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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
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geht.“
    Ich hätte ihn gern berührt, tat es aber nicht. „Vielleicht ist der Job doch nicht das Richtige für dich.“
    An dem Rauch in seinem Mund vorbei stieß Jack ein bitteres Lachen aus. „Was sollte mir daran denn nicht gefallen? Ein verdammtes Schoßhündchen für reiche, alte Hexen zu sein, denen es bereits zu viel Mühe macht, sich meinen Namen zu merken? Den reizenden Begleiter für verklemmte Karrieregänse zu mimen, die einfach nur ein Date brauchen, um ihre Freundinnen, natürlich genauso verklemmte Karrieregänse, zu beeindrucken? Als Tarnung für Lesben zu dienen, die die Wahrheit vor ihren Familien verbergen wollen?“
    Er hatte eine Tirade losgelassen, die mich wirklich überraschte. „Es ist ein Job.“
    „Genau. Und ich werde verdammt gut dafür bezahlt, dass ich als Hure arbeite.“ Er spuckte einen Tabakkrümel aus und löschte seine Zigarette auf einem Teller, der auf dem Tisch stand. „Aber mit dir war es anders.“
    „Nein“, widersprach ich ihm sanft. „Das war es eigentlich nicht.“
    Er schnaubte und wandte den Kopf ab „Doch. Du bist die Einzige, die sich jemals die Zeit genommen hat, mit mir wie mit einem richtigen Menschen zu sprechen.“
    „Du bist ein richtiger Mensch.“
    Obwohl sein Gesicht von mir abgewandt war, konnte ich sehen, wie er den Mund verzog. „Aber du bezahlst mich lieber, als einfach so Zeit mit mir zu verbringen.“
    „Du solltest sie fragen, ob sie mit dir ausgeht“, riet ich ihm. „Sarah.“
    Nun wandte er mir den Kopf zu. „Und du solltest ihn fragen, ob er mit dir ausgeht. Den Typen. Sam.“
    Wir starrten uns so lange schweigend an, bis er erschauderte und nach dem Sweatshirt griff, das über der Lehne eines Küchenstuhls hing. Ich legte meine Hand auf die Klinke und öffnete die Tür, und dieses Mal versuchte Jack nicht, mich zum Bleiben zu bewegen.
    „Du bist wirklich perfekt“, erklärte ich ihm.
    Jack sah mich an. „Klar. Vielleicht sticke ich das morgen früh auf ein Deckchen und hänge es mir an die Wand.“
    „Es ist schon morgen früh.“
    Nun lächelte er doch endlich, und der Druck auf meiner Brust ließ nach. „Dann fange ich besser an zu sticken, wie’s aussieht“, stellte er fest.
    „Leb wohl, Jack.“
    Er nickte und hob die Hand, machte aber keine Bewegung auf mich zu. Ich schlüpfte aus der Tür, zog sie hinter mir ins Schloss und sog zitternd die Luft in meine Lungen.
    Alles geht zu Ende.
    Als ich todmüde mit brennenden Augen ins Bett kroch, ohne vorher auch nur mein Gesicht zu waschen und meine Zähne zu putzen, war das erste Licht des Tages schon am Himmel zu sehen. Kaum hatte ich die Augen geschlossen, fing mein Handy an, in meiner Handtasche, die ich auf den Stuhl in meinem Schlafzimmer geworfen hatte, Radau zu machen.
    Ich musste drangehen.
    Es läutete wieder, aber ich konnte mich nicht bewegen.
    Ich musste den Anruf annehmen. Womöglich war es eine Todesnachricht. Was sollte es um diese Uhrzeit sonst sein?
    „Verdammt noch mal, Sam“, keuchte ich ins Telefon, als ich beim nächsten Läuten endlich dranging. „Weißt du nicht, wie spät es ist?“
    „Natürlich weiß ich das. Ich dachte, du würdest mittlerweile auf sein.“
    „Du machst wohl Witze. Es wird gerade eben hell.“
    „Bist du etwa gerade erst nach Hause gekommen?“
    Ich riss die Augen weit auf. „Jetzt mal im Ernst. Beobachtest du mich? Bist du ein verdammter Stalker?“
    „Nein. Ich ziehe einfach nur Rückschlüsse. Wenn du nicht gerade erst aufgestanden bist, bist du gerade erst nach Hause gekommen. Denn ich weiß, dass du Männer nicht mit zu dir nimmst.“
    „Du bist so eine verdammte Nervensäge.“
    „Und du bist unglaublich charmant, wenn du müde bist.“
    Ich rieb mir den Sand aus meinen brennenden Augen. „Was willst du?“
    „Mit dir reden.“
    „Rede in ein paar Stunden mit mir“, murmelte ich und vergrub mein Gesicht im Kissen.
    „Grace.“
    Ich wartete, aber er sagte nichts mehr. Ich stöhnte. „Was?“
    „Erinnerst du dich, dass ich gesagt habe, es ist mir egal, ob du einen festen Freund hast?“
    Nun war es an mir zu schweigen. „Ja“, erwiderte ich schließlich.
    „Ich schäme mich, es zugeben zu müssen, aber ich habe gelogen.“
    „Er war nicht mein Freund.“ Ich holte Luft und sagte es einfach, wofür ich nur meine Erschöpfung und meinen inneren Aufruhr als Entschuldigung anbringen kann. „Er ist nur jemand, mit dem ich gelegentlich vögele.“
    Sam machte ein leises Geräusch. „Uh-huh.“
    „Wie ist es

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