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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
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sein schien. Als hätte er die ganze Zeit gewusst, dass ich ihn beobachtete.
    „Hier ist es.“ Er machte keine Anstalten auszusteigen.
    Ich betrachtete vom Autofenster aus den ordentlich gemähten Rasen und die sauber geschnittenen Hecken. Das Haus war klein, aber die Gegend war eine der besten der Stadt, mit gepflegten Häusern und hübschen Fahrzeugen in den Auffahrten. Sams Wagen, so sorgfältig er auch überholt war, wirkte am Straßenrand zwischen einem Mercedes und einem Jaguar fehl am Platz.
    „Mein Bruder ist Anwalt, und seine Frau ist eine Art Hochleistungsrechner“, erklärte Sam. „Und bald werden sie anfangen, kleine verrückte Genies in die Welt zu setzen. Ist das nicht süß?“
    Etwas an seinem Ton veranlasste mich, ihm das Gesicht zuzuwenden, und er wandte sich mir zu. Wir waren einander so nahe, dass wir uns hätten küssen können, aber wir taten es nicht. Er blinzelte schmallippig, und ich gab meinem Impuls nach, legte die Hände um sein Gesicht und küsste sein Lächeln zurück auf seinen Mund.
    „Wow. Wofür war das?“
    „Brauche ich einen Grund?“ Ich strich mit dem Daumen über seine Unterlippe und brachte ihn sanft dazu, seinen Mund zu öffnen.
    „Nein. Ich nehme an, den brauchst du nicht.“ Sam beugte sich vor, um meinen Kuss zu erwidern, doch wir bemerkten beide, dass die Tür von Dans Haus geöffnet wurde, und er seufzte. „Wir merken uns, wo wir gerade waren, okay?“
    Als hätte ich das vergessen können. Wie er es mir vorausgesagt hatte, hatte ich den ganzen Tag an nichts anderes gedacht. Ich nutzte die kurze Zeit, die er brauchte, um den Wagen zu umrunden und meine Tür zu öffnen, mir die Nase und die Wangen zu pudern und mein Lipgloss zu erneuern.
    Für eine private Einladung zum Essen war ich ein bisschen overdressed, aber darüber hätte ich mir keine Sorgen machen müssen. Dans Frau trug ein noch förmlicheres Outfit, wahrscheinlich war es dasselbe, was sie zur Arbeit angehabt hatte, nur dass sie anstelle der passenden Pumps ein Paar lächerlich großer, fusseliger Hausschuhe anhatte.
    „Tolle Treter“, stellte Sam fest und küsste sie auf die Wange. „Elle, du erinnerst dich sicher an Grace, nicht wahr?“
    „Natürlich.“ Lächelnd schüttelte sie mir die Hand. „Es ist schön, dich unter anderen Umständen wiederzusehen. Dan! Sam ist da!“
    „Sag dem Bastard, dass er zu spät dran ist“, kam die Antwort vom anderen Ende des Flurs.
    Sam und Elle wechselten einen Blick, und sie lächelte noch breiter als vorher. „Dein Bruder kocht Spaghetti.“
    Sam rollte mit den Augen. „Du meinst doch nicht etwa ‚ Pasta à la Dan‘ ?“
    „Pst, Sam, er hat tatsächlich seine selbst erfundene Spezialsoße gekocht“, erwiderte Elle und verbarg ihr Lachen hinter der vorgehaltenen Hand.
    Sie sah mich an. „Komm, Grace. Holen wir uns ein Glas Wein und lassen die beiden Männer sich in ihrem Testosteron suhlen.“
    Ich hatte nicht vor, den Drink abzulehnen. Während Sam den Flur entlangging, führte Elle mich die zwei Stufen zu dem tiefer gelegenen Wohnzimmer hinunter, wo sie mir ein Glas guten Rotwein einschenkte und mich dann herumführte.
    „Wie lange wohnt ihr schon hier?“ Ich bewunderte die vom Fußboden bis zur Decke reichenden Bücherregale und die lässige Eleganz der Möbel. Dabei dachte ich, dass ich niemals in der Lage sein würde, eine solche Einrichtung zusammenzustellen, selbst wenn ich viel mehr Geld zur Verfügung hätte.
    „Etwas über ein Jahr. Ich hatte ein Stadthaus unten beim Broad Street Market, und Dan hatte seine eigene Wohnung, aber es war viel weniger Arbeit, hier gemeinsam einzuziehen, als eine unserer Wohnungen für uns beide herzurichten. Und … nun, es ist praktischer für eine Familie.“
    „Es ist wunderschön“, erklärte ich ihr in entschiedenem Ton, und ihr Gesicht leuchtete auf.
    „Elle!“
    Sie schaute in die Richtung, aus der der Ruf gekommen war, dann richtete sie ihren Blick wieder auf mich. „Ich werde ausgerufen. Komm.“
    In der Küche saß Sam auf einer der Arbeitsplatten, ließ seine langen Beine baumeln und hielt in einer Hand eine Bierflasche. Sein Bruder rührte in einem Topf auf dem Herd, aus dem es heftig dampfte. Es roch herrlich nach reifen Tomaten, nach Knoblauchbrot … und nach Rauch.
    „Hol das Brot raus, Elle, ja?“ Dan zeigte mit dem Daumen auf Sam. „Sammy schiebt wieder mal seine Ofenphobie vor.“
    Lachend stellte Elle ihr Weinglas auf den Tisch, öffnete den Backofen und zog ein Blech mit

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