwartete, für Conchitas Versorgung zu Hause weiter verantwortlich zu sein, daher wollte er alle Fakten genau kennen.
    In diesem Moment traf der Krankenwagen aus der Great Ormond Street ein, um das Baby abzuholen.

Das Frühchen
    Ich dachte, es war doch überaus schade, zumindest aus Sicht der Klatschbasen von Limehouse, dass all dies mitten im Londoner Smog stattfand. Wäre es eine klare Nacht gewesen, jede Einzelheit wäre genauestens bezeugt und weitererzählt worden – eine Hebamme, die Polizei, Ärzteteams, Krankenwagen, und alle von Polizeieskorten begleitet. Eine derartige Sensation hätte mindestens ein Jahr lang für Tratsch gesorgt. Aber so kam es, dass nicht einmal die unmittelbaren Nachbarn die beiden Krankenwagen vor dem Haus der Warrens und die Polizisten, die die ganze Nacht lang ein und aus gingen, erkennen konnten. Der einzige Trost war möglicherweise, dass die ganze Straße von etwa zwanzig Minuten währendem Schreien geweckt worden war, das jedem das Blut in den Adern gerinnen lassen musste.
    Es war eindrucksvoll, wie viel Ausrüstung und Personal der zweite Krankenwagen brachte. Ein Arzt, der einen Inkubator trug, eilte voraus, ein weiterer folgte mit einem Beatmungsgerät. Ihm wiederum folgte eine Krankenschwester mit einer riesigen Kiste. Die beiden Sanitäter und ein Polizist kamen als Letzte, jeder mit einer Sauerstoffflasche in der Hand. Die ganze Ausrüstung musste an den drei Kinderwagen und den beiden Leitern im Flur vorbeimanövriert werden. Auch die Wäsche, die von der Decke hing, erwies sich nicht als dienlich und so manches zierliche Stück aus dem Besitz der jungen Damen verfing sich in der Ausrüstung auf ihrem Weg nach oben. Die Kinder hingen in dieser unruhigen Nacht über dem Geländer und versteckten sich in den Türrahmen, um nichts von der Prozession zu verpassen.
    Als diese das Schlafzimmer erreichte, trat das medizinische Personal ein, während der Polizist und die Sanitäter nach unten in die Küche zu ihren Kollegen umgeleitet wurden, wo sie Tee erwartete. Dennoch befanden sich in dem normal großen Schlafzimmer nun fünf Ärzte, zwei Schwestern, eine Hebamme sowie Liz und Len. Überall standen

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