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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
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im üblichen Sinne gut aussehend, aber anziehend.
    Mehr und mehr Autos fuhren an uns vorbei, und ich beobachtete Jared, während er die Straße beobachtete und auf eine Möglichkeit wartete, sich in den Verkehr einzufädeln. Er hatte seine Lippen zu einem dünnen, harten Strich verzogen, der ihm nicht stand.
    „Ich habe mich nicht an sie herangemacht“, stieß er in heftigem Ton hervor. „Ich weiß, dass sie mit Duane zusammen ist. Ich bin nicht derjenige, der mit der Sache angefangen hat.“
    Endlich tauchte eine Lücke im Verkehrsfluss auf, und Jared bog in die Hauptstraße ein. Trotz seiner Aufregung fuhr er immer noch vorsichtig. Was keinen großen Unterschied machte, da wir ohnehin nur langsam vorwärtskamen. Wir waren nun auf der Hauptverkehrsstraße, doch das war immer noch eine zweispurige Landstraße, die sich dahinschlängelte und auf der ein einziger trödelnder Fahrer genügte, um dafür zu sorgen, dass es einen Stau von einer Meile Länge gab.
    „Sie hat mir erzählt, was passiert ist“, erklärte ich Jared.
    „Klar.“ Zusammen mit dem Wort stieß er ein Lachen hervor. „Der Gefallen. Dass ich ihr einen Gefallen getan habe.“
    Der Verkehr kroch dahin, doch die Ursache des Staus war zu weit vor uns und lag hinter einer Kurve, sodass wir nicht wussten, was uns aufhielt. „Das hat sie mir auch gesagt, Jared.“
    Er schüttelte den Kopf, als könnte er es nicht glauben. „Sie hat mich gebeten, ihr einen Gefallen zu tun, als wäre ich so was wie ein Gigolo. Und ich habe es getan! Großer Gott, Grace! Ich habe es getan!“
    „Sei nicht so streng mit dir“, empfahl ich ihm, doch die Mauer war bereits dabei einzustürzen.
    „Warum? Weil ich ein Kerl bin?“ Jared umklammerte das Steuer fester, doch er schaute immer noch starr nach vorn, und als die Wagen vor uns schneller wurden, gab er ebenfalls Gas. „Es ist okay, weil ich ein Kerl bin und jeder weiß, dass wir mit unseren Schwänzen denken, stimmt’s?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Nein. Sie hat es gesagt.“ Wieder schüttelte er den Kopf, während der Van in einer Kurve schneller wurde. „Oder jedenfalls etwas in der Art. Dass wir einfach vergessen sollen, was passiert ist, weil es nichts zu bedeuten hatte.“
    Als er die nächste Kurve viel zu schnell nahm, klammerte ich mich an den gepolsterten Türgriff. „Jared …“
    „Es bedeutete etwas“, stieß er hervor. „Jedenfalls mir.“
    Wir rasten um die Kurve, und vor uns tauchte das Ende der Schlange auf, die sich hinter der Baustelle gebildet hatte, die eine Straßenseite blockierte. Ich keuchte und bremste instinktiv mit, indem ich den Fuß auf den Boden des Wagens stemmte, doch Jared bremste so ruhig und geschickt, dass es nicht einmal einen Ruck gab, als der Van hielt.
    Er wandte den Kopf, um mich anzusehen, während er mit einer Hand noch das Steuer umklammerte, die andere auf der Kante seines Sitzes ruhen ließ. „Sie hat mir erzählt, du seiest diejenige, die ihr gesagt hat, dass es nichts zu bedeuten haben sollte. Vielen, vielen Dank.“
    In meinem Kopf wirbelten die Gedanken, während ich versuchte, mich zu erinnern, was genau ich Shelly gesagt hatte. Ich war ziemlich sicher, dass es das jedenfalls nicht gewesen war. „Ich habe ihr nie gesagt, dass sie mit dir schlafen soll, Jared.“
    „Doch, das hast du. Und selbst wenn du es nicht gesagt hättest – sie hat dich als Vorbild genommen.“
    Das versetzte mich von einer Sekunde auf die andere in Wut. „Was soll das heißen?“
    Der Bautrupp stellte das Signal von Rot auf Grün um, und die Autos vor uns nahmen langsam Fahrt auf, doch die Geschwindigkeit hatte noch nicht das Ende der Schlange erreicht. Jared hatte den Kopf schon halb wieder nach vorne gewandt und ließ die Bremse los, hatte aber noch nicht wieder beide Hände am Steuer.
    Genau in diesem Moment kam ein Verrückter mit Bleifuß hinter uns um die Kurve gebrettert. Der Fahrer machte sich nicht die Mühe, die Tatsache zu beachten, dass zwar der Verkehr schon rollte, wir und vier weitere Wagen vor uns aber noch nicht, und fuhr hinten auf den Van auf.
    Es war eine verdammt unangenehme Art, ein schwieriges Gespräch zu beenden.

13. KAPITEL
    Mein Sicherheitsgurt schnitt mir in die Schulter, der Airbag blies sich auf, und vor meinen Augen wurde die Welt weiß. Ich hörte Jared aufschreien, war aber selber nicht in der Lage, einen Ton hervorzubringen. Allerdings gelang es mir, das, was ich eigentlich herausschreien wollte, wieder und wieder zu denken.
    Oh,

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